Samstag, 23. September 2017

Ole Lukkøye – Horse-Tiger




Ole Lukkøye – Horse-Tiger


Besetzung:

Boris Bardash – programming, keyboards, voice, guitars, percussion, buben, samples
Alexander Frolov – bassoons, jaleika, noises, samples, dramatic voice on 6
Sergej Radovski – effects, samples
Andrej Lavrinenko – bass guitar
Tanja Svaha – vocals


Gastmusiker:

Vladimir Konovalov – bass (3, 4)
Sasha Kozyrev – djembe (1, 3)
Artem Zotkin – guitar (2)
Dasha Kusnezova – vocals (6)
Daniil Basner – saabla (3)


Label: Klangbad


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Psychedelic Rock, Worldmusic


Trackliste:

1. Zagoralos’ (12:24)
2. The Free Ones (13:08)
3. Sleepy Herbs (7:48)
4. Tara (8:38)
5. The Peacock (7:33)
6. Further (9:28)

Gesamtspieldauer: 59:02




„Horse-Tiger“ heißt das vierte Studioalbum der russischen Band Ole Lukkøye, die in St. Peterburg beheimatet ist. Im Jahr 2002 erschien die Scheibe auf dem Plattenlabel Klangbad. Zu hören gibt es auf „Horse-Tiger“ sehr rhythmische Musik, die eine Mixtur aus elektronischen Klängen und russischen Weisen darzustellen scheint. Jedoch stimmt das auch nur ein wenig, denn manchmal ist hier elektronische Musik gepaart mit indianischen Gesängen zu hören – ist es zwar nicht, aber es klingt zumindest so.

Ole Lukkøye machen sehr rhythmische Musik, alles scheint ein wenig zu vibrieren und dann setzt dieser manches Mal schamanenhaft klingende Gesang ein und die Musik erscheint in einem völlig neuen Gewand. Viele Nebengeräusche und Klangfetzen vervollständigen den Gesamteindruck zusätzlich. Insgesamt nach einer Art elektronischer Weltmusik klingen die Russen dann, kaum möglich diese Musik in ein Schema zu pressen oder einem bestimmten musikalischen Genre zuzuordnen. Das klingt alles durchaus sehr experimentell und auch ein wenig verquer. Ole Lukkøye haben ihr eigenes musikalisches Genre erschaffen.

Dabei lassen sich die Lieder alle gut hören, sind sogar melodiös und mit netten Melodien versehen. Viel passiert allerdings in den einzelnen Titeln nicht, sodass über deren relativ lange Laufzeit ein fast schon hypnotischer Effekt entsteht, der einen in diese Musik hinzuziehen versucht. Die Lieder klingen dabei allesamt durchaus etwas seltsam und erwecken trotz einer gewissen Monotonie niemals den Eindruck von Langeweile. Es klingt einfach anders – ganz anders.

Fazit: Weltmusik und elektronische Musik gemixt, dazu eine Prise experimentelle Musik und fertig ist der Klangkosmos von Ole Lukkøye, den man sonst so wohl nirgendwo anders zu hören bekommt. Die Lieder sind melodisch, erklingen lang und halten nur wenig Abwechslung für die Hörerin und den Hörer parat. Auf seine ganz spezielle Art und Weise ist „Horse-Tiger“ von Ole Lukkøye ganz sicher ein Erlebnis. Für alle, die einmal was völlig anderes hören wollen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Zagoralos’, The Peacock