Montag, 11. September 2017

Big Big Train – Folklore




Big Big Train – Folklore


Besetzung:

David Longdon – lead and backing vocals, flute, acoustic guitar, mandolin, percussion
Nick D'Virgilio – drums, percussion, backing vocals
Greg Spawton – bass guitar, bass pedals, acoustic guitar, backing vocals
Andy Poole – acoustic guitar, mandolin, keyboards, backing vocals
Dave Gregory – guitars
Danny Manners – keyboards, double bass
Rachel Hall – violin, viola, cello, backing vocals
Rikard Sjöblom – keyboards, guitars, accordion, backing vocals


Gastmusiker:

Dave Desmond – trombone
Ben Godfrey – trumpet and cornet
Nick Stones – french horn
John Storey – euphonium
Jon Truscott – tuba
Lucy Curnow – violin
Keith Hobday – viola
Evie Anderson – cello


Label: English Electric Recordings


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: RetroProg, Progressive Rock


Trackliste:

1. Folklore (7:31)
2. London Plane (10:10)
3. Along The Ridgeway (6:06)
4. Salisbury Giant (3:37)
5. The Transit Of Venus Across The Sun (7:18)
6. Wassail (6:57)
7. Winkie (8:26)
8. Brooklands (12:39)
9. Telling The Bees (6:02)

Gesamtspieldauer: 1:08:40




„Folklore“ nannte die englische RetroProg Band Big Big Train ihr neuntes Studioalbum. Oder ist es eine NeoProg Band oder gar doch eine Progressive Rock Band? Im Grunde genommen gar nicht so wichtig, denn das, was die inzwischen acht festen Bandmitglieder regelmäßig auf ein Album packen, klingt zu allermeist sehr interessant und abwechslungsreich und auch ein wenig progressiv, auch wenn Big Big Train die Musik nie neu erfindet. Erschienen ist das Album auf dem bandeigenen Plattenlabel English Electric Recordings am 27. Mai 2016 und wurde von der Band selbst produziert. Das Komponieren teilten sich Sänger und Multiinstrumentalist David Longdon sowie Bassist Greg Spawton.

Auch „Folklore“ hört sich überzeugend und gut an, wenn man denn nicht nur auf Schlager oder allgemein radiotaugliche Musik steht. Genau das ist die Musik von Big Big Train nämlich nur in den seltensten Fällen, was schon an der Laufzeit der Lieder liegt. Auch sind die Lieder zumeist nicht beim ersten Mal des Hörens gleich eingängig. Die Musik von Big Big Train erfordert schon ein paar mehr Durchläufe, bis sich einem die die einzelnen Stücke vollständig erschließen und die Harmonien auch wie jene klingen, die sich dauerhaft im Ohr festzusetzen verstehen. „Folklore“ ist für Big Big Train ein sehr „typisches“ Album geworden, man weiß, was auf einen zukommt, wird weder übermäßig überrascht, noch enttäuscht. Es ist dieser solide RetroProg – um mich jetzt mal festzulegen – der hier zu hören ist und einfach gut klingt.

Die Lieder sind sehr schön arrangiert, hier mal ein paar Bläser, dort die Violine oder das Cello der Rachel Hall oder aber gleich das gesamte Streicher-Trio. Die Musik ist dabei überaus sanft und klingt zu allermeist melancholisch und sentimental. Zwar gibt es ab und auch mal etwas rockigere Abschnitte in der Musik von Big Big Train, doch diese bleiben die Ausnahme. Totz der vorherrschenden eher traurigen Grundstimmung ist „Folklore“ jedoch ein sehr abwechslungsreiches Album geworden, auf dem erneut Geschichten erzählt werden, die durch die Musik ihre dramaturgische Untermalung erhalten.

Fazit: Big Big Train machen sehr englische Musik. Das liegt zum einen Teil sicher an dem musikalischen Genre, in dem sich die Band bewegt und welches seine Ursprünge in der englischen Musik Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre hat. Dazu werden hier Geschichten erzählt, wie sie britischer kaum sein könnten. Auch die Texte lohnen. „Folklore“ ist nicht sofort beim ersten Anhören sofort ein Ohrwurm. Man muss sich hineinhören in die musikalische Welt von Big Big Train, dann wird man belohnt. Elf Punkte.

Anspieltipps: Folklore, Wassail