Donnerstag, 13. Juli 2017

Stephan Sulke – Versöhnung




Stephan Sulke – Versöhnung


Besetzung:

Keine weiteren Angaben


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Intercord Records


Erscheinungsdatum: 1985


Stil: Liedermacher, Schlager, Pop


Trackliste:

1. Und Ich Mach Es Halt Doch Noch Einmal (3:58)
2. Der See In Meinem Land (1:56)
3. Weisst Du Was Ich Lieb Dich (2:54)
4. Du Ich Und Sie (2:05)
5. Das Paradies (2:22)
6. Ich Fühle Dich Schlagen (1:59)
7. Bin Da (3:01)
8. Die Kinder Sind OK (2:56)
9. Mann Ich Gebs Auf (3:00)
10. Gefunden (1:55)
11. Kleine Annabella (1:59)
12. Das Lied (1:38)

Gesamtspieldauer: 29:43




Sein neuntes Studio-Album nannte der Schweizer Sänger Stephan Sulke „Versöhnung“. Es erschien im Jahr 1985 auf dem Label Interchord, welches in die EMI-Gruppe überging und inzwischen schließlich Teil der Universal Music Group ist. Auf „Versöhnung“ wurde Stephan Sulke poppiger, der Chanson-Charakter seiner Lieder trat etwas deutlicher in den Hintergrund – trotzdem ist auch dieses musikalische Genre auf der Platte noch vertreten.

„Versöhnung“ ist zumindest abwechslungsreicher geworden. Durch den etwas poppigeren Ansatz vieler Lieder wurde die Musik des Stephan Sulke deutlich massenkompatibler. Trotzdem ist das noch Musik, die ganz bestimmt nicht für jede und jeden geeignet ist. Als Beispiel seien hier zunächst die drei letzten Stücke des Albums angeführt. „Gefunden“, „Kleine Annabella“ und „Das Lied“ sind allesamt drei sehr kurze Titel, die durchaus ins Ohr gehen. „Kleine Annabella“ ist dabei eine Pop-Nummer, die anderen beiden erwähnten Stücke sind sanfte und nachdenkliche Lieder, fast zerbrechlich wirkend. Allen drei Titeln ist gemeinsam, dass sie ins Ohr gehen. Wobei die sanften Stücke nachdenkliche Texte aufweisen, „Kleine Annabella“ allerdings mit einem Text versehen wurde, der unfassbar peinlich klingt. Zuckersüß und für erwachsene Menschen wirklich schwierig durchzuhalten lässt er Überlegungen aufkommen, was sich ein erwachsener Mann wohl dabei gedacht hat – aber auch in diesem Fall ist das natürlich reine Geschmackssache. 

Die erste Seite des Albums plätschert so vor sich hin, kann selten bis gar nicht überzeugen. Dies ist in musikalischer Hinsicht, wie in textlicher zu verstehen. Immer wieder verfällt Stephan Sulke in allzu süßes Gesäusel umgeben von Melodien, die keineswegs packen. So ist als weiterer Höhepunkt noch ein Lied der zweiten LP-Seite zu nennen. „Die Kinder Sind OK“ ist ebenfalls ein Pop-Lied. Schöne und eingängige Melodie, die flott und fast schon ein wenig rockig aus den Boxen quillt und die sich festsetzt. Der Text soll wohl mitunter „cool“ klingen, heute wirkt dies allerdings etwas unfreiwillig komisch, aber so passt es wenigstens, wie Vieles aus den 80er Jahren, stimmig zur Entstehungszeit des Albums.

Fazit: Ein paar schöne Stellen weist „Versöhnung“ auf. Wenn Stephan Sulke sehr ruhig und sanft klingt, hört er sich überzeugend an, wenn auch sehr weich – mitunter hart an der Grenze. Auch einige Pop-Melodien gibt es hier zu hören, die ganz nett klingen. Aber natürlich wird diese Musik einen Rock-Freund aus dem Raum treiben. Sehr negativ ist dabei auch wieder die Kürze der Laufzeit des Albums zu erwähnen. Unter einer halben Stunde für ein Studio-Album, das klingt nach sehr wenig Ideen und als ob wirklich alles, was gerade zur Verfügung stand, auch gepresst werden musste. Manchmal klingt es auch leider so. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Ich Fühle Dich Schlagen, Die Kinder Sind OK, Gefunden, Kleine Annabella, Das Lied



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