Montag, 3. Juli 2017

Slowdive – Slowdive




Slowdive – Slowdive


Besetzung:

Neil Halstead – vocals, guitars, keys and editing
Rachel Goswell – vocals
Christian Savill – guitars
Nick Chaplin – bass guitar
Simon Scott – drums, guitar and electronics


Label: Dead Oceans


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Dream Pop, Shoegazing


Trackliste:

1. Slomo (6:53)
2. Star Roving (5:38)
3. Don't Know Why (4:37)
4. Sugar For The Pill (4:30)
5. Everyone Knows (4:22)
6. No Longer Making Time (5:48)
7. Go Get It (6:09)
8. Falling Ashes (8:00)

Gesamtspieldauer: 46:01




„Slowdive“ heißt das vierte Studioalbum der gleichnamigen englischen Rock Band Slowdive. Veröffentlicht wurde die Scheibe am 5. Mai 2017 auf dem Platten-Label Dead Oceans. Es ist die erste Veröffentlichung von Slowdive seit 22 Jahren. Das vorherige Album „Pygmalion“ erschien im Jahr 1995.

Auf „Slowdive“ hört man „Dream Pop“ oder „Shoegazing“. Beides beschreibt die Musik der Band sehr gut, wobei man sich unter Dream Pop natürlich sehr schnell etwas vorstellen kann. Größtenteils weiche und verträumte Musik, meist melancholisch und immer melodiös. „Shoegazing“ gilt dagegen als Vorläufer-Genre des Brit-Pop, obwohl sich dieser noch deutlich anders, sehr viel variabler anhört. „Shoegazing“ ist sehr schwelgerische Musik, in der dichte und melodische Klangteppiche erzeugt werden. Dies geschieht mit elektronisch bearbeiteten Gitarrensounds, wie mit Synthesizer-Lagen, die dicht über dicht gestapelt scheinen. Dazu gibt es jede Menge Hall-Effekte, die sowohl auf die Instrumente, wie auch auf den Gesang angewendet werden.

Damit ist die Musik von Slowdive im Grunde genommen schon bestens beschrieben und der Name der Band scheint diese auch bereits bestens auszudrücken. Alles klingt hier weich und in Watte gepackt, wie im Traum, sanft und auf seine Art und Weise vorsichtig. Scharfe Kanten und Ecken gibt es nicht in diesen Liedern, alles wabert durch den Raum, füllt ihn absolut aus. Jeder Akkord, jeder Takt wirkt dabei kompakt und dicht und fast schon undurchdringlich mit all den Lagen an Synthesizer-Wellen, die hier auf einen einströmen.

Leider hat dies auch zur Folge, dass die Lieder sich alle sehr ähneln. Die Musik klingt zwar an jeder Stelle sehr melodisch, jedoch auch fast schon langweilig. Beim Hören von „Slowdive“ wird man einer Art Berieselung ausgesetzt, die ganz nett klingt, allerdings schon beim ersten Mal des Hörens auch sehr uninteressant wirkt. Und so muss man wirklich bis zum letzten Lied der Scheibe warten, bis sich zumindest etwas Abwechslung einstellt. „Falling Ashes“ besteht im Grunde genommen nur aus der Aneinanderreihung von vier Noten, die auf dem Klavier gespielt werden. Um diese herum entstehen wieder diese bereits beschriebenen Klang-Teppiche. Das Lied ist acht Minuten lang und eigentlich furchtbar monoton. Doch genau darin liegt die Schönheit dieses Titels, der fast schon hypnotisch eindringlich aus den Boxen quillt. Genau diese vier Noten machen hier den Unterschied, sind ergreifend und besitzen einen Wiedererkennungswert. Trotz aller Monotonie, die hier wunderschön ist, der Höhepunkt des Albums.

Fazit: Für „Dream Pop“ und „Shoegazing“ muss man wirklich ein Ohr haben, damit diese Art der Musik nicht schnell langweilig wird. Im Bereich des „Shoegazing“ treiben es Slowdive auf „Slowdive“ fast schon auf die Spitze. Alles wirkt unfassbar in Watte gepackt, sodass die Lieder, allesamt melodiös gehalten, kaum mehr unterscheidbar sind. Und plötzlich startet am Ende der Scheibe das Lied mit dem höchsten Monotonie-Faktor und wird zum Höhepunkt des ganzen Albums. Musik ist komisch. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Falling Ashes