Samstag, 1. April 2017

The Pineapple Thief – Someone Here Is Missing




The Pineapple Thief – Someone Here Is Missing


Besetzung:

Bruce Soord – guitars, vocals and programming
Jon Sykes – electric and acoustic bass guitars, backing vocals
Steve Kitch – keyboards
Keith Harrison – drums and backing vocals


Label: Kscope


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: Art Rock, Alternative Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Nothing At Best (4:08)
2. Wake Up The Dead (4:23)
3. The State We’re In (3:18)
4. Preparation For Meltdown (7:27)
5. Barely Breathing (3:44)
6. Show A Little Love (3:59)
7. Someone Here Is Missing (3:52)
8. 3000 Days (6:09)
9. So We Row (8:16)

Gesamtspieldauer: 45:20




„Someone Here Is Missing“ heißt das achte Studioalbum der englischen Band The Pineapple Thief. Veröffentlicht wurde das Album im Mai des Jahres 2010 auf dem Musiklabel Kscope. Das Cover entstammt dabei den Storm Studios, den künstlerischen Studios des Storm Thorgerson, der wohl am meisten durch seine Cover der Platten von Pink Floyd und Led Zeppelin bekannt wurde.

Ein wenig klingt die Musik des Bruce Soord alias The Pineapple Thief auf „Someone Here Is Missing“ anders, als auf den bisherigen Platten der Band. Mitunter werden die einzelnen Titel mittels eines Synthesizerlaufs eingeleitet, der fast schon an Synthie Pop erinnert. Das sind allerdings nur Einleitungen beziehungsweise mal kurze Phasen in den Titeln, ansonsten hört man auch die E-Gitarre wieder verstärkt auf „Someone Here Is Missing“. Und auch wenn die Atmosphäre – wie immer bei einem The Pineapple Thief Album – eine eher melancholische bis traurige ist, so gebiert sich „Someone Here Is Missing“ doch sogar ein wenig rockiger, als so manch andere Scheibe der Band. Stellvertretend dafür sei das Lied „Preparation For Meltdown“, in dem die vier Musiker alles rauslassen, erwähnt, ohne dabei jedoch so hart wie die Kollegen von Porcupine Tree zu klingen. In diesem Titel vereinigen The Pineapple Thief das Warme, das Fordernde, das Experimentelle und das Melodiöse. Ein sehr überzeugendes Lied und mit einer der Höhepunkte auf „Someone Here Is Missing“.

Dieser eine, absolute Höhepunkt soll allerdings erst noch kommen. Ganz am Ende des Albums. „So We Row“ heißt dieser und ist eine Nummer, die sowohl ins Ohr wie auch in die Beine geht. Pineapple Thief haben hier Rhythmus und Eingängigkeit vereint, als ob diese immer und noch nebeneinander existieren könnten. Allerdings – und das darf hier auch nicht unerwähnt bleiben – bei aller Melodiösität, man benötigt mehrere Durchgänge der Scheibe insgesamt, um diese auch richtig entdecken zu können. Anders, als bei anderen Platten von The Pineapple Thief, bedarf es hier mehrerer Durchläufe, um sich richtig begeistern zu lassen. Dies gilt allerdings ausdrücklich nicht für das letzte Lied, „So We Row“, dieses entfaltet seine Faszination deutlich schneller.

Fazit: „Someone Here Is Missing“ ist ein Album geworden, welches zwischen den Extremen hin und her pendelt. Da hört man ganz kurzzeitig Synthesizer-Linien, die so auch auf der Tanzfläche hätten gestartet werden können, dann wird es wieder rockig und schließlich mündet alles in ausgedehnten, mitunter fast hypnotischen Instrumentallandschaften. Langeweile kann man The Pineapple Thief auf „Someone Here Is Missing“ schwerlich vorwerfen. Zudem besitzt die Platte auch mehrere Höhepunkte, sodass sich das Album für Freunde des Alternative Rock, die auch einen Ansatz im Art Rock zu schätzen wissen, lohnt. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Preparation For Meltdown, So We Row