Dienstag, 24. Januar 2017

Sons Of Noel And Adrian – Turquoise Purple Pink




Sons Of Noel And Adrian – Turquoise Purple Pink


Besetzung:

Jacob Richardson
Tom Cowan
Marcus Hamblett
Patrick Elias Lawrence
Alistair Strachan
Emma Gatrill
Catherine Cardin
Tom Heather
Daniel Green
Will Calderbank


Label: K&F Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Art Rock, Experimental Rock


Trackliste:

1. Perses (5:25)
2. So Obscene (6:47)
3. Lay Down In The Drone (10:47)
4. Turquoise Purple Pink (7:56)
5. Children Of Lewes (8:01)
6. I Love You So Much I Want To Stab You In The Eye (5:31)

Gesamtspieldauer: 44:29




„Turquoise Purple Pink“ heißt das dritte Studioalbum der Sons Of Noel And Adrian, kurz auch oft mit SONAA umschrieben und betitelt. Am 25. November 2016 wurde das Album auf dem deutschen Label K&F Records veröffentlicht. Darauf zu hören ist eine Mischung aus Art Rock, Art Pop sowie experimenteller Musik und dies alles in solch packender Ausstattung, dass Musikhören einfach Spaß machen muss.

Man legt die Scheibe in den CD-Spieler ein und wird gleich in eine andere, wundersame Welt gerissen, in der alles anders, hochkomplex und doch so einfach zu sein scheint. Melodische Töne umschwirren das Ohr, dann wieder etwas verquere Akkorde und diese zusammen bilden ein absolut mitreißendes musikalisches Gesamtbild, welches wahrlich begeistert. Querflöten, Hörner, Klarinetten und Streicher ergänzen sich mit den klassischen Rock-Instrumenten Gitarre, Bass und Schlagzeug auf „Turquoise Purple Pink“ absolut perfekt zu einem Gesamtgebilde, welches nur den einen Schluss zuzulassen scheint, dass die Bestimmung all dieser Musikinstrumente nur das gemeinsame Spiel sein kann. Alles klingt, alles tönt, alles wirkt auf diesem Album.

Hierbei ist es nicht nur die Musik selbst, sondern auch der vielschichtige und abwechslungsreiche Gesang, der mit zu dieser beeindruckenden Platte beiträgt. Mal hört man die mitunter etwas verzweifelte bis weinerliche Stimme des Jacob Richardson, dann wieder den Gesang von Emma Gatrill und Catherine Cardin, die sich mehrstimmig ergänzen, zu Höhen aufschwingen und die Musik der Band an der einen oder anderen Stelle fast mystisch erklingen lassen. Auch dies trägt sehr positiv zu dem Gesamteindruck bei, den „Turquoise Purple Pink“ hinterlässt.

Die Sons Of Noel And Adrian spielen und experimentieren auf „Turquoise Purple Pink“ mit Stimmungen, Tempi, Rhythmen und Melodien, die sich immer zu einem überzeugenden und meist begeisternden Klangerlebnis ergänzen. Musik muss nicht melodiös sein, um zu begeistern, jene Lieder auf „Turquoise Purple Pink“ sind dies allerdings. Verschroben, schräg und abwechslungsreich, dabei immer ins Ohr gehend und sich dort auch festsetzend. Hierbei die Höhepunkte aufzuführen fällt einigermaßen schwer, denn alles wirkt auf diesem Album und Ausfälle gibt es auch keine zu beklagen, alle Lieder sind hörenswert. Um an dieser Stelle doch ein bis zwei Lieder herauszuheben, seien hier der das Eröffnungsstück „Perses“ sowie die letzte Nummer des Albums mit dem seltsamen Titel „I Love You So Much I Want To Stab You In The Eye“ erwähnt. „Perses“, der Auftakt des Albums, ist eine grandiose Nummer, irgendwo zwischen New Art Rock, Postrock und Neo Prog angesiedelt ist. Dieses Lied, in dem die Musik zu vibrieren scheint, gibt einen wunderschönen Überblick über fast alles, was da noch auf „Turquoise Purple Pink“ folgen wird. „I Love You So Much I Want To Stab You In The Eye“ ist schließlich ein Instrumental-Lied, an manchen Stellen ein wenig jazzig angehaucht, welches an anderen Stellen Reminiszenzen zu Philip Glass‘ „Koyaanisqatsi“ aufkommen lässt und einen würdigen Abschluss des Albums darstellt.

Fazit: Musik kann „schön“ sein, Musik kann beeindrucken, Musik kann begeistern. All das vollbringen die Sons Of Noel And Adrian mit ihrem dritten Studioalbum „Turquoise Purple Pink“. Hier wird der Hörerin und dem Hörer Musik geboten, die absolut nicht alltäglich ist, immer wieder an den Grenzen des Experimentellen kratzt und dabei doch so eingängig klingt. Ein begeisterndes Album. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Perses, So Obscene, I Love You So Much I Want To Stab You In The Eye