Freitag, 30. Juni 2017

Styx – The Mission




Styx – The Mission


Besetzung:

Tommy Shaw – acoustic & electric guitars, mandolin, vocals
James Young – electric guitar, vocals
Chuck Panozzo – bass guitar on "Hundred Million Miles From Home"
Todd Sucherman – drums, percussion, waterphone
Lawrence Gowan – piano, b3 organ, synthesizers, vocals
Ricky Phillips – bass guitar


Gastmusiker:

Will Evankovich – additional synthesizers, guitars, sound effects


Label: Universal Music


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Overture (1:23)
2. Gone Gone Gone (2:08)
3. Hundred Million Miles From Home (3:39)
4. Trouble At The Big Show (2:30)
5. Locomotive (5:03)
6. Radio Silence (4:17)
7. The Greater Good (4:10)
8. Time May Bend (2:30)
9. Ten Thousand Ways (1:22)
10. Red Storm (6:04)
11. All Systems Stable (0:17)
12. Khedive (2:04)
13. The Outpost (3:51)
14. Mission To Mars (2:43)

Gesamtspieldauer: 42:06




Und auch Styx haben es nochmals gemacht und im Jahr 2017 ein neues Album veröffentlicht. „The Mission” heißt dieses, es ist ihr inzwischen sechzehntes Studioalbum, erschien bei Universal Music und ist ein Konzeptalbum. Darauf wird die Geschickte einer Marsexpedition im Jahr 2033 erzählt. Es dauerte bis zu dieser Veröffentlichung ganze vierzehn Jahre, damals war im Jahr 2003 mit „Cyclorama” das letzte Album mit eigenem Material erschienen. Die letzte Studioplatte aus dem Jahr 2005, „Big Bang Theory“, bestand lediglich aus Cover-Versionen.

Die Bandbesetzung ist nach diesen vielen Jahren der Pause dieselbe geblieben und Chuck Panozzo spielt erneut genau einen Titel am Bass mit ein. So etwas nennt man dann wohl Beständigkeit. Die Geschichte zu „The Mission“ haben sich Tommy Shaw und Will Evankovich ausgedacht, von denen auch ein Großteil der Kompositionen stammen. Will Evankovich wird allerdings im beiliegenden Booklet nicht als Styx-Mitglied aufgeführt. Musikalisch gesehen scheint die Band sich um Jahrzehnte nach hinten orientiert zu haben. Auf „The Mission“ hört man ihn wieder, den so typischen Styx-Sound, etwas verschachtelt mitunter, angefüllt mit mehrstimmigen Hintergrundgesang, für den die Band schon in ihren ganz frühen Jahren stand. Manchmal klingt es fast so, als ob Ex-Keyboarder, Sänger, Ideengeber und Komponist Dennis DeYoung noch an „The Mission“ beteiligt wäre, doch der hatte seinen letzten Auftritt mit der Band im Jahr 1999 gehabt.

Auf „The Mission“ erklingt eingängiger Rock über Mainstream bis hin zu kleinen Ausflügen in den Bereich des Art Rock. Poppig klingt die Band hier deutlich weniger, als noch auf manch anderer Veröffentlichung. Die Lieder gehen allesamt ziemlich schnell ins Ohr, sind melodiös und zeigen bereits nach wenigen Durchläufen einen gewissen Wiedererkennungswert. Die Scheibe lässt sich gut in einem durchhören, auf die Skip-Taste der Fernbedienung kann man hier gut verzichten. Allen Freundinnen und Freunden der früheren Styx dürfte diese Scheibe durchaus ein Lächeln auf das Gesicht zaubern, denn die Musik klingt einfach innovativer als Vieles, für was Styx in ihrer Karriere auch standen und erinnert immer wieder an die 70er Jahre. Trotzdem bleibt „The Mission“ immer noch ein Rock-Album und kein Progressive Rock-Album.

Fazit: „The Mission” ist eine sehr nach hinten gerichtete Platte geworden. Wer also Neues von Styx erwartet hat, die oder der wird hier enttäuscht werden. Die Band klingt auf diesem Album sehr viel mehr wie in früheren Jahren, als auf späteren Veröffentlichungen. Die Lieder sind melodiös und eingängig. Füllmaterial befindet sich ebenfalls nicht auf der Scheibe, sodass sich die Styx-Fans von früher sicherlich über diese Scheibe freuen werden. Gut gemachter Rock. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Radio Silence, Ten Thousand Ways, Red Storm, Khedive



Donnerstag, 29. Juni 2017

Anathema – The Optimist




Anathema – The Optimist


Besetzung:

Daniel Cavanagh – guitars, vocals, keyboards, bass
Vincent Cavanagh – vocals, guitars, keyboards, programming, bass
Jamie Cavanagh – bass
John Douglas – drums, keyboards, programming
Lee Douglas – vocals
Daniel Cardoso – drums


Gastmusiker:

Greg Lawson – violin
Alistair Savage – violin
Emily Ward – violin
Kobus Frick – violin
Liza Webb – violin
Paul Medd – violin
Tom Dunn – viola
Sophie Rathbone – viola
Robert Anderson – cello
Michael Owers – trombone
Duncan Lyall – double bass
Gregor Reid – SFX editor


Label: K Scope


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Independent, Art Rock


Trackliste:

1. 32.63N 117.14W (1:16)
2. Leaving It Behind (4:28)
3. Endless Ways (5:49)
4. The Optimist (5:37)
5. San Francisco (4:59)
6. Springfield (5:49)
7. Ghosts (4:17)
8. Can't Let Go (5:00)
9. Close Your Eyes (3:38)
10. Wildfires (5:39)
11. Back To The Start (Das Lied endet um 7:35. Nach drei Minuten der Stille startet um 10:35 nochmals ein kurzer "Hidden Track") (11:42)

Gesamtspieldauer: 58:20




Anathema ist Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts als Death Doom Band gestartet, öffnete sich dann über Alternative- und Independent-Rock-Elemente einem sehr viel größeren Publikum und setzt inzwischen einen Trend zur Pop-Rock-Formation um. Dieser Trend wurde mit dem achten Studioalbum „We're Here Because We're Here“ aus dem Jahr 2010 eingeleitet und findet auch in der elften Studioveröffentlichung der Briten, „The Optimist“, aus dem Jahr 2017 seine Fortsetzung.

Auf „The Optimist“ hört man wahrlich keine schlechte Musik und die ein oder andere Nummer geht auch gut ins Ohr – wenn auch noch nicht gleich mit dem ersten Mal des Hörens. Allerdings allzu berauschend oder übermäßig kreativ und ausgefallen klingt Vieles auf „The Optimist“ auch nicht mehr unbedingt. Nimmt man hier als Beispiel den Titel „Can't Let Go“, so hört man allzu fröhlichem „Pop-Rock“ und die Musik von Anathema bewegt sich in weit weniger interessanten Welten, klingt dabei fast schon langweilig und eher allzu beliebig. „Leaving It Behind“ sowie die Instrumentalnummer „San Francisco“ können dagegen sehr viel schneller überzeugen und zum Teil auch mitreißen.

Dies gilt ebenso für die zunächst sehr getragene Nummer „Wildfires“. Hier hören sich Anathema so an, wie in ihrer besten Phase, als sie dem ganz harten Rock gerade eben den Rücken gekehrt hatten. Und nun klingen sie auch nach Art Rock und keineswegs mehr langweilig oder beliebig. Schön steigert sich die Nummer, wird immer intensiver und bleibt dabei doch redundant und auf seine Weise monoton. Bis schließlich alles ab einem gewissen Punkt zu explodieren scheint, kraftvoll und fordernd durchstartet, um letztendlich sehr sanft auszuklingen. Die letzte Nummer „Back To The Start“ startet ebenfalls sanft, mit etwas Meeresrauschen und ruhigen Gitarrenklängen, die vielleicht der Wind in die eigene Richtung bläst. Schließlich wird die Musik voller und getragener. Alles klingt sanft, ein wenig verträumt und steigert sich in vollem Streichergewand, um letztendlich ebenfalls wieder ruhig auszuklingen. Warum dann allerdings nach einer Pause von drei Minuten Stille noch ein sogenannter „Hidden Track“ angeführt wird, der aus Vogelgezwitscher und Hintergrundgeräuschen besteht, das muss man wohl nicht unbedingt verstehen können. Im Grunde genommen war die Zeit für solcherlei Spielereinen, um die Laufzeit der Musik zu verlängern, in den 90er Jahren bereits abgelaufen.

Fazit: „The Optimist“ von Anathema ertönt nur an wenigen Stellen „optimistisch“. Zumeist ist die Stimmung des Albums eine eher dunkle und getragene. Viele Lieder klingen dabei nach gut gemachtem Alternative Rock, weniges nach Art Rock. Doch diese besonderen Stellen gibt es auch auf „The Optimist“ – allerdings leider nicht allzu oft. Richtig begeistern kann das Album zumindest mich nicht mehr, da waren die Veröffentlichungen Ende des alten und Anfang des neuen Jahrtausends doch noch kreativer und packender. Aber wie immer – reine Geschmackssache. Neun Punkte.

Anspieltipps: Leaving It Behind, San Francisco, Wildfires



Mittwoch, 28. Juni 2017

Mike Oldfield – Return To Ommadawn




Mike Oldfield – Return To Ommadawn


Besetzung:

Tom Waits – acoustic steel guitar, flamenco guitar, bass guitar, acoustic bass guitar, electric guitars, mandolins, banjo, ukulele, celtic harp, organs, mellotron, solina, clavioline, piano, bodhran, African table drums, glockenspiel, penny whistles, vocal effects derived from original Ommadawn


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Progressive Rock, Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Return To Ommadawn Part 1 (21:11)
2. Return To Ommadawn Part 2 (20:57)

Gesamtspieldauer: 42:08




„Return To Ommadawn” ist tatsächlich bereits das sechsundzwanzigste Studio-Album des Engländers Mike Oldfield. Dabei ist nicht nur die Musik eine Reminiszenz an seine frühen Alben, auch die Anordnung auf der CD oder der LP deutet bereits auf einen gewissen „Retro-Charakter“ von „Return To Ommadawn” hin. Seit der Scheibe „Incantations” aus dem Jahr 1978 gab es keine LP-seitenfüllende Lieder mehr (nimmt man mal „Amarok“ aus, wobei es sich hier allerdings nur um ein einziges Lied handelte), die einfach mit dem Part 1 und Part 2 benannt wurden. Auf „Return To Ommadawn” war Mike Oldfield nun zur alten Vorgehensweise zurückgekehrt.

Und natürlich deutet auch der Name „Return To Ommadawn” auf sein Frühwerk, sein drittes Album „Ommadawn“ hin. Und – das ist das Schöne an diesem Album – es ist Mike Oldfield gelungen die ehemalige Musik, seine früheren Werke wieder aufleben zu lassen, ohne diese zu kopieren. Auch wenn „Return To Ommadawn” mit den alten Instrumenten von damals eingespielt wurde, so ist es keine Kopie der ersten Platten. Aber dieses Album hätte stilistisch absolut auch in der damaligen Zeit entstanden sein können. Es reiht sich perfekt ein in die Linie „Tubular Bells“ 1973, „Hergest Ridge“ 1974, „Ommadawn“ 1975 und „Incantations“ aus dem Jahr 1978.

Die Musik des Mike Oldfield klingt auf „Return To Ommadawn” sehr melancholisch und sentimental. Die Stimmung, welche hier transportiert wird ist keine helle, sondern sehr viel eher eine dunkle bis traurige. Und diese Stimmung, diese Atmosphäre geht sehr gut ins Ohr, ist trotz aller Melancholie überaus eingängig und melodiös und es macht einfach Spaß hier zuzuhören. Vor allen Dingen der erste Teil des Albums ist Mike Oldfield wunderschön gelungen. Warme Melodien umschweben das Ohr, jederzeit in der Lage zu beeindrucken. Selbstverständlich verstärkt sich dieses Gefühl noch mit jedem weiteren Durchlauf des Albums. Dabei klingt Teil 1 von „Return To Ommadawn” noch ein wenig gelungener, noch melodiöser und eingängiger als der zweite Teil. Dies jedoch auch nur marginal.

Als Album, auf welchem man wieder den alten Stil des Mike Oldfield hören würde, so wurde die Platte vor der Veröffentlichung beworben. Und man kann dieser Aussage nur zustimmen. Genau so klingt Mike Oldfield hier. Viel interessanter als so vieles andere, was in den 80er, 90er und 2000er Jahren von ihm veröffentlicht wurde. Er kann es definitiv noch. Dabei hat Mike Oldfield auf jegliche Gastmusiker verzichtet und das gesamte Album im Alleingang eingespielt. Sicherlich ebenfalls nicht alltäglich und gewiss besonders.

Fazit: Eine äußerst gelungene Scheibe ist „Return To Ommadawn” von Mike Oldfield geworden. Angefüllt mit Musik, die es so zum letzten Mal vor 40 Jahren zu hören gab. Aber es ist kein Aufguss, es ist neue Musik, die etwas Früheres noch ergänzt. Die beiden Stücke gehen ins Ohr und werden jeden Mike Oldfield Fan nicht nur unterhalten, sondern auch begeistern. Macht Spaß. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Das gesamte Album



Dienstag, 27. Juni 2017

Various Artists – MTV’s Rock ‘n Roll To Go




Various Artists – MTV’s Rock ‘n Roll To Go


Label: Elektra


Erscheinungsdatum: 1985


Stil: Rock, Pop, New Wave, Disco


Trackliste:

1. Pat Benatar – Hell Is For Children (4:46)
2. The Cars – Drive (3:57)
3. The Fixx – Are We Ourselves? (2:28)
4. Hall & Oates – Say It Isn’t So (3:59)
5. Billy Idol – Rebel Yell (3:43)
6. Kiss – Lick It Up (3:54)
7. Cyndi Lauper – She Bop (3:41)
8. Madonna – Lucky Star (3:51)
9. Steve Perry – Oh Sherrie (3:48)
10. Ratt – Round And Round (4:23)
11. The Police – King Of Pain (4:55)
12. Thompson Twins – Hold Me Now (4:45)
13. Tina Turner – What’s Love Got To Do With It (5:42)
14. Wang Chung – Dance Hall Days (4:00)

Gesamtspieldauer: 57:52




Manchmal ist es ganz nett, eine Zusammenstellung von Titeln zu hören, die vor langer Zeit alle einmal Hits waren und in den Radiostationen zur Zeit ihrer Aktualität rauf und runter liefen. Selbstverständlich kann es dabei nicht passieren, dass einem alles zusagt, was man dabei zu hören bekommt. Zu unterschiedlich sind die musikalischen Genres und Stilrichtungen, die hierbei bedient werden. Im Falle von „MTV’s Rock ‘n Roll To Go“, welches im Jahr 1985 veröffentlicht wurde, sind das „Rock“, „Pop“, „New Wave“, „Disco“ und diverse Unterarten dieser Genres. Veröffentlicht wurde die Platte auf dem Label Elektra.

Allzu anspruchsvoll ist die hier zu hörende Musik freilich nicht. Es handelt sich ausnahmslos und Chart-Musik, die schnell ins Ohr gehen soll. Die Lieder stammen dabei zum überwiegenden Teil aus den Jahren 1983 und 1984. Nur der Opener „Hell Is For Children“ von Pat Benatar bildet da eine Ausnahme. Dieses Lied entstand bereits im Jahr 1980. „MTV’s Rock ‘n Roll To Go“ bietet eine ganz nette Übersicht, was Anfang bis Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts alles so in den Charts lief und „in“ war. Zugegebenermaßen ist nicht jedes der vierzehn Lieder ein Chartstürmer gewesen oder unbedingt übermäßig bekannt, irgendwelche Lückenbüßer befinden sich allerdings auch nicht auf der Scheibe.

Fazit: Um in die Musik Anfang bis Mitte der 80er Jahre einzusteigen, dazu ist dieses Kompilationsalbum mit dem Titel „MTV’s Rock ‘n Roll To Go“ bestens geeignet. Damit stößt diese Zusammenstellung allerdings auch schon an ihre Grenzen, denn die musikalischen Stile sind darauf so weit gefächert, dass einem unmöglich alles gefallen oder ansprechen kann. Von daher kann man diese Platte sehr gut als Hintergrundmusik einer 80er Jahre Party laufen lassen, wobei hier definitiv für jeden etwas dabei ist. Immerhin. Fünf Punkte.

Anspieltipps: The Cars – Drive, Cyndi Lauper – She Bop, Tina Turner – What’s Love Got To Do With It



Montag, 26. Juni 2017

Ph.D. – Ph.D.




Ph.D. – Ph.D.


Besetzung:

Jim Diamond – vocals
Tony Hymas – keyboards


Gastmusiker:

Simon Phillips – drums
Mark Craney – drums on 4 and 7
Phil Palmer – guitar on 7


Label: WEA International


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Pop, Rock, Soul


Trackliste:

1. Little Suzi's On The Up (2:56)
2. War Years (3:19)
3. Oh Maria (2:48)
4. Oo Sha Sha (3:29)
5. I Won't Let You Down (4:21)
6. There's No Answer To It (3:15)
7. Poor City (3:33)
8. Up Down (4:07)
9. Hollywood Signs (3:23)
10. Radio To On (3:32)

Gesamtspieldauer: 34:43




Möchte man mal der Pop-Musik Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts lauschen, so stellt die Band Ph.D. eine gute Möglichkeit dar, sich über die Musik der damaligen Zeit ein Bild zu machen beziehungsweise Gehör zu verschaffen. „Ph.D.“ heißt das Debut-Album der gleichnamigen Band, welches in Jahr 1981 erschien und auf dem Label WEA veröffentlicht worden war. Ph.D., das sind der Sänger Jim Diamond sowie Keyboardspieler Tony Hymas. Alle weiteren Instrumente wurden durch Gastmusiker eingespielt. Das Keyboard steht im Vordergrund, lediglich auf einem Lied hört man eine Gitarre, 80ies Pop eben.

Auf dem Album wird man hauptsächlich mit Pop-Musik berieselt, mal mehr mal weniger eingängig. Dazu gibt es kurze Ausflüge in den Soul sowie manche Töne, die auch mal an Rock erinnern. Trotzdem bleibt die Musik vor allen Dingen synthetisch und klingt auch genau so. Die Platte Album hatte mit der Nummer „I Won't Let You Down” auch einen Hit, der in den britischen Charts bis auf Platz 3 kletterte. Das Video zu “Little Suzi's On The Up” war das fünfte Video überhaupt, welches am ersten Sendetag des neu gegründeten Senders MTV am 1. August 1981 ausgestrahlt wurde und war jedoch sehr viel weniger erfolgreich als Single-Auskopplung.

Die Musik auf „Ph.D.” von Ph.D. klingt heute reichlich unspektakulär. Die Stimme des Jim Diamond erinnert an manchen Stellen leicht an die des Roger Chapman. Die Platte plätschert ein wenig durch, lediglich das bereits erwähnte „I Won't Let You Down” stellt da eine Ausnahme dar, da es über eine sehr eingängige Melodie verfügt und einen kleinen Ohrwurm darstellt. Ansonsten sind die Lieder auf der Scheibe eher langweilig, ohne dabei wirklich schlecht zu sein. Seine Verkaufszahlen erreichte das Album wohl auch im Gefolge seines Single-Hits, denn der Rest ist im Grunde genommen kaum der Rede wert.

Fazit: 80ies Pop gibt es von Ph.D. auf ihrem Debutalbum zu hören. Schlecht klingt das sicherlich nicht, leider allerdings dafür ein wenig langweilig. Das Lied „I Won't Let You Down” hinterlässt Eindruck, was man von den meisten restlichen Stücken leider nicht mehr behaupten kann. Ohne, dass die Musik auf der Scheibe wirklich schlecht ist, wird man sie kaum öfters auflegen wollen. Sechs Punkte.

Anspieltipps: War Years, I Won't Let You Down, Poor City, Radio To On




Sonntag, 25. Juni 2017

Stephan Sulke – 7 (Kekse)




Stephan Sulke – 7 (Kekse)


Besetzung:

Keine weiteren Angaben


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Intercord Records


Erscheinungsdatum: 1982


Stil: Liedermacher, Schlager, Chanson


Trackliste:

1. Der Typ Von Nebenan (3:55)
2. Kekse (3:20)
3. Der Andre (2:39)
4. Graf Bobby (1:55)
5. Eine Frau (2:55)
6. In Der Schule Lernt Man Eh Bloß Quark (3:12)
7. Lulu (1:54)
8. Ist Er Schon Gefällt (2:38)
9. Nur Mal Mit Ihr Schlafen (2:15)
10. Mein Freund (3:05)

Gesamtspieldauer: 27:48




„7” ist, wie der Name bereits vortrefflich verrät, das siebte Studioalbum des Schweizers Stephan Sulke. Als weiteren Titel besitzt dieses Album, welches im Jahr 1982 auf dem Label Intercord veröffentlicht wurde, den Namen „Kekse“, benannt nach dem zweiten Lied des Albums. Auf „7“ oder „Kekse“ hört man eine Mischung aus Liedermachermusik, Schlager und auch Chanson. Manches mal erinnert die Musik an die der Hildegard Knef. Mit Pop oder gar Rock hat das natürlich gar nichts zu tun.

Zum Teil kann man sich in diese Musik noch hineinhören, die allerdings schon irgendwie sehr speziell ist. Je mehr Chanson oder auch Big Band Sound jedoch zu hören ist, umso schwieriger wird das Ganze. Solch Lieder wie „Kekse“ oder „Lulu“ sind wahrlich schwere Kost und ich weiß überhaupt nicht, welche Voraussetzungen man mitbringen muss, um hieran Gefallen zu finden. Ganz schlimm. Gespielt „lustige“ Texte treffen da auf Musik, die es nicht schafft ins Ohr zu gehen, dabei als Einheit unfassbar seicht klingt.

Auf der ersten Plattenseite sind die Titel „Der Typ Von Nebenan“, „Der Andre“ und „Eine Frau“ zumindest nach vielen Durchläufen der Scheibe noch hörbar. Irgendetwas erscheint sich einem da zu erschließen, viel jedoch nicht. Die zweite Plattenseite ist dann nur noch schlimm. Dieses chansonmäßige Gesäusel ist sehr schwierig. Das letzte Lied „Mein Freund“ könnte dabei 1:1 von Hildegard Knef eingesungen worden zu sein. Stephan Sulke scheint hier auch deren Stimme anzunehmen.

Fazit: Musikhörerinnen und Musikhörer, die gerne französische Chansons, Big Band Sound und Hildegard Knef hören, könnten hier Spaß haben und die Platte „Kekse“ von Stephan Sulke mögen. Für alle anderen wird es definitiv schwierig bis fast unmöglich, mit solch Liedern etwas anfangen zu können. Die Texte wollen komisch sein, sind es jedoch nicht, können auch selten irgendwie anregen. Die Musik selbst ist fad und langweilig – größtenteils zumindest. Weiterer Kritikpunkt des Albums ist sicherlich die extrem kurze Laufzeit der Platte, wenn diese wohl aber auch Erleichterung hervorrufen kann. Drei Punkte.

Anspieltipps: Der Typ Von Nebenan, Der Andre, Eine Frau



(Kein Video verfügbar)

Samstag, 24. Juni 2017

Johnny Warman – From The Jungle To The New Horizons




Johnny Warman – From The Jungle To The New Horizons


Besetzung:

Johnny Warman – guitar, synthesizer, drums


Gastmusiker:

Tony Levin – chapman stick, bass
Jerry Marotta – drums, synthesizer
Vic Coppersmith – drums, percussion, vocals
Chris Payne – synthesizer
Andy Clark – synthesizer, piano, electric viola
Kiki Dee – vocals


Label: The Rocket Record Company


Erscheinungsdatum: 1982


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. From The Jungles To The New Horizons (7:49)
2. King Robot (3:36)
3. Looking Back (3:58)
4. China's Moving (West) (6:04)
5. I Love My Planet (4:30)
6. (United) The State Of America (5:22)
7. Flying Out Of Windows (4:17)
8. Dream, Dream, Dream (3:53)
9. Y.C. (1:21)

Gesamtspieldauer: 40:50




„From The Jungle To The New Horizons“ heißt das dritte und damit bereits letzte Solo-Werk des Johnny Warman. Im Jahr 1982 wurde das Album auf dem Label The Rocket Record Company veröffentlicht und enthält eine Mischung aus Rock und Pop, immer noch mit einem oftmals dominierenden Keyboard beziehungsweise Synthesizer ausgestattet, jedoch längst nicht mehr so im Synthie-Pop verwurzelt, wie noch der Vorgänger „Walking Into Mirrors“, welcher ein Jahr zuvor veröffentlicht worden war.

Auf „From The Jungle To The New Horizons“ hört man überaus eingängigen und melodiösen Rock bis Pop, dem durchaus auch diese gewisse Nachhaltigkeit innewohnt. „China's Moving (West)“, „I Love My Planet“, „(United) The State Of America“, „Flying Out Of Windows“ oder „Dream, Dream, Dream“ sind alles Lieder, die einen Ohrwurmcharakter aufweisen, die sich bereits mit dem ersten Mal des Hörens im Ohr festzusetzen verstehen und dort auch längerfristig verweilen. Im Grunde genommen hätte ich allerdings auch die restlichen Stücke an dieser Stelle mit erwähnen können, denn „From The Jungle To The New Horizons“ überzeugt vom ersten Takt an, bis hin zum letzten Akkord. Lediglich der Titel „Looking Back“, der wohl irgendwie besonders funky klingen soll, fällt da sogar deutlich ab. Allerdings ist dies wirklich der einzige Ausfall auf „From The Jungle To The New Horizons“. Abgerundet wird die Musik dabei noch durch intelligente und auch nachdenkliche und kritische Texte, die sich ebenfalls lohnen mitverfolgt zu werden.

Viel Erfolg war Johnny Warman mit dem Album seltsamerweise allerdings nicht beschieden. Ohne anbiedernd zu klingen, enthält „From The Jungle To The New Horizons“ Musik die begeistert und einfach Spaß macht. Durchsetzen konnte sich die Musik des Johnny Warman jedoch trotzdem nicht, sein Plattenvertrag lief ebenfalls aus bei The Rocket Record Company und der gebürtige Londoner verlegte sich von nun an auf das Songwriting für andere Künstler. Mit dem neuen Jahrtausend scheint er sich dann sogar völlig aus dem Musikgeschäft zurückgezogen zu haben.

Fazit: Wer auf melodischen Pop bis Rock steht, die oder der sollte unbedingt mal in „From The Jungle To The New Horizons“ hineinhören. Leider scheint die Platte im Moment nur sehr schwer zu bekommen zu sein, es werden dafür im Moment Mondpreise verlangt. Sollte es eine Neuauflage geben, kann man hier als Freundin oder Freund melodiösen Rocks ohne Sorge zugreifen. Sehr schade, dass die kurze Solo-Karriere des Johny Warman bereits mit diesem Album im Jahr 1982 endete. Elf Punkte.

Anspieltipps: China's Moving (West), (United) The State Of America, Dream Dream Dream



Freitag, 23. Juni 2017

Vitale – Play It Loud




Vitale – Play It Loud


Besetzung:

Karsten Hembold – drums
Guido Vitale – vocals, keyboards
Dscharlie Bassmann – bass
Kalle Dürr – guitar


Gastmusiker:

Ingi Brough – drums
Pete Brough – guitar
Charlie Terstappen – drums
Francis M’Bappé – bass
Ralf Lennarts – bass
Mr. Lammers – keyboards
Christoph Böttinger – keyboards
Conny Plank – keyboards
Kampiz – guitar
Martin Auer – trumpet solo on „You Make Me“
Reco Mandelkow – bariton sax on „Crazy On The Run“
The Free Time Horns – brass
Gino DeMajo – background vocals
Fabiana DeGeronimo – background vocals


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Crazy On The Run (5:15)
2. What You Gonna Do (3:55)
3. Black Eyes (4:33)
4. Let Me Love You (4:00)
5. You Make Me (Part Of Your Soul) (3:55)
6. China Love (5:14)
7. Wait Baby (Don’t Run Away) (5:25)
8. Everytime (I Hear Your Name) (5:27)
9. I Can Hear You (5:09)

Gesamtspieldauer: 42:53




Guido Vitale arbeitete in Conny Planks Studio und durfte dort, als er selbst eine Band gegründet hatte, sogar ein Album einspielen. Conny Plank ist auf diesem Album, kurz vor seinem Tod, sogar noch als Gastmusiker an den Keyboards zu hören. Er starb noch im Dezember desselben Jahres. „Play It Loud“ erschien im Jahr 1987, war ein großer Misserfolg und sollte auch die einzige Veröffentlichung des Guido Vitale bleiben.

Auf „Play It Loud“ hört man eine krude Mischung diverser musikalischer Stile, wobei der synthetische Pop schon ein wenig im Vordergrund steht. Die Lieder können allesamt nicht zünden, treiben einen zwar nicht aus dem Zimmer, sind allerdings unfassbar langweilig und zum Teil dann doch auch einfach nur platt und schlecht. Definitiv keine Musik für die oder den Musikästheten. Irgendwie klingt das Ganze so, als ob man es „mal probieren“ wollte. Das hat Guido Vitale und es hat nicht hingehauen.

Höhepunkte herauszustellen fällt bei dieser Platte wahrlich schwer. Lediglich vielleicht das poppige „Everytime (I Hear Your Name)“ kann man hier erwähnen. Und da wir gerade beim Thema „Hören“ sind, so kann ich an dieser Stelle auch gleich noch das folgende und letzte Lied des Albums erwähnen, „I Can Hear You“. Ebenfalls ein zunächst poppiges Lied, welches sich zu einem Rock-Stück wandelt, Ballade kann man es vielleicht am Ende auch noch nennen. Nette Melodie und ein Refrain, der ins Ohr geht.

Fazit: „Play It Loud“ von Vitale war halt ein Versuch. Nicht immer kann es hinhauen mit der großen Karriere im Musikgeschäft. Das Besondere fehlt auf diesem Album und der Stilmix bewirkt, dass man sich nie so richtig auf diese Scheibe einlassen kann. Viel des Liedmaterials ist auch nicht dazu geeignet, in Begeisterungsstürme anzustimmen. Aber es gibt Schlimmeres. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Everytime (I Hear Your Name), I Can Hear You



(Kein Video verfügbar)

Donnerstag, 22. Juni 2017

Joachim Witt – Bayreuth 1




Joachim Witt – Bayreuth 1


Besetzung:

Joachim Witt – alle Instrumente


Gastmusiker:

Peter Heppner – Gesang
Nadja Saeger – Gesang
Achim Faerber – Schlagwerk
Martin Langer – Schlagwerk


Label: Strange Ways Records


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Elektro, Industrial, Rock


Trackliste:

1. Das Jüngste Gericht (4:06)
2. Das Geht Tief (5:30)
3. Träume, Die Kein Wind Verweht (4:24)
4. Die Flut (5:43)
5. Wintermärz (5:32)
6. Treibjagd (4:33)
7. Trauma (4:03)
8. Morgenstern (4:11)
9. Und... Ich Lauf (4:42)
10. Liebe Und Zorn (5:23)
11. Venusmond (4:16)

Gesamtspieldauer: 52:29




„Bayreuth 1“ heißt das achte Studioalbum des Joachim Witt und erschien im Mai 1998 auf dem Label Strange Ways Records. Neben seinem ersten Album „Silberblick“, welches die Neue Deutsche Welle mit einläutete, ist „Bayreuth 1“ die erfolgreichste Veröffentlichung des im Jahr 1949 in Hamburg geborenen Musikers. Nicht zuletzt liegt dies wohl an der, auf dem Album enthaltenen Zusammenarbeit mit Peter Heppner beim Titel „Die Flut“. Diese Nummer hielt sich viele Wochen in den deutschen Charts.

Sicherlich ist „Die Flut“ auch der Höhepunkt der Scheibe. Ein Lied mit intelligentem Text und einer Melodie, die ins Ohr geht. Ohrwurmcharakter durchaus vorhanden. Die restlichen zehn Stücke kommen nicht mehr an die Qualität dieses Stücks heran. Mitunter ist ein synthetisches Gestampfe zu hören, welches Freunde gepflegter Rock-Musik so überhaupt nicht zu überzeugen weiß. Bei solch Titeln wie „Wintermärz“ oder „Treibjagd“ oder „Trauma“ kann man bestens in eine Welt aus Synthesizer-Klängen eintauchen – genau das ist allerdings wirklich gewöhnungsbedürftig.

Die Stimme des Joachim Witt klingt dumpf, dunkel und randvoll mit Schweremut angefüllt. So sind auch die Inhalte der Texte eher düster gehalten. Nein, fröhliche Musik klingt definitiv anders. Mitunter kommt es dadurch allerdings zu einer gewissen Diskrepanz zwischen dem gesungenen Text, der Stimme sowie der Musik, die durch die künstlichen Beats nach vorne gerichtet ist. Besser gelungen ist das bei den Nummern „Das Geht Tief“ und „Und... Ich Lauf“. Noch etwas melodischer als der Rest der Scheibe, bilden diese Lieder auch musikalisch eine in sich geschlossene Einheit, die abwechslungsreich ist und ins Ohr geht.

Fazit: Vielleicht ist Richard Wagner ein musikalisches Vorbild für Joachim Witt. Seine Musik hat mit der des Bayreuther Komponisten allerdings überhaupt nichts zu tun. Weder musikalisch noch textlich. Die Stimmung auf dem Album ist allgemein eine dunkle, dabei hat „Bayreuth 1“ ganz bestimmt seine Höhepunkte. „Die Flut“ sowie „Und... Ich Lauf“ wären da zu nennen. Jedoch hört man auf der Scheibe auch langweilige Synthi-Titel, die zwar eher rockig denn poppig klingen, dadurch allerdings auch nicht an Aussagekraft und Ausstrahlung gewinnen. Vieles auf „Bayreuth 1“ klingt einfach zu synthetisch und dabei auch langweilig. Diese Musik scheint dann eher für die Disco, denn für das Wohnzimmer Zuhause gemacht worden zu sein. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Das Geht Tief, Die Flut, Und... Ich Lauf



Mittwoch, 21. Juni 2017

Tangerine Dream – Tangram




Tangerine Dream – Tangram


Besetzung:

Edgar Froese – keyboards, guitars
Christopher Franke – keyboards, electronic percussions
Johannes Schmoelling – keyboards


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Electronic Rock


Trackliste:

1. Tangram Set 1 (19:52)
2. Tangram Set 2 (20:27)

Gesamtspieldauer: 40:19




„Tangram“ heißt das dreizehnte Studioalbum der Band Tangerine Dream. Es wurde gleichzeitig einer ihrer größten kommerziellen Erfolge und erreichte Platz 36 in den britischen Top 40 und konnte sich insgesamt fünf Wochen in den Charts halten. Die Musik der Band, die nun mit Johannes Schmoelling einen weiteren Synthesizer-Spieler hinzugewonnen hatte, klingt auf „Tangram“ auch deutlich elektronischer, als noch auf den Alben direkt davor. Das Mellotron wurde nur noch sehr dosiert eingesetzt und auch, das noch auf der 1979er Platte „Force Majeure“ zu hörende Schlagzeug war nicht mehr vorhanden. Die Beats waren nun vom Synthesizer generierte.

Die Musik auf „Tangram“ klingt irgendwie fröhlich und positiv, die einzelnen Themen wechseln in relativ schnellen Abständen, wodurch die beiden Stücke „Tangram Set 1“ sowie „Tangram Set 2“ im Grunde genommen aus mehreren verschiedenen und kurzen Stücken bestehen. Die Musik klingt dabei häufig locker und leicht und geht zudem auch sehr gut ins Ohr. Diese wabernden und sphärischen Klangteppiche hört man auf „Tangram“ deutlich weniger, dafür gibt es nun eingängige Synthesizer-Passagen zu hören, die eingängige Melodien aufweisen und dadurch schnell ins Ohr gehen.

Somit kann man sich bequem zurücklehnen und hier mehreren, ineinander übergehenden, kleinen Melodien lauschen, die sich durchaus schnell festsetzen. Freilich klingt das alles sehr nach den 80er Jahren, dabei jedoch frisch und eben niemals langweilig. Diese Aneinanderreihung verschiedenster musikalischer Themen bewirkt eine große Vielfalt in der Musik von Tangerine Dream und beinhaltet jede Menge Abwechslung. Auch bei „Tangram“ kann man die Augen schließen und sich auf eine Reise begeben, die durch diese, auch mal hypnotisch wirkende Musik, vor dem geistigen Auge entsteht.

Fazit: „Tangram“ ist sicherlich eines der besseren Werke von Tangerine Dream aus den 80er Jahren. Die Platte ist abwechslungsreich und hält einige schöne Melodien für die Hörerin und den Hörer parat. Melodiösität ist durchgängig enthalten. Genau durch diesen Umstand ist diese Scheibe auch für ein neues Publikum geeignet, welches mit zu viel Sphäre früherer Veröffentlichungen nun gar nichts mehr anfangen konnte. Vielleicht erklärt dies auch den Chart-Erfolg in Großbritannien. Neun Punkte.

Anspieltipps: Tangram Set 1 und Tangram Set 2. Was sonst?



Dienstag, 20. Juni 2017

The Who – Rarities Volume 1 “1966 – 1968”




The Who – Rarities Volume 1 “1966 – 1968”


Besetzung:

Roger Daltrey – lead vocals, trombone, harmonica
John Entwistle – bass guitar, vocals
Pete Townshend – guitars, vocals
Keith Moon – drums, vocals


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1983 (Musik aus den Jahren 1966-1968)


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. Circles (Instant Party) (2:25)
2. Disguises (3:10)
3. Batman (1:25)
4. Bucket T (2:10)
5. Barbara Ann (1:58)
6. In The City (2:22)
7. I've Been Away (2:06)
8. Doctor Doctor (2:57)
9. The Last Time (2:48)
10. Under My Thumb (2:35)
11. Someone's Coming (2:26)
12. Mary Anne With The Shaky Hand (2:25)
13. Dogs (3:04)
14. Call Me Lightning (2:21)
15. Dr. Jekyll & Mr Hyde (2:35)

Gesamtspieldauer: 36:47




Anfang der 80er Jahre, kurz vor Beginn der „Who‘s Last Tour“, verkündete die Plattenfirma von The Who, Polydor United Kingdom, das Erscheinen von zwei Kompilationsalben, die angefüllt sein sollten mit schwer zu bekommenden Titeln der Band, also B-Seiten, die auf diversen Singles erschienen und natürlich in der Zwischenzeit absolut vergriffen waren.

„Rarities Volume 1 1966 – 1968“ war eine dieser Veröffentlichungen und erschien am 14. August des Jahres 1983. Darauf zu hören gibt es insgesamt fünf Cover-Versionen, „The Last Time“ sowie „Under My Thumb“ sind zwei davon und stammen ursprünglich von den Rolling Stones. Bekannt sein dürfte dabei auch die Nummer „Barbara Ann“ von Fred Fassert, ein Lied absolut verwurzelt in den 60er Jahren und auch genauso klingend. Des Weiteren hat John Entwistle ebenfalls fünf Lieder zu dieser Zusammenstellung beigetragen, die restlichen fünf Nummern stammen aus der Feder von Pete Townshend.

Die Scheibe ist wahrlich tief im Klang der 60er Jahre verwurzelt. Die Musik klingt dabei heutzutage deutlich überholt und eignet sich für Freunde der Band The Who, die eben alles von „ihrer“ Band besitzen möchten. Eintauchen in den Klang der 60er Jahre kann man mit „Rarities Volume 1 1966 – 1968“ auf das Allerbeste, für heutige Ohren mag das Ganze jedoch nicht mehr sonderlich interessant klingen.

Fazit: Wie bereits erwähnt ist „Rarities Volume 1 1966 – 1968“ eine Scheibe, die für den The Who-Fan gedacht ist, die oder der ihre beziehungsweise seine Sammlung komplettieren möchte. Vielleicht ist dieser poppige Rock der 60er Jahre auch noch für Musikwissenschaftler ein wenig interessant. In der heutigen Zeit werden die einzelnen Lieder, denen man zum Teil auch anhört, dass es sich hierbei um B-Seiten handelt, jedoch kaum noch ein Herz erwärmen. Sechs Punkte.

Anspieltipps: I've Been Away, Doctor Doctor, Dr. Jekyll & Mr Hyde



Montag, 19. Juni 2017

Roger Waters – Is This The Life We Really Want?




Roger Waters – Is This The Life We Really Want?


Besetzung:

Roger Waters – vocals, acoustic guitar, bass


Gastmusiker:

Nigel Godrich – arrangement, sound collages, keyboards, guitar
Jonathan Wilson – guitar, keyboards
Guy Seyffert – bass, guitar, keyboards
Joey Waronker – drums
Roger Manning – keyboards
Lee Pardini – keyboards
Jessica Wolfe – vocals
Holly Laessig – vocals
David Campell – string arrangements
Rachel Agnew – recorded voice
Jane Barbe – recorded voice
Emma Clarke – recorded voice
Celia Drummond – recorded voice
Kathy Somers – recorded voice
Ingrid Schram – recorded voice


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Art Rock, Art Pop, Rock, Pop


Trackliste:

1. When We Were Young (1:39)
2. Déjà Vu (4:27)
3. The Last Refugee (4:12)
4. Picture That (6:48)
5. Broken Bones (4:57)
6. Is This The Life We Really Want? (5:55)
7. Bird In A Gale (5:31)
8. The Most Beautiful Girl (6:09)
9. Smell The Roses (5:16)
10. Wait For Her (4:56)
11. Oceans Apart (1:07)
12. Part Of Me Died (3:14)

Gesamtspieldauer: 54:15




Ganze 25 lange Jahre dauerte es, bis Roger Waters sein neues Soloalbum mit dem Titel „Is This The Life We Really Want?“ veröffentlichte. Es ist das vierte beziehungsweise sechste Solo-Studioalbum – je nach Zählweise – des ehemaligen Bassisten von Pink Floyd und passt stilistisch gesehen perfekt zu der letzten Veröffentlichung seiner Solokarriere mit „Amused To Death“ und der letzten Pink Floyd Veröffentlichung „The Final Cut“, die noch unter seiner Regie entstand. „Is This The Life We Really Want?“ klingt wie eine stilistische, inhaltliche und musikalische Vereinigung aus diesen Schaffensphasen des Roger Waters.

Roger Waters ist immer noch wütend. Auf die Welt, auf die Menschen allgemein, auf die Mächtigen dieser Erde, auf alles, was in seinen Augen anklagenswert ist und das besingt und erzählt er auch auf „Is This The Life We Really Want?“. Thematisch und inhaltlich hat der Ex-Pink Floyd Bassist also seinen eingeschlagenen Weg konsequent fortgesetzt. Ebenso tat er dies musikalisch. Auch auf „Is This The Life We Really Want?“ hört man die für die Musik des Roger Waters so typischen Hintergrundgeräusche, Sprachfetzen, Radio- und Fernsehsendungen, die in die Musik mit einfließen oder Stücke verbinden. Dazu gesellen sich dieses Mal noch ein wenig mehr Streicherarrangements, die die Musik auf diesem Album zusätzlich noch ein wenig eingängiger und weicher werden lassen.

Wenn man als Fan dieser Musik und dieses Musikers 25 Jahre warten musste, bis ein neues Album veröffentlicht wird und man hört schließlich davon, dass bald eine neue Platte erscheint, so steigt ganz sicher nicht nur die Vorfreude, sondern auch die Erwartung, die man an solch ein Album stellt und man ist sehr gespannt. Schließlich hält man am Erscheinungstag die Scheibe dann in Händen, legt sie ein, hört sie intensiv, mehrmals intensiv und hört zunächst lediglich eine Bestätigung des bereits Bekannten. Das, was hier zu hören ist, das ist Roger Waters Musik, die Zeit scheint dabei keine allzu große Rolle zu spielen, die Erde hat sich tausende Male weitergedreht, doch das, was man hier zu hören bekommt, scheint altbewährt, ja fast schon bekannt zu sein. Gut und interessant, jedoch eben irgendwie ähnlich schon dagewesen, nicht wirklich mehr neu.

Auch das kann Spaß machen, man wird nicht enttäuscht, Erwartungen werden erfüllt. Man hört die Scheibe öfters, legt sie immer wieder ein und plötzlich erschließt sich einem alles noch mal viel stärker, intensiver, schöner, passender, überzeugender und schließlich doch auch neu und bisher unbekannt. Immer wieder passiert dies mal, dass man sich in Musik erst hineinhören muss, um diese noch mehr schätzen zu können. Im Falle von Rogers Waters‘ „Is This The Life We Really Want?“ verhält es sich jedoch anders. Hier glaubt man die Musik bereits mit dem ersten Hören zu kennen, doch erst mit den weiteren Durchläufen entdeckt man das Interessante, das Spannende, was manchmal jeder nur für sich ganz allein in Musik zu entdecken vermag. Das ist das unerklärliche Wunder der Musik, die sie sie zu etwas ganz Besonderem, zu etwas, was das Leben bereichert werden lässt.

Viele der Titel lohnen. Nein, alle Lieder lohnen. „Picture That“ und der Titeltrack „Is This The Life We Really Want?“ seien hier besonders erwähnt, obwohl das den anderen Nummern gegenüber nicht ganz fair ist. Trotzdem, das Lied „Is This The Life We Really Want?“ wirkt zunächst fast zäh und doch steigert es sich und steigert sich, berührt und packt. Es beginnt mit einem Radio-Interview des Donald Trump, der da sagt: „So as an example you’re CNN. I mean it’s story, after story, after story is bad. I won. I won. And the other thing, chaos. There’s zero chaos. We are running. This is a fine-tuned mach-“. Dann wird die Übertragung abgebrochen und man hört einen leisen Seufzer. Besser als mit diesem Zitat kann man ein Lied mit dem Namen „Is This The Life We Really Want?“ kaum einleiten. Die Nummer klingt ein wenig schräg, ist aber doch so eingängig, reißt mit – und beim ersten Mal des Hörens klingt das alles noch so unscheinbar und wächst und wächst mit jedem neuen Durchlauf. Die Musik des Roger Waters ist dabei sicherlich kein Progressive Rock oder Psychedelic Rock mehr, wie es jene Musik von Pink Floyd früher einmal war. Aber es ist tiefergehender Pop und Rock, niemals oberflächlich, immer fordernd und letztendlich packend und mitreißend.

Fazit: Für „Is This The Life We Really Want?“ kann es nur eine Vorgehensweise geben: Die Regler laut aufdrehen und die Musik wirken lassen. Sie wirkt. Das alles allerdings mit einer Einschränkung. Wenn jemand „Amused To Death“ und „The Final Cut“ von Pink Floyd eher langweilig fand, dann wird es ihr oder ihm mit „Is This The Life We Really Want?“ auch nicht viel anders ergehen. Für alle anderen, die diese Musik jedoch lieben, wird dieses Album zum musikalischen Fest. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Is This The Life We Really Want?



Sonntag, 18. Juni 2017

R.E.M. – Parallel (DVD)




R.E.M. – Parallel (DVD)


Besetzung:

Bill Berry
Peter Buck
Mike Mills
Michael Stipe


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1995


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Drive
2. Man On The Moon
3. The Sidewinder Sleeps Tonite
4. Everybody Hurts
5. Nightswimming
6. Find The River
7. What's The Frequency, Kenneth?
8. Bang And Blame
9. Star 69
10. Strange Currencies
11. Crush With Eyeliner
12. Credits (Star Me Kitten (live))

Gesamtspieldauer: ~ 70:00




„Parallel“ ist eine Zusammenstellung von Videos der US-amerikanschen Band R.E.M., die im Zusammenhang mit ihren Alben „Automatic For The People“ und „Monster“ stehen, welche in den Jahren 1992 und 1994 veröffentlicht worden waren. „Parallel“ selbst erschien im Mai 1995 als VHS Video-Kassette und wurde schließlich im August 2000 als DVD wiederveröffentlicht. Beide Ausgaben erschienen dabei auf Warner Brothers.

Um die siebzig Minuten läuft die DVD Version der Veröffentlichung, die keinerlei Unterschiede zur VHS-Video-Version aufweist. Zu sehen gibt es auf „Parallel“ die Videos zu den Single-Veröffentlichungen der Alben „Automatic For The People“ und „Monster“. Die Vorgehensweise war dabei dieselbe, wie auf der bereits vier Jahre zuvor erfolgten Videoveröffentlichung „This Film Is On“. Wieder wurden die einzelnen Videos durch kleine Filmchen voneinander abgegrenzt, die zwischen zehn Sekunden und zwei Minuten lang sind und nichts mit der Band an sich zu tun haben, dieses Mal allerdings größtenteils in Farbe gefilmt wurden.

Gegen Ende des Films gibt es dann noch eine Art A-Z Zusammenstellung von R.E.M., in der die Band bei Konzertvorbereitungen zu sehen ist. Dazu werden die Buchstaben von A bis Z eingeblendet und schließlich geht das Ganze in den Abspann über, in dem die Band das Lied „Star Me Kitten“ live spielt.

Fazit: Auch diese R.E.M. Video-DVD ist vor allen Dingen für die Freunde und Fans von R.E.M. gedacht, die die Videos zu den Alben „Automatic For The People“ und „Monster“ ebenfalls immer wieder mal ansehen möchten. Somit stellt auch diese Zusammenstellung eine Erweiterung der Alben dar, die dem Fan sicherlich die Anschaffung wert ist. Ob diese oder dieser dabei auch die avantgardistischen kleinen Filme zwischen den Videos genießen kann beziehungsweise zu schätzen weiß, liegt wohl in der künstlerischen Offenheit des Betrachters. „Parallel“ ist etwas für R.E.M.-Fans. Acht Punkte.




Samstag, 17. Juni 2017

AC/DC – Let There Be Rock (DVD)




AC/DC – Let There Be Rock (DVD)


Besetzung:

Bon Scott – lead vocals
Angus Young – lead guitar
Malcolm Young – rhythm guitar, backing vocals
Cliff Williams – bass, backing vocals
Phil Rudd – drums, percussion


Label: Warner Brothers


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. Live Wire (5:23)
2. Shot Down In Flames (3:18)
3. Hell Ain't A Bad Place To Be (3:54)
4. Sin City (3:52)
5. Walk All Over You (2:30)
6. Bad Boy Boogie (11:08)
7. The Jack (5:21)
8. Highway To Hell (3:10)
9. Girls Got Rhythm (3:09)
10. High Voltage (5:27)
11. Whole Lotta Rosie (4:41)
12. Rocker (8:57)
13. Let There Be Rock (7:17)

Gesamtspieldauer des Films: 93:54




„AC/DC: Let There Be Rock“ ist ein Musikfilm der australischen Hard Rock Band AC/DC, in dessen Zentrum ein Konzert steht, welches die Band am 9. Dezember 1979 im Pavillon de Paris in Paris gab. Zusätzlich enthält der Musikfilm auch Einblendungen mit Interviews der fünf Musiker von AC/DC. Der Film hat denselben Titel wie das vierte Studioalbum der Band, das hier gezeigte Konzert enthält allerdings Titel aus den Alben „T.N.T.“, „Powerage“, dem bereits erwähnten „Let There Be Rock“ sowie „Highway To Hell“.

Gut zwei Monate nach den Aufnahmen zum Film starb Bon Scott am 19. Februar 1980 an seinem Erbrochenem, nach einer weiteren, durchzechten Nacht. Umso trauriger erscheint dabei nun seine Antwort auf die Frage des Interviewers im Film, warum ihn die anderen Bandmitglieder toll finden würden, gleichzeitig jedoch auch irgendwie „speziell“. Seine Antwort darauf: „Weil ich ein Säufer bin. Ich trinke zu viel.“

Nun, sicherlich trug ein wenig Melancholie und Sentimentalität, vermittelt durch den Tod Bon Scotts, mit dazu bei, dass der Film ein solcher Erfolg wurde. Jedoch ist dies mit Sicherheit nicht der Hauptgrund dafür. Dieser Erfolg liegt auch nicht in den weiteren Interviews begründet, sondern ganz eindeutig in der Musik, in den Live-Aufnahmen, die das damalige Konzert erneut aufleben lassen. Diese Bühnenpräsenz der fünf Musiker, die hier konsequent ihre Musik überaus mitreißend zelebrieren, wirkt einfach begeisternd und packend. Klar sollte man dem Genre Hard Rock etwas abgewinnen können, um in der Lage zu sein, diese Musik zu feiern – trotzdem lässt einen auch dann dieser Film nicht unbeeindruckt zurück, wenn man kein spezieller Hard Rock Fan ist. Ist dem allerdings so, kann man eintauchen in diesen großartigen Film mit seinen Live-Bildern, der die Band auf ihrem musikalischen Höhepunkt zeigt.

Fazit: „AC/DC: Let There Be Rock“ ist ein grandioser Konzertfilm der australischen Band AC/DC. Mit Interviews der Musiker unterfüttert, sieht man hier einen Film, der einem diese Band näherbringt und dabei die Musik von AC/DC kraftvoll und mitreißend zelebriert. Dabei sieht man den ursprünglichen Sänger der Band, Bon Scott, bei einem seiner letzten Auftritte und kann sich gegen ein gewisses Maß an Melancholie kaum erwehren. Für alle, die die Rock-Musik lieben. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Alles