Freitag, 31. März 2017

Mazzy Star – She Hangs Brightly




Mazzy Star – She Hangs Brightly


Besetzung (Ohne Instrumentenangabe):

Peter Blegvad
William Cooper
Keith Mitchell
Anthony Moore
Paul Olguin
David Roback
Hope Sandoval


Label: Capitol Records


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Dream Pop, Psychedelic Rock


Trackliste:

1. Halah (3:16)
2. Blue Flower (3:35)
3. Ride It On (3:01)
4. She Hangs Brightly (6:24)
5. I'm Sailin' (3:13)
6. Give You My Lovin' (3:50)
7. Be My Angel (3:17)
8. Taste Of Blood (5:37)
9. Ghost Highway (3:28)
10. Free (3:11)
11. Before I Sleep (2:10)

Gesamtspieldauer: 41:04




„She Hangs Brightly“ heißt das Debut-Studioalbum der US-amerikanischen Band Mazzy Star. Die Platte wurde ursprünglich im Jahr 1990 auf Rough Trade Records veröffentlicht und erschien dann im selben Jahr nochmals bei Capitol Records. „Halah“, das erste Lied des Albums erschien zudem als Single und kletterte immerhin bis auf Platz #19 der Billboard Alternative Songs Charts. Auf „She Hangs Brightly“ hört man den für Mazzy Star so typischen Dream Pop, der zum Teil etwas psychedelisch angehaucht ist.

Die Lieder von Mazzy Star auf „She Hangs Brightly“ klingen allesamt sehr weich. Dabei hören sie sich allerdings auch leicht unterkühlt und ein wenig psychedelisch an. Bestes Beispiel hierfür ist auch der Titeltrack „She Hangs Brightly“. Orgel, Bass und Gitarre spielen einen in völlig andere, seltsame Welten, dazu der monotone Gesang der Hope Sandoval und fertig ist ein wahrlich psychedelisches Rock-Lied. Ich finde die häufig gezogenen Vergleiche anderer Bands zu Pink Floyd meistens nicht nachvollziehbar, in diesem Falle und bei diesem Lied passt das allerdings perfekt. Dieser Titel hätte auch auf den einer der ersten beiden Salben von Pink Floyd Platz gefunden, der Rest auf dem Album allerdings sicherlich nicht.

Ansonsten wirkt die Musik von Mazzy Star auf eine ganz eigene Art und Weise. Sie bricht nie aus, ist nicht übermäßig melodiös, an manchen Stellen klingt das sogar ein wenig monoton und so sehr unterkühlt, dass man fast schon von steril sprechen muss. Unterhalten wird man allerdings von Mazzy Star auf „She Hangs Brightly“. An manchen Stellen wird die Slide Gitarre etwas überstrapaziert eingesetzt, trotzdem gibt es kein Lied, welches man überspringen sollte, denn die Musik von Mazzy Star wirkt. Das empfand auch Kurt Cobain so, denn in seiner Liste der besten 50 Alben aller Zeiten, die er im Jahr 1993 zusammenstellte, findet sich auch „She Hangs Brightly“ von Mazzy Star.

Fazit: Sanften Dream Pop mit einem kleinen Hang hin zum Psychedelic Rock bekommt man auf dem Debut Album „She Hangs Brightly“ von Mazzy Star geboten. Die Musik wirkt zart und leicht unterkühlt, geht dabei manches Mal Wege, die ein Lied nicht mehr „radiotauglich“ werden lassen und macht den Sound von Mazzy Star dabei so unverwechselbar. Hörerinnen und Hörer, die auf unaufgeregte Musik stehen, die auch mal andere Wege sucht und geht, dürften mit dieser Scheibe viel Spaß haben. Neun Punkte.

Anspieltipps: She Hangs Brightly, Be My Angel



Donnerstag, 30. März 2017

Michael Schenker – Fest-Live Tokyo International Forum Hall A




Michael Schenker – Fest-Live Tokyo International Forum Hall A


Besetzung:

Michael Schenker – lead guitar
Gary Barden – vocals
Graham Bonnet – vocals
Robin McAuley – vocals
Steve Mann – guitar, keyboards
Chris Glen – bass
Ted McKenna – drums


Label: Inakustik


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Hard Rock, Heavy Metal


Trackliste:

CD1:

1. Intro: Searching For Freedom (3:27)
2. Into The Arena (4:46)
3. Attack Of The Mad Axeman (4:31)
4. Victim Of Illusion (4:48)
5. Cry for the Nations (5:42)
6. Let Sleeping Dogs Lie (6:23)
7. Armed and Ready (4:50)
8. Coast To Coast (4:16)
9. Assault Attack (4:23)
10. Desert Song (5:52)
11. Dancer (4:57)


CD2:

1. Captain Nemo (3:29)
2. This Is My Heart (4:46)
3. Save Yourself (6:00)
4. Love Is Not A Game (4:44)
5. Shoot Shoot (3:48)
6. Rock Bottom (15:36)
7. Doctor Doctor (5:12)

Gesamtspieldauer CD1 (54:01) und CD2 (43:38): 1:37:39




35 Jahre nach dem Konzert der Michael Schenker Group Live At The Budokan, hat Michael Schenker seine Musiker aus den 80er Jahren um sich geschart und unter dem Titel „Michael Schenker Fest - Live Tokyo International Forum Hall A“ ein Konzert gegeben, welches in Form einer Doppel-CD oder in Kombination mit einer DVD veröffentlicht wurde. Die ehemaligen MSG-Sänger Gary Barden, Graham Bonnet und Robin McAuley konnte er für dieses Projekt ebenso gewinnen, wie die Musiker Chris Glenn am Bass, Ted McKenna am Schlagzeug sowie Steve Mann am Keyboard. Chris Glenn und Ted McKenna, beide ehemalige Mitglieder der Michael Schenker Group, dürften vielen wohl auch durch ihre Beteiligung an der Sensational Alex Harvey Band ein Begriff sein.

Aufgenommen wurde „Fest-Live“ am 24. August 2016 im Tokyo International Forum Hall A und darauf hört man Hard Rock bis Heavy Metal von der Michael Schenker Group oder seinen Solo-Alben, garniert mit Titeln der Scorpions und von Ufo, bei denen er ebenfalls aktiv war. Sehr viel Nostalgie schwingt da natürlich mit, was die Herzen der langjährigen Fans der Musik von Michael Schenker natürlich höherschlagen lassen wird. Da stört es auch nicht, wenn nicht alles ganz perfekt klingt und zum Beispiel den drei Sängern schon etwas anzuhören ist, dass sie älter wurden und die Stimme dann eben nicht mehr so klingt, wie in noch jüngeren Jahren. Macht aber nichts, denn dieses Gefühl längst vergangener Tage, welches hier mit der Musik transportiert wird, gleicht dies bestens aus. Zudem merkt man diese kleinen Einschränkungen wohl auch nur sofort, wenn man mit den Original-Liedern bestens vertraut ist.

Mich kann auf „Fest-Live Tokyo International Forum Hall A“ nicht alles begeistern, da mir der Zugang zur Michael Schenker Group in den 80er Jahren völlig fehlt. Trotzdem höre ich hier gut gemachten Hard Rock, der einen immer wieder packt und an der einen oder anderen Stelle auch mitreißt. Manches Mal ist das Ganze vielleicht ein wenig zu frickelig geraten und klingt dabei ein bisschen selbstverliebt, aber wer soll diesen Musikern verdenken, dass sie sich bei einer derartigen Stimmung in der Halle auch ein wenig selbst feiern möchten und auch mit Emotionen spielen?

Fazit: Schnellen und kompromisslosen Hard Rock gibt es auf „Fest-Live Tokyo International Forum Hall A“ zu hören. Man merkt dieser Musik an, dass sie nicht in diesem Jahrzehnt entstanden ist, genau wie den Musikern, dass sie bereits eine lange Karriere hinter sich haben. Doch dies schmälert das Hörerlebnis wenig, denn bei allen hier beteiligten Musikern hört man die Spielfreude heraus, die sie bei diesem Auftritt zu haben scheinen. Mitunter klingen die Lieder in diesen Versionen ein klein wenig selbstverliebt, was nichts anderes bedeutet, als dass man sich als Hörerin oder Hörer gut in diesem musikalischen Genre wohlfühlen sollte, um hier auch jeden Akkord und Ton genießen zu können. Neun Punkte.

Anspieltipps: Let Sleeping Dogs Lie, Desert Song, Rock Bottom, Doctor Doctor



Mittwoch, 29. März 2017

Kärbholz – Überdosis Leben




Kärbholz – Überdosis Leben


Besetzung:

Torben Höffgen – Gesang
Adrian Kühn – Gitarre
Stefan Wirths – Bass
Henning Münch – Schlagzeug


Gastmusiker:

Franzi Kusche – Gast-Gesang bei „Perfekt unperfekt”
Lenny „Grinder“ Osterhus – Gast-Gesang bei „Evolution Umsonst”
Alexander Suck – Geige auf „Kind aus Hinterwald“



Label: Metalville


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. Ich hoffe du kannst mich sehen (3:11)
2. Überdosis Leben (3:48)
3. Feurräder (3:14)
4. Ich kann es nicht ändern (3:35)
5. Nur wir beide (2:57)
6. Kind aus Hinterwald (4:05)
7. Evolution umsonst (4:25)
8. Der Spiegel (2:40)
9. Perfekt unperfekt (3:11)
10. Da ist noch Leben drin (4:51)
11. Nur einen Satz (4:32)
12. Schwerelosigkeit (4:09)
13. Weck mich nicht auf (2:30)
14. In Flammen stehen (4:19)

Gesamtspieldauer: 51:34




„Überdosis Leben“ ist bereits das achte Studioalbum der deutschen Hard Rock Band Kärbholz. Am 27. Januar 2017 erschien die Scheibe auf dem Label Metalville. Auf „Überdosis Leben“ hört man überwiegend Hard Rock mit deutschen Texten. Nur ganz selten wird dabei die Musik variiert und man bekommt auch mal langsamere Passagen oder aber ein abweichendes musikalisches Genre serviert.

„Überdosis Leben“ ist ein Männeralbum mit Männermusik geworden. Dies strahlt die Scheibe mit jedem Takt und in jeder Sekunde aus. Alle nur erdenklichen Klischees werden hierbei bedient. Die vier Musiker sehen wie „harte Jungs“ aus, was man auf mehreren Bildern im Booklet und auch auf der Innenseite des Covers sehen kann. Die Musik ist eine „harte“, Hard Rock steht zuallermeist auf dem Programm. Der Gesang des Torben Höffgen klingt rau und grob, an manchen Stellen fast schon etwas gekünstelt. Und dann gibt es da noch jede Menge Texte, die das „Mann-Sein“ heroisieren und die „Gute Alte Zeit“ heraufbeschwören, als Männer noch Männer sein durften.

Und da wären wir auch bereits beim Knackpunkt des Albums. Diese Texte sind es, die hier eine ganze Menge zerstören, da sie zum Teil so flach sind, wie nur wenige Männer wirklich sein wollen. Die Musik rockt ganz gut, jedoch machen die Aussagen der Texte ganz viel kaputt. Männer werden heroisiert, bestimmte Eigenschaften werden hervorgehoben. Der Mann ist nicht perfekt, aber doch so cool und unter einer harten Schale verbirgt sich immer ein weicher Kern. Beim Titel „Perfekt unperfekt“ wird dies sogar im Duett eingesungen, da auch Frauen genau auf diese Art Mann stehen und am liebsten auch so wären „Ich sauf, ich rauch, ich auch“. Richtig krass wird es bei dem Lied „Kind aus Hinterwald“, welches dann sogar stilistisch aus dem Rahmen fällt. Hier wird nun das Landleben und die dort befindliche männliche Einwohnerschaft in eine Art und Weise in den Himmel gehoben, dass es wahrlich peinlich ist. Zu Country-Klängen wird ein Leben dort beschrieben, wie es wohl niemand haben möchte. Aber vielleicht kann ich da auch gar nicht mitreden denn die Zeile „Denn wir sind Zimmerer, Bauern, Schmiede, Mechaniker, Jäger und Dreher und Schweißer und Dachdecker“ trifft nicht auf mich zu. Umso „versöhnlicher“ ist dann die letzte Zeile des Liedes: „Droht eine Zombie-Invasion, komm lieber hier her zu uns.“ Nun, zumindest weiß ich jetzt, was ich in einem solchen Fall zu tun habe…

Fazit: Die Musik passt zum größten Teil auf „Überdosis Leben“ von Kärbholz, denn das ist Hard Rock, der ziemlich kompromisslos aus den Boxen knallt. Zwar nicht zu sehr abwechslungsreich, doch durchaus gut hörbar und auch gut gemacht. Die Texte der Band spielen allerdings mit Klischees, die mitunter schwer zu ertragen sind und einen das ein oder andere Mal kopfschüttelnd, dann wieder lächelnd, ob so viel Quatsch, zurücklassen. Leider wirkt es immer so, dass die vier Musiker das ganz ernst meinen. Kärbholz machen hier Männermusik mit Männertexten für den wahren Mann. Wer damit nicht klarkommt, soll eben einfach etwas anderes hören oder sich ein Kleid anziehen. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Ich hoffe du kannst mich sehen, In Flammen stehen



Dienstag, 28. März 2017

Brian Eno – Here Come The Warm Jets




Brian Eno – Here Come The Warm Jets


Besetzung:

Eno – vocals, synthesizer, guitar, keyboards, treatments, instrumentation


Gastmusiker:

Chris "Ace" Spedding – guitar on tracks 1 and 2
Phil Manzanera – guitar on tracks 1, 2 and 4
Simon King – percussion on tracks 1, 3, 5 to 7 and 10
Bill MacCormick – bass guitar on tracks 1 and 7
Marty Simon – percussion on tracks 2 to 4
Busta Jones – bass guitar on 2, 4, 6 and 8
Robert Fripp – guitar on 3, 5, and 7
Paul Rudolph – guitar on tracks 3 and 10, bass guitar on tracks 3, 5 and 10
John Wetton – bass guitar on tracks 3 and 5
Nick Judd – keyboards on tracks 4 and 8
Andy Mackay – keyboards on tracks 6 and 9, saxophone septet on track 9
Sweetfeed – backing vocals on tracks 6 and 7
Nick Kool & The Koolaids – keyboards on track 7
Paul Thompson – percussion on track 8
Lloyd Watson – slide guitar on track 9
Chris Thomas – extra bass guitar on track 2, mixing


Label: Island Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Art Pop, Glam Rock


Trackliste:

1. Needles In The Camel's Eye (3:11)
2. The Paw Paw Negro Blowtorch (3:05)
3. Baby's On Fire (5:19)
4. Cindy Tells Me (3:25)
5. Driving Me Backwards (5:12)
6. On Some Faraway Beach (4:36)
7. Blank Frank (3:37)
8. Dead Finks Don't Talk (4:19)
9. Some Of Them Are Old (5:11)
10. Here Come The Warm Jets (4:04)

Gesamtspieldauer: 42:02




„Here Come The Warm Jets“ ist das erste Solo-Album des Engländers Brian Eno, welches ursprünglich im Januar des Jahres 1974 auf dem Label Island Records veröffentlicht worden war. Der musikalische Stil auf „Here Come The Warm Jets“ bewegt sich hauptsächlich zwischen den Genres Glam Rock und Art Rock, wobei auch sehr experimentelle Ausflüge immer wieder in die Lieder des englischen Musikers mit einfließen. Zur Umsetzung seiner Ideen hat Brian Eno einige bekannte Musiker gewinnen können. So hört man hier John Wetton und Robert Fripp von King Crimson, Simon King von Hawkwind, Bill MacCormick von der Band Matching Mole, Paul Rudolph von Pink Fairies sowie Chris Spedding und alle Mitglieder von Roxy Music mit Ausnahme von Bryan Ferry.

Die Musik auf „Here Come The Warm Jets“ klingt durchaus etwas avantgardistisch, wodurch die Überschrift „Art Rock“ nochmals mit unterstrichen wird. Immer wieder mal klingen die Lieder etwas schräg, scheinen irgendwie abzudriften, um dann allerdings doch wieder in einen harmonischen Part zu münden. Wenn es melodiöser wird, hören sich die Lieder des Brian Eno auch sehr viel poppiger an und zwar in einer Art und Weise, die gar nicht in die frühen 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zu passen scheint. Nichts klingt hier antiquiert oder angestaubt, Brian Enos Musik hört sich auf „Here Come The Warm Jets“ so an, wie viele Musiker viele Jahre später klingen wollten.

Trotzdem ist das auch keine ganz leichte Kost, die man mit diesem Album vorgesetzt bekommt. Zudem bedarf es auch mehrerer intensiver Durchläufe der Scheibe, bis man sich die einzelnen Lieder besser erschlossen hat. Menschen, die am liebsten Musik aus dem Radio konsumieren, wird dies wahrscheinlich sogar überhaupt nicht gelingen. Mich reißt das Album auch nicht immer restlos mit. Manches darauf ist für meine Ohren ein wenig zu schräg, will einfach nicht richtig klingen. Aber es gibt auch für mich die wahrlich gelungenen Momente auf „Here Come The Warm Jets“. Am meisten beeindruckt mich „Dead Finks Don't Talk“. Tolle Melodie, schöner, irgendwie groovender Rhythmus und dazu eine etwas verschrobene Stimmung, die das Lied zu etwas Besonderem werden lässt. Dazu gesellt sich noch ein Abschnitt, der den Vorläufer des Rap darstellt. Nun, da behaupte mal jemand, Brian Eno sei nicht innovativ. Wer auf Eingängigkeit steht, wird diese Nummer lieben – auch wenn deren Ende alles andere als melodiös ist.

Fazit: Art Rock gepaart mit etwas Glam Rock und einigen experimentellen Einfällen gibt es auf „Here Come The Warm Jets“, dem ersten Solo-Album des Brian Eno zu hören. Nicht alles darauf geht sofort ins Ohr, manches sogar überhaupt nicht, allerdings ist die Musik auf der Scheibe immer überaus spannend und hörenswert. Die Lieder des Brian Eno sind auf „Here Come The Warm Jets“ weit davon entfernt im Mainstream zu münden, weisen neben den etwas schrägeren Abschnitten doch immer wieder auch sehr melodiöse Parts auf. Für Abwechslung ist immer gesorgt. Neun Punkte.

Anspieltipps: On Some Faraway Beach, Dead Finks Don't Talk, Some Of Them Are Old



Montag, 27. März 2017

July Talk – July Talk




July Talk – July Talk


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

Peter Dreimanis
Leah Fay
Josh Warburton
Ian Docherty
Danny Miles


Gastmusiker (ohne Instrumentenangabe):

Eamon McGrath
Alex Bonenfant
Patrick Greenaway
Thomas D’Arcy
Norah Sadava


Label: Sleepless Records


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. The Garden (2:49)
2. Guns + Ammunition (3:04)
3. Paper Girl (3:20)
4. Headsick (2:40)
5. Gentleman (3:21)
6. Blood + Honey (2:57)
7. Summer Dress (3:00)
8. Don't Call Home (3:59)
9. Uninvited (2:47)
10. Someone (2:17)
11. Let Her Know (3:30)
12. I've Rationed Well (2:16)

Gesamtspieldauer: 36:06




July Talk ist eine kanadische Alternative Rock Band aus Toronto, die sich im Jahr 2012 gegründet hat. Fünf Musiker bilden das Line-Up von July Talk. Das wären die Sängerin und der Sänger Leah Fay sowie Peter Dreimanis, Gitarrist Ian Docherty, Bassist Josh Warburton und der Drummer Danny Miles. Im Booklet zum Album werden allerdings nur die Namen der Mitglieder aufgeführt, nicht, wer hier welches Instrument spielt. Gleiches gilt für die Gastmusiker. Dieses selbstbetitelte Debutalbum „July Talk“ wurde am 16. Oktober 2012 auf dem Label Sleepless Records veröffentlicht.

Die Musik der Band lebt ganz klar von den Gegensätzen. Und diese manifestieren sich ganz klar in der Sängerin Leah Fay sowie im Sänger Peter Dreimanis. Klingt sie sanft und weich, fast ein wenig unschuldig, so ist die Stimme Peter Dreimanis‘ rau und tief und fast schon ein wenig dreckig. In den Liedern werfen sie sich die Bälle perfekt zu, wechseln sich so ab, sodass immer eine gewisse Spannung entsteht. Die Lieder sind rockig und treibend, allerdings weit davon entfernt mit „Hard Rock“ umschrieben werden zu können. Das klingt wirklich alles sehr gut, geht ins Ohr und es macht einfach Spaß hier zuzuhören.

Die Höhepunkte der Scheibe befinden sich gleich zu Beginn des Albums mit den beiden Titeln „The Garden“ sowie „Guns + Ammunition“. Im weiteren Verlauf der Scheibe können auch noch „Someone“ und schließlich ebenso die letzte Nummer der Platte, „I've Rationed Well“, absolut überzeugen. Wahrlich alles schöne Alternative Rock Lieder, allesamt sehr melodiös und sofort ins Ohr gehend. Natürlich absolute Geschmackssache, welchen der Titel man hier für sich als seinen Favoriten herauspickt, denn eines lässt sich auch feststellen, dass es hier nämlich keine „Zweitware“ mit auf das Album geschafft hat. Soll heißen, alle Lieder können überzeugen. Ausfälle gibt es auf „July Talk“ keine zu verzeichnen.

Fazit: Eine schöne und spannende Platte ist „July Talk“ von July Talk geworden. Die Lieder sind eingängige Alternative Rock Stücke, die vom Wechselgesang der Leah Fay sowie des Peter Dreimanis leben. Zum einen weich und zart klingend, zum anderen hart und kräftig, ist dieser perfekt abgestimmte Gesang das Erkennungsmerkmal der Musik von July Talk schlechthin. Ein Album, welches Spaß macht. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Garden, Guns + Ammunition, Someone, I've Rationed Well



Sonntag, 26. März 2017

Brand New – The Devil And God Are Raging Inside Me




Brand New – The Devil And God Are Raging Inside Me


Besetzung:

Jesse Lacey – vocals, rhythm guitar
Vincent Accardi – lead guitar, backing vocals
Garrett Tierney – bass
Brian Lane – drums, percussion
Derrick Sherman – keyboards, rhythm guitar, backing vocals


Gastmusiker:

Irina Yalkowsky – theremin on "Luca"
Ron Piscitello – percussion
Brent Arnold – cello on “Handcuffs”
Margaret White – viola


Label: Interscope Records


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Sowing Season (4:31)
2. Millstone (4:16)
3. Jesus (5:18)
4. Degausser (5:32)
5. Limousine (MS Rebridge) (7:42)
6. You Won't Know (5:42)
7. Welcome To Bangkok (3:05)
8. Not The Sun (3:09)
9. Luca (5:08)
10. -- (2:04)
11. The Archers Bows Have Broken (4:14)
12. Handcuffs (4:10)

Gesamtspieldauer: 54:57




Brand New ist eine Alternative Rockband aus Long Island, New York, die im Jahr 2000 gegründet wurde. Ihr drittes Studioalbum mit dem etwas ausladenden Namen „The Devil And God Are Raging Inside Me“ erschien am 21. November 2006 auf dem Musiklabel Interscope Records. Darauf zu hören gibt es zumeist im Mid-Tempo angesiedelten Alternative Rock, bei dem die Melodie zu allermeist im Zentrum steht.

Bei Kritikern und Fans gilt die Scheibe nicht nur als die beste, die Brand New jemals veröffentlichten, für viele Musikjournalisten ist das Album sogar eines der besten Alternative Rock Scheiben der ganzen Dekade. Vorherrschende Themen auf „The Devil And God Are Raging Inside Me“ sind Tod und Krankheit. Dabei ist die Platte Robert Sherman, Red Lacey, Leo Lacey, Bill und Virginia Sherman, James McAuliffe, Rosemary Kancelerski, Frances Ambrosio, Manfred Cardone III, Sid Rosen, Seymour Lane, Michelle Lane, George Moe, Alexander Lambros sowie Omir Ortega und all den anderen gewidmet, die zwischen Beginn und Fertigstellung der Scheibe verstarben. Weiß man dies alles, so ist die Grundstimmung des Albums auch nicht weiter überraschend, denn diese ist eine eher traurige bis nachdenkliche, ohne dabei jedoch zu sehr in allzu düstere Strukturen einzutauchen.

Die einzelnen Lieder wissen zu packen und gehen größtenteils sehr schnell ins Ohr. Alternative Rock, abwechslungsreich und melodiös, zumeist im mittleren Tempo angesiedelt, der aber auch kleinere Ausflüge an die etwas experimentelleren Grenzen des Genres wagt. Höhepunkte gibt es einige auf „The Devil And God Are Raging Inside Me“. In meinen Ohren stellen dies die drei Lieder „Sowing Season“, „Degausser“, „You Won't Know“ sowie „Luca“ dar. Alles drei rockige Nummern, die sehr schnell zünden und auch längerfristig hängenbleiben. Über diesen schwebt ebenfalls so ein wenig diese traurige Stimmung, die das Hörerlebnis noch ein wenig intensiver werden lässt. Dass die fünf Musiker allerdings auch anders können, zeigen sie mit dem Titel „Welcome To Bangkok“, der in Atonalität zu explodieren scheint. Aber auch das trägt zu der Vielfalt dieser Scheibe bei, genau wie das eher wie eine Klangkollage angelegte, unbetitelte neunte Lied des Albums. Beide Nummern wirken hier keineswegs deplatziert, sondern erweitern das gesamte Spektrum von „The Devil And God Are Raging Inside Me“.

Fazit: „The Devil And God Are Raging Inside Me“ ist für all diejenigen eine tolle Platte geworden, die Alternative Rock mögen. Die Lieder gehen ins Ohr, sind abwechslungsreich und man hat niemals das Gefühl, dass sich hier der ein oder andere „Lückenfüller“ mit auf das Album geschlichen hat. Die Stimmung des Albums ist größtenteils eine eher traurige, wobei Texte über Krankheit und Tod musikalisch gut umgesetzt werden. Meistens befinden sich die Lieder im mittleren Tempo, jedoch wird hier auch ordentlich gerockt. Eine schöne Vielfalt auf einem gelungenen Album. Elf Punkte.

Anspieltipps: Sowing Season, Degausser, You Won't Know, Luca



Samstag, 25. März 2017

The Jack Rubies – See The Money In My Smile




The Jack Rubies – See The Money In My Smile


Besetzung:

Ian Wright – lead vocals, guitars, keyboards, whistle
SD Ineson – backing vocals, guitars, keyboards, harmonica
Steve Brockway – bass, guitar, keyboards
Lawrence Giltnane – assorted percussion
Max – the drums


Gastmusiker:

Andrew Fryer – hammond organ on “I Saw The Glory”


Label: TVT Records


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Mona Lisa (2:49)
2. Baby Fire (1:53)
3. Good Morning Heartache (3:04)
4. A Walk Down Any Street (3:09)
5. Beautiful Joe (3:03)
6. Lost In The Crowd (3:05)
7. Crazy Letter (3:01)
8. Beautiful Joe‘s Bad Dream (2:53)
9. Calamity Jane (3:20)
10. Book Of Love(3:28)
11. Western Sky (3:20)
12. Tijuana Bible (3:15)
13. I Saw The Glory (4:11)
14. [Untitled] (0:08)
14. Bullfighters‘ Disco (3:02)

Gesamtspieldauer: 43:46




The Jack Rubies gründeten sich im Jahr 1987 in London und brachten insgesamt zwei Studioalben heraus. „See The Money In My Smile“ ist dabei die zweite Scheibe und erschien 1990 auf dem Label TVT Records. Darauf zu hören gibt es eine Pop-Rock-Mischung, die es darauf anlegt, möglichst schnell und einfach ins Ohr zu gehen.

Nun, die Jack Rubies präsentieren ihren Hörerinnen und Hörern auf „See The Money In My Smile“ zwar keine Musik zum Weglaufen, allerdings ist das ganze Album von vorne bis hinten angefüllt mit vierzehn Titeln zum Einschlafen. Dieser poppige Rock oder rockige Pop, wie immer man das Ganze auch bezeichnen möchte, ist absolut oberflächlich und besitzt an keiner Stelle auch nur den minimalsten Ansatz, Spannung aufkommen zu lassen oder etwas länger im Ohr zu verbleiben.

Das klingt alles durchaus melodiös, was man hier zu hören bekommt, geht jedoch zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder hinaus. Zu einfach ist das alles angelegt, als dass man sich hier begeistern lassen könnte. Auch bei den Musik-Konsumenten hielt sich der Erfolg der Band wohl in Grenzen, denn nach dieser Scheibe ging es nicht mehr weiter für die Jack Rubies.

Fazit: Ein gutes Beispiel für absolut nichtssagende Musik ist das Album „See The Money In My Smile“ von den Jack Rubies. Hier klingt nichts schlecht oder quer, alles ist ziemlich geradlinig und auf den Massenmarkt ausgerichtet. Dabei fehlt allerdings jegliches Spannungsmoment. Auch nach vielen Anläufen und Anhören der Scheibe, wird die Musik darauf leider nicht interessanter. Langweiliger Pop-Rock. Vier Punkte.

Anspieltipps: Lost In The Crowd, Beautiful Joe‘s Bad Dream



Freitag, 24. März 2017

Die Fremden – Dilemma




Die Fremden – Dilemma


Besetzung:

H.C.G.B. – Bass
Snorre Schwarz – Schlagzeug
Wolf – Gitarre
Diva – Gesang, Gitarre


Gastmusiker:

Gunter Hampel – Bariton-Saxophon auf „Das Meer”


Label: Day-Glo Records


Erscheinungsdatum: 1995


Stil: Rock


Trackliste:

1. Du (5:03)
2. Der Tanz (3:03)
3. Der Irre (3:38)
4. Flammendes Herz (4:00)
5. Spiegel (2:59)
6. König (5:50)
7. Die Träne Des Baumes (2:41)
8. 1994 (3:32)
9. Wo Sind Wir Jetzt (3:30)
10. Das Diadem (4:50)
11. Schauinsland (3:05)
12. Das Meer (8:13)

Gesamtspieldauer: 50:31




Die Fremden war eine deutsche Rock Band, die in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zwei Studioalben veröffentlichte. „Dilemma“ heißt dabei die zweite Scheibe dieser sehr kurzen Reihe und erschien im Jahr 1995 auf dem Label Day-Glo Records.

Es ist immer wieder interessant Musik von Bands zu hören, denen der Durchbruch nicht gelungen ist und man sich automatisch die Frage stellt, warum es mit der erfolgreichen Karriere nicht klappte. Es scheint sehr viel Glück dazu zu gehören, denn musikalisch überzeugen Die Fremden auf ihrem Album „Dilemma“ durchaus und es wird kein Punkt, kein Ton, kein Akkord offensichtlich, welcher dieser Band den etwas größeren Erfolg versagte.

Auf „Dilemma“ hört man Rock Musik in deutscher Sprache, die zwar nicht in jedem der zwölf Titel absolut überzeugt, insgesamt jedoch durchaus. Die Grundrichtung der Scheibe ist also der Rock, dazu gibt es Ausschläge in weitere Richtungen der populären Musik. Diese reichen von Punk auf der einen Seite bis fast hin zur Liedermacher-Musik – zumindest textlich, aber auch nicht nur dort. Wahrlich ein breites Repertoire, was uns Die Fremden hier auf „Dilemma“ servieren, jedoch ist der Name des Albums keinesfalls ein Omen. Vielmehr trägt diese musikalische Vielfalt dazu bei, dass die Scheibe immer spannend bleibt und niemals langweilig klingt.

Besonders überzeugend klingen auf „Dilemma“ das wahrlich melodiöse, rockige und sehr eindringliche „König“. Eine tolle Nummer, die ins Ohr geht, sich steigert, dabei immer wieder mit neuen Nuancen aufwartet und den Höhepunkt der ganzen Scheibe darstellt. Und schließlich ist da noch das letzte Lied der Platte, „Das Meer“. Ein Lied, sehr viel langsamer als der Rest des Albums, sanft, nachdenklich und getragen und mit einem sehr langen Solo ausklingend, welches durch ein Saxophon dominiert wird. Hier klingen Die Fremden auch ein wenig schräg und experimentell, was die Vielfalt dieser Scheibe nochmals heraushebt.

Fazit: Sehr viel Abwechslung bekommt man auf „Dilemma“ von der Band Die Fremden geboten. Deutsche Rockmusik gibt es hier zu hören, die sich verschiedenen Grenzen nähert und diese auch manchmal überschreitet. Nicht alles zieht einen dabei direkt in den Bann, vieles jedoch klingt auf diesem Album überzeugend. Das ist natürlich kaum radiotaugliche Musik und schon gar nichts daran klingt nach 08/15. Vielleicht war das der Grund, warum sich Die Fremden nicht durchsetzen konnten. Ein wenig mehr Zuhörerinnen und Zuhörer hätten sie definitiv verdient gehabt. Acht Punkte.

Anspieltipps: König, Das Diadem, Das Meer



(Kein Video verfügbar)

Donnerstag, 23. März 2017

Casualty Park – Telepathy




Casualty Park – Telepathy


Besetzung:

Martin Birke – drums, midi percussion, keyboards, sample-bass, vocals
Aaron Kinney – keyboards, guitar, sampling, programming


Gastmusiker:

Daniel Panasenko – e-bow guitar, midi guitar, saxophones, pvc tube, cehlis
Chuck Ehlis – fretless bass, lap steel, thwackoleum, trumpet, pvc Tube, sample loops
Henrik Johannessen – classical and steel string guitar


Label: Frank Mark Arts


Erscheinungsdatum: 1997


Stil: Elektronische Musik, Pop, Rock, Experimentelle Musik


Trackliste:

1. Telepathy (4:31)
2. Spirit Box (2:53)
3. Little Secrets (3:05)
4. West Texas (4:23)
5. Killers (3:08)
6. Machines In The Congo (3:51)
7. I Love A Parade (2:43)
8. Lonely Verbatim (4:47)
9. Cut Throat (4:07)

Gesamtspieldauer: 33:28




Casualty Park, deren feste Mitglieder Martin Birke sowie Aaron Kinney waren, machten Musik von einer wahrlich ungewöhnlichen Zusammensetzung. Liest man im Internet über diese Formation nach, so stößt man immer wieder auf den Begriff „Synthie Pop“. Dieses musikalische Genre wird jedoch zumindest auf ihrem 1997 erschienenen und auf dem Label Frank Mark Arts veröffentlichten Album „Telepathy“ keineswegs bedient. Auf „Telepathy“ hört man zwar durchaus elektronische Musik, jedoch auch rockige Klänge und jede Menge experimentelle Ausflüge.

Die Lieder können dabei zu Beginn der Scheibe durchaus noch mit „konventionell“ umschrieben werden, es gibt zum Beispiel noch Strophen und Refrain. Im weiteren Verlauf des Albums wird dies allerdings immer weiter aufgelöst, feste Strukturen gibt es nicht mehr und die Musik von Casualty Park driftet ab in das Experimentelle, nicht mehr so richtig Fassbare. Klangstrukturen und ebensolche Gebäude gibt es hier lediglich noch zu hören, nichts mehr, was zum Beispiel an „radiotaugliche“ Lieder erinnern würde.

Interessant ist das zum Teil, richtig packend beziehungsweise überzeugend leider nicht allzu oft. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die einzelnen Titel zu uneinheitlich, zu unterschiedlich sind. Abwechslung ist klasse in der Musik einer Band, doch bei Casualty Park kann man sich beim Album „Telepathy“ auf gar nichts mehr einstellen, was das Ganze beim Anhören reichlich schwierig werden lässt. Zudem ist die Musik absolut keine, die nebenbei gehört werden könnte, keine für Leute, die auf eingängige Sounds stehen. Ausnahme ist die phasenweise sicherlich sehr schöne Nummer „West Texas“. Ebenfalls sehr überzeugend klingt auch noch „Little Secrets“, jedoch nicht wegen einer eingängigen Melodie, sondern wegen einer sehr gelungenen Perkussion.

Fazit: Ganz bestimmt keine Musik für die breite Masse machen Casualty Park – zumindest nicht auf ihrem Album „Telepathy“. Hier gibt es eine Mischung aus Pop, Rock und experimentellen Tönen zu hören, die es einem nicht ganz einfach macht, sich auf das Album einzustellen. Immer wieder klingt dies jedoch interessant und mitunter auch spannend, manchmal lässt einen das Gehörte allerdings auch etwas ratlos zurück. Geeignet für Leute, die mal was ganz anderes hören möchten. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Little Secrets, West Texas, Machines In The Congo



Mittwoch, 22. März 2017

The Pineapple Thief – Little Man




The Pineapple Thief – Little Man


Besetzung:

Bruce Soord – guitars, vocals, programming & percussion
Jon Sykes – bass guitar, backing vocals & percussion
Keith Harrison – drums, backing vocals & percussion
Steve Kitch – keyboards & percussion


Gastmusiker:

Wayne Higgins – backing vocals & percussion
Richard Hunt – violins


Label: Kscope


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: Art Rock, Alternative Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Dead In The Water (5:32)
2. God Bless The Child (4:45)
3. Wilting Violet (4:41)
4. Wait (3:22)
5. Run A Mile (6:39)
6. Little Man (3:42)
7. November (6:50)
8. Boxing Day (3:53)
9. God Bless The Children (1:58)
10. Snowdrops (5:56)
11. We Love You (8:37)

Gesamtspieldauer: 56:01




„Little Man“ heißt das fünfte Studioalbum der englischen Band The Pineapple Thief. Ursprünglich wurde die Platte im November des Jahres 2006 auf dem Label Cyclops Records veröffentlicht. Im Jahr 2009, nach dem Wechsel der Plattenfirma, überarbeitete Bruce Soord das Album dann nochmals, mischte „Little Man“ neu ab und so wurde die Scheibe bereits im Januar 2010 auf Kscope erneut veröffentlicht.

Einmal mehr schafft es Bruce Soord auf diesem Album, wunderschöne Melodien zu entwickeln, die sich mitunter erst im Verlauf des Stückes völlig herausbilden. Dabei wohnt den elf Liedern wieder eine gewisse Melancholie inne, die zwischen reiner Traurigkeit und sanfter Sentimentalität hin und her zu schwanken scheint. Solch ein Lied wie „Run A Mile“ stellt da eher die Ausnahme dar, denn treibend oder nach vorne preschend ist nur wenig der Musik auf „Little Man“. Zumeist sind es akustische Gitarren, die man neben dem Keyboard zu hören bekommt und welche die Stimmung auf diesem Album noch ein wenig sanfter werden lassen. Schön wird die Stimmung der Platte auch durch das eher minimalistische Cover widergespiegelt. Dieses bestand in der ersten Ausgabe aus zwei leicht verwischten und stilisierten und kleinen Fußabdrücken auf einer großen weißen Fläche. Auf der neuen Ausgabe des Albums sieht man dagegen ein leeres Schaukelgestell von ganz viel Himmel.

An Höhepunkten ist die Platte ebenfalls nicht arm, wenn auch kein einzelner Titel absolut heraussticht. Doch die Lieder sind allesamt sehr melodiös und gehen wunderbar ins Ohr. Unterstützt wird dies häufig in der Einleitung oder aber auch mitten im Stück selbst mittels des Klanges einer sanften Violine. Auf „Little Man“ sind die einzelnen Titel abwechslungsreich, entwickeln sich immer wieder in neue, überraschende Richtungen, wodurch sich die Platte deutlich von herkömmlichen Alternative Rock abhebt und sehr viel mehr in die Richtung des Art Rock tendiert. Um hier doch drei Lieder zu nennen, die besonders gut ins Ohr gehen, seien an dieser Stelle „God Bless The Child“, „Wilting Violet“ sowie das lange und gleichzeitig längste Lied des Albums „We Love You“ erwähnt. Gerade in dem letzten Titel, kann sich Bruce Soord noch einmal richtig ausleben. Tolle Melodie und ausgedehnte, fast hypnotisch wirkende Instrumentalpassagen gibt es hier zu entdecken. Für mich der wunderschöne Höhepunkt des ganzen Albums.

Fazit: „Little Man“ von The Pineapple Thief ist ein gutes Album geworden. Ein Album, welches angefüllt ist mit sanften und nachdenklichen Tönen. Die Stimmung auf der Scheibe ist wahrlich keine fröhliche und die zu hörenden Moll-Töne sind jederzeit eingängig und melodiös. Bruce Soord verbleibt hier mit seiner Musik nicht im Alternative Rock, dazu unterziehen sich die einzelnen Lieder deutlich zu vieler Wendungen in ihren Verläufen. Das wiederum macht die Musik neben dieser Eingängigkeit auch noch spannend. Zehn Punkte.

Anspieltipps: God Bless The Child, Wilting Violet, We Love You




Dienstag, 21. März 2017

Lung – Three Heads On A Plate




Lung – Three Heads On A Plate


Besetzung:

Dave White – guitar, vocals
Brent Gemmill – drums, samples
Phil Williscroft – bass


Label: Restless Records


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Rock, Noise


Trackliste:

1. Swing (4:06)
2. Full Moon (3:52)
3. Splinter (4:30)
4. Car Crash (3:07)
5. Paralysis (3:09)
6. Slaughterhouse (4:42)
7. Cot Death Baby (3:58)
8. Johnny Favourite (3:36)
9. Elvis Asshole (3:16)
10. Resuscitate (2:53)
11. Compellor (4:31)
12. Sleep (3:48)
13. Melonoma (2:38)

Gesamtspieldauer: 48:11




Lung war eine Band aus Neuseeland, die Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts insgesamt zwei Studioalben veröffentlichte. „Three Heads On A Plate“ aus dem Jahr 1994, auf dem Label Restless Records, ist dabei bereits die Wiederveröffentlichung des Albums, welches ein Jahr zuvor noch auf Yellow Bike Records veröffentlicht worden war.

Großartig erfolgreich war die Band trotz der schnellen Wiederveröffentlichung nicht und „Three Heads On A Plate“ ist auch die letzte Veröffentlichung insgesamt geworden. Dies liegt sicherlich nicht nur zu einem unerheblichen Teil an der Art der Musik, die die Neuseeländer hier zelebrieren. Auf der Scheibe hört man zwar noch Rock, dieser driftet allerdings im Verlauf des Albums immer mehr in das Untergenre „Noise“ ab. „Noise“ heißt „Lärm“ und nichts Anderes hört man auf solch Titeln wie zum Beispiel „Compellor“, dem wohl live eingespielten „Sleep“ oder dem letzten Titel „Melonoma“.

Um diese Art der Musik hören zu können, braucht man wahrlich starke Nerven. Da werden absichtlich falsche Töne eingebaut, die Musik kracht nur noch und der Gesang ist eher ein Geschrei als ein Singen. Das Ganze klingt dabei natürlich auch noch überaus aggressiv, um das Gesamtbild auch schön abzurunden. An manchen Stellen, wie bei dem bereits erwähnten „Compellor“, ist die Musik von Lung für mich praktisch unhörbar.

Fazit: Klingt „Three Heads On A Plate“ von Lung zu Beginn noch einigermaßen rockig und fast im Mainstream verankert, so wird es im Laufe des Albums immer abgefahrener, lauter, aggressiver bis schließlich alles im Lärm versinkt und die Scheibe fast unhörbar wird, wenn man zumindest etwas Ästhetik in der Musik erwartet. Bei den gemäßigteren Titeln noch durchaus hörbar und gelungen, dann nur noch Lärm. Definitiv schwierig und absolut nicht mein Ding. Zwei Punkte.

Anspieltipps: Swing, Splinter



(Kein Video vorhanden)

Montag, 20. März 2017

Koomurri – Dreaming




Koomurri – Dreaming


Besetzung:

Keine weiteren Angaben


Label: Eigenverlag


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Australische Musik gemischt mit Synthie Pop und Techno


Trackliste:

1. Groovy Totems (4:15)
2. Fire (4:24)
3. Wildlife (3:25)
4. Midnight Walker (4:07)
5. Theme Capture (4:47)
6. Welcome To Ceremonies (3:35)
7. Dancing Willows (4:04)
8. Walkabout Warrior (3:02)
9. Outback Journey (3:40)
10. Dancing Grounds (3:36)
11. One Fire (Original Mix) (3:25)
12. Funkin' Didge (3:09)
13. Welcome To Tomorrow (3:31)
14. One Fire (3:42)
15. Groovy Dance (2:47)
16. Groovy Totems (3:11)
17. Sacred Sound (5:28)
18. Travelling Man (2:48)

Gesamtspieldauer: 1:07:05




„Koomurri“ umschreibt sich selbst als „Australia’s No.1 Entertainment and Education in Aboriginal Culture“. Von Koomurri, was nicht nur eine Band ist, sondern eine ganze Organisation, wird einem die Kultur der Aborigines nähergebracht, es werden Reisen veranstaltet, es gibt Aufführungen, Tanzveranstaltungen und diverse, angeblich für Aborigines typische Dinge werden verkauft. Das reicht dann vom Didgeridoo bis hin zu entsprechenden CD’s mit dieser Art der Musik. Soweit so gut, denn der Ansatz und die Idee, die dahinter steckt, unterstützt die Aborigines selbst, die auch im heutigen Australien längst nicht die gleichen Chancen haben, wie die eingewanderten Weißen.

„Dreaming“ scheint bezüglich der Musik die zweite Veröffentlichung zu sein, die populäre mit einheimischer australischer Musik zu verschmelzen versucht und erschien im Jahr 2007 im Eigenverlag. Darauf zu hören ist auch immer wieder mal ein Didgeridoo und nichts anderes würde man auch erwarten, denn es soll auf „Dreaming“ die Musik der Aborigines den Hörerinnen und Hörern nähergebracht werden. Nur leider steht das Didgeridoo nicht im Vordergrund der Musik. Auch nicht etwa einheimische Gesänge, da nur bei sehr wenigen Liedern auch ein Gesang zu hören ist, der allerdings ebenfalls nur Staffage oder Begleitung zu sein scheint.

Im Zentrum der Musik von Koomurri auf „Dreaming“ steht der Synthesizer und dazu gesellen sich stampfende Rhythmen, sodass man sich sehr oft im Bereich des Synthie Pop bis hin zum Techno bewegt. Das, was noch ein wenig an die Musik der Aborigines erinnert, das ist eben jenes Didgeridoo, welches nicht selten im Hintergrund gespielt wird. Traurig. Lediglich ganz zum Schluss wird auf diese stampfenden Rhythmen und poppigen Synthesizerklänge verzichtet, sodass man sich zumindest ein klein wenig auf den 5. Kontinent denken kann, allerdings ist das deutlich zu wenig.

Fazit: Auf „Dreaming“ von Koomurri hört man wenig australische Musik der ersten Einwohner dieses Kontinents, sondern sehr viel mehr Synthie Pop, der mit Didgeridoo-Klängen angefüllt wurde. Das ist nicht nur traurig und schade, sondern auch überaus langweilig und belanglos. Lediglich ganz zum Schluss schweigen diese synthetischen Klänge mal, doch das ist deutlich zu wenig, um dieses Album auch nur ansatzweise hörenswert werden zu lassen. Drei Punkte.

Anspieltipps: Sacred Sound, Travelling Man



Sonntag, 19. März 2017

J.B.O. – Meister Der Musik




J.B.O. – Meister Der Musik


Besetzung:

Vito C. – Gesang (auch unter Wasser), E- und A-Gitarren, Tröten, Wandverkleidung in Empfangshalle, Schlauchknicken
Hannes “G. Laber” Holzmann – Bebrang und Gesüll, E-Gitarren, Ei, Glastür, Peitsche, Gartenschlauch, Nasser Lappen
Holmer “A Bier” Graap – Schlagzeug, Reis-Schatulle, Reis im Wasserkessel, hohe Chorgesänge
Schmitti – Bass, tiefe Chorgesänge, Essen kochen, Orakelsprüche


Label: BMG


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Spaß Metal


Trackliste:

1. Vorwort (0:47)
2. Ällabätsch (2:37)
3. Wir ham ‘ne Party (3:44)
4. Mensch ärgere Dich nicht (4:15)
5. Meister der Musik Teil 1 (2:14)
6. Ich liebe Dir (3:55)
7. Im Verkehr (3:05)
8. Van Halian Harmonists: Jump (3:56)
9. Moderne Dienstleistungen (0:29)
10. Ich schwör‘ (4:07)
11. Bimber Bumber Dödel Dei (3:22)
12. Meister der Musik Teil 2 (2:28)
13. Ein klassischer Tag zum Sterben (6:19)
14. Krieg der Welten (3:35)
15. Heidi Heido Heida (1:04)
16. Ich glaube, Du liebst mich nicht mehr (3:42)
17. Meister der Musik Teil 3 (2:09)
18. Noch ein Meister (1:27)
19. Eine schöne Geschichte (4:08)
20. Verteidiger des Blödsinns (16:28)

Gesamtspieldauer: 1:14:00




„Meister Der Musik“ heißt das dritte Studioalbum der Erlanger Fun Metal Band J.B.O.. Veröffentlicht wurde es im Jahr 1998 auf dem Label BMG. Darauf zu hören gibt es ein muntereres Potpourri aus Eigenkompositionen und Cover-Versionen, die dann mit neuen Texten unterlegt wurden und auf „Frohsinn“ getrimmt wurden.

Nun, was die vier Mitglieder von J.B.O. wahrlich können, das ist Musik machen. Jeder der vier Musiker beherrscht sein Instrument, das wirkt alles sehr professionell. Doch das, was sie da von sich geben, dazu braucht man schon viel Humor, um das lustig finden zu können. „Verteidiger des Blödsinns“ heißt das letzte Lied und von Blödsinn wird nicht nur da gesprochen beziehungsweise gesungen. Allerdings, all das mit „Blödsinn“ zu titulieren, was man hier zu hören bekommt, ist fast schon gewagt und wäre ein Lob. Lustig ist das nämlich nicht besonders, zumindest ich kann damit so überhaupt nichts anfangen. Und man nenne mich prüde, aber man kann es auch mit dem Herausbrüllen von Kraftausdrücken übertreiben. Dazu andauernd diese schlüpfrigen Anspielungen, all das langweilt einfach irgendwann. Ich höre auch englische Texte durchaus bewusst und da ist auch nicht alles sehr geistreich, aber das hier von J.B.O., das ist einfach nur platt und manchmal auch primitiv.

Wenn die Band sich eher auf Metal konzentrieren würde und nicht dauernd über die eigenen „Scherze“ lachen müsste, dann wäre die Musik von J.B.O. deutlich interessanter. Dieses „Fun“ vor dem Metal in der Genre-Bezeichnung macht eine ganze Menge kaputt. Wie singt die Band auch so schön in dem Lied „Ällabätsch“: „Wir scheißen auf jedes Niveau“. Wenn dies das Ziel war, kann man nur zur Zielerreichung gratulieren. Und nochmal, das gilt ausschließlich für gar so „lustigen“ Texte und den ganzen Klamauk darum herum. Die Musik ist gut, jedoch einfach nicht anhörbar, durch den ganzen Quatsch der herum mitproduziert wird.

Fazit: Bekannte und eigene Lieder wurden hier auf „Blödsinn“ getrimmt, wie es J.B.O. selbst so schön sagen. Das mag vielleicht auf einer Live-Bühne noch einigermaßen wirken, auf Platte oder CD funktioniert das nur sehr eingeschränkt. Gerade dieser etwas übertriebene Frohsinn treibt einen fast in den Wahnsinn. Mist, da wird mir klar, warum ich auch keinen Karneval mag, ganz klar mein Fehler, sorry J.B.O.. Drei Punkte.

Anspieltipps: Meister der Musik, alle Teile



Samstag, 18. März 2017

Jaw – No Blue Peril




Jaw – No Blue Peril


Besetzung:

JF Sebastian – sound-aristocracy, samples, beats & 303, cigar-celeb of the year
Pascal Finkenauer – vocals, lyricism, psyche, additional guitars
Kristian Draude – beatboxer


Gastmusiker:

Jörg Sander – guitars
Matthias Boehm – additional guitars
Steven Nietzky – live bass guitar on “Liquefied”
Stefan Pintev – orchestra conduction on “Window” and Two Poems”


Label: Edel Records


Erscheinungsdatum: 2000


Stil: Electro Pop


Trackliste:

1. Liquefield (Like A Stone) (4:04)
2. Alec Is Amused (3:41)
3. Survive (4:42)
4. Interlude 1 (1:28)
5. Window (4:06)
6. Interlude 2 (0:42)
7. Raid (3:18)
8. Horizon (4:22)
9. Speech For The Defence: Our Love Hates Morality (3:41)
10. Cocoon (3:52)
11. Creature Of Masquerade (3:17)
12. Ride The Wave (4:13)
13. Interlude 3 (2:00)
14. Two Poems (4:30)
15. Ago (3:26)
16. Outro (2:54)

Gesamtspielzeit: 54:21




Jaw war eine Band aus Lüneburg, Deutschland, die im Jahr 2000 ihr erstes und einziges Album veröffentlichte. „No Blue Peril“ heißt dies und erschien auf dem Label Edel Records. Darauf zu hören gibt es Electro Pop, der sowohl manchmal die Grenzen zum Rock wie zum Techno überschreitet.

Die drei Musiker starten gut in das Album. So haben die ersten Titel auf „No Blue Peril“ alle etwas, eine Melodie oder eine Idee, die ins Ohr geht und auch länger hängenbleibt. Das ändert sich im Laufe der Scheibe allerdings leider. Die Titel werden uninteressanter, vor allen Dingen in der Mitte der Scheibe wirken die einzelnen Lieder irgendwie uninspirierter, können einen einfach nicht mehr so einfangen.

So liegen auch die Höhepunkte der Scheibe größtenteils in der ersten Hälfte der Platte. „Alec Is Amused“, „Survive“ sowie „Interlude 1“ wären da zu nennen. Alles Lieder, die eine gewisse Atmosphäre ausstrahlen und eben gut ins Ohr gehen. Aus dem weiteren Verlauf der Scheibe wäre da schließlich nur noch das sehr sphärische „Interlude 3“ zu nennen, welches bereits im Bereich des Ambient angesiedelt ist. Neben noch ein paar schöneren Momenten klingt der Rest der Scheibe allerdings wie langweiliger Electro Pop, den man nicht mehr unbedingt gehört haben muss.

Fazit: Ein zeitweise schönes und interessantes, an andern Stellen allerdings langweiliges Album ist „No Blue Peril“ von Jaw geworden. Ganz bestimmt keine schlechte Musik, jedoch auch nichts, was das Potential besitzt, zum Lieblingsalbum zu werden. Wer Electro Pop mag, die oder der kann hier durchaus etwas für sich entdecken. Für alle anderen wird das deutlich schwieriger. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Alec Is Amused, Interlude 1, Interlude 3