Montag, 14. November 2016

Geist – Feuerengel




Geist – Feuerengel


Besetzung:

Tim Born – Gitarre
Oliver Ratty – Bass
Anton Röser – Schlagzeug
Fares Rahmun – Gesang


Label: Rough Trade


Erscheinungsdatum: 2011


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Feuerengel (4:10)
2. Strom (3:40)
3. Panzer (3:57)
4. Den Teufel tun (3:31)
5. Ameisen (5:11)
6. Beschwörer (4:05)
7. Mein Herz (4:39)
8. Schwerelos (3:35)
9. Wunder Stern (4:09)
10. Schweig mich tot (4:04)
11. 28 (6:29)

Gesamtspieldauer: 47:34




„Feuerengel“ heißt das dritte vollständige Studioalbum der Kölner Alternative Rockband „Geist“. Veröffentlicht wurde die Platte im Jahr 2011 auf dem Musiklabel Rough Trade. Darauf zu hören gibt es gut gemachten Alternative Rock, der vielleicht für die Ohren der Freunde der Band noch ein wenig mehr im Mainstream angekommen ist. Das Image der deutschen Progressive Rock Band dürfte mit dieser Scheibe endgültig passé sein. Aber das macht nichts, denn „Feuerengel“ unterhält.

Die Lieder der Scheibe sind eingängig, gehen schnell ins Ohr, mitunter hört man die „schwere“ Gitarre, doch im Allgemeinen ist die Stimmung auf dieser Platte eine durchaus gemäßigte, keineswegs ausgefallene, weder in die ein, noch in die andere Richtung. Zu hören gibt es gut gemachten Alternative Rock, der – und das ist das Besondere – in Deutsch eingesungen wird. Diese Verbindung von solcher Musik mit deutschen Texten gibt es sonst nicht so. Ist wahrlich selten. Aber im Fall von Geist klappt das gut. Nicht zuletzt trägt dazu auch der sehr überzeugende Gesang des Fares Rahmun bei.

Einzelne Lieder hier herauszuheben fällt einigermaßen schwer, weil es diesen „Übersong“ der Platte gar nicht gibt. Alles hat seine Qualität und klingt und wirkt. Das Schöne an dieser Aussage ist auch, dass es keinen Titel auf „Feuerengel“ gibt, den man besser ausblendet oder überspringt. Alles lohnt sich hier gehört zu werden. Aber natürlich wird hier der Alternative Rock auch nicht neu erfunden. Doch diese Verbindung zwischen diesem musikalischen Genre und der hier schon auch ungewöhnlichen Sprache, das hat schon was.

Trotzdem ist „Feuerengel“ eine Mainstream-Scheibe geworden, ohne das irgendwie werten zu wollen. Am Überzeugendsten klingen auf dem Album eher die ruhigen Passagen. Und wenn dabei nicht der Versuch gemacht werden sollte wie Xavier Naidoo zu klingen, ist damit auch alles in Ordnung. An einer Stelle der Platte kommt Fares Rahmun mal ein kleinwenig in die „jammernde“ Nähe des Mannheimer Sängers, glücklicherweise bleibt dies ein einmaliger Ausflug. Aber bitte, niemals wieder soll jemand sagen, dass Geist wie Tool klingen würden. Das wäre wirklich lächerlich.

Fazit: Alternative Rock in deutscher Sprache gibt es auf „Feuerengel“ zu hören. Das macht alleine schon deswegen Spaß, weil es ungewöhnlich ist. Die Lieder auf der dritten und bisher letzten Scheibe der Kölner Band gehen ins Ohr. Damit erfinden sie den Alternative Rock zwar nicht neu, gut anzuhören ist das trotzdem. Acht Punkte.

Anspieltipps: 28