Montag, 6. Juni 2016

Andrea Schroeder – Where The Wild Oceans End




Andrea Schroeder – Where The Wild Oceans End


Besetzung:

Andrea Schroeder – vocals


Gastmusiker:

Dave Allen – bass
Jesper Lehmkuhl – guitars
Chris Eckman – keyboards
Chris Hughes – drums
Catherine Graindorge – violin, viola


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Dark Folk, Gothic Folk


Trackliste:

1. Dead Man's Eyes (3:54) 
2. Ghosts of Berlin (4:39) 
3. Until the End (3:50)
4. Helden (5:11)
5. Fireland (3:32)
6. The Spider (3:58)
7. Where The Wild Oceans End (4:18)
8. The Rattlesnake (2:56)
9. Summer Came To Say Goodbye (3:57)
10. Walk Into The Silence (4:06)

Gesamtspieldauer: 40:26




„Where The Wild Oceans End” heißt das zweite Studioalbum der Berlinerin Andrea Schroeder. Im Jahr 2014 wurde es auf dem Label Glitterhouse Records veröffentlicht. Zu hören ist darauf eine Art Gothic Folk, tief und dunkel, den Andrea Schroeder in neun Fällen zusammen mit dem dänischen Gitarristen Jesper Lehmkuhl geschrieben hat. Der Titel „Helden“ ist die Cover-Version des David Bowie Liedes „Heroes“, welches dieser ebenfalls bereits in Deutsch eingesungen hat. Produziert wurde das Ganze von Chris Eckman, der hier auf diesen Seiten ja auch schon mehrmals Erwähnung fand.

Die Musik der Andrea Schroeder klingt dunkel und düster auf „Where The Wild Oceans End”. Im Zentrum aller darauf enthaltener Lieder, steht sicherlich die tiefe Stimme der Sängerin, die einen durchaus in den Bann zu ziehen weiß. Diese Mischung aus dunkler Atmosphäre, tiefer Stimme und dazu noch die Streichereinlagen der Catherine Graindorge lassen die Musik allerdings auch etwas getragen wirken. Das ist sicherlich ein bewusst gesetztes Stilmittel, ein klein wenig mehr „Hoffnung“ hätte dem Album jedoch nicht geschadet. Solche, fast schon brachiale Ausbrücke mit stark verzerrter Gitarre, wie beim Stück „Rattlesnake“, hellen die Platte zwar keineswegs stimmungsmäßig auf, dafür jedoch ein klein wenig stilistisch.

Genug „gemeckert“, denn „Where The Wild Oceans End” ist wahrlich ein beeindruckendes Album geworden. Es ist nämlich genau diese düstere Atmosphäre, die dann diese Platte zu etwas sehr Intensiven werden lässt. Alle zehn auf der Scheibe enthaltenen Titel sind melodiös und gehen ins Ohr. Und wenn es dann doch mal etwas schräger oder lauter wird – was zugegebenermaßen selten passiert – so lockert dies alles lediglich ein wenig auf. Am überzeugendsten sind dabei der Opener „Dead Man's Eyes“, ein Lied was sehr „unter die Haut geht“ und etwas zurücklässt. Ebenfalls sehr gelungen klingt „Spider“. Auch diese Nummer geht ins Ohr, klingt jedoch irgendwie ein wenig fordernder und auch rockiger als der Rest. Sehr überzeugend. Die restlichen acht Titel wirken ebenfalls, wenn auch das Original des Titels „Helden“ von David Bowie noch überzeugender klingt. Aber so ist das ja häufig mit Cover-Songs – zumindest wenn sie nicht von Johnny Cash nachgespielt und nachgesungen werden.

Fazit: Es ist die Stimmung, die transportierte Atmosphäre, die dieses Album ausmacht und es zu einem gelungenen werden lässt. Stimme, Musik und Instrumentierung klingen düster und dunkel. Dazu allerdings auch packend und eingängig melodiös. „Where The Wild Oceans End” ist ein Album, welches über Tiefgang verfügt, keine 08/15-Musik für seine Hörerinnen und Hörer bereithält. Musik, die nicht ganz alltäglich ist. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Dead Man's Eyes, Spider