Samstag, 5. März 2016

The Pretenders – Get Close




The Pretenders – Get Close


Besetzung:

Chrissie Hynde – vocals, rhythm guitar
Robbie McIntosh – guitars
T. M. Stevens – bass guitar
Blair Cunningham – drums, percussion


Gastmusiker

Bernie Worrell – organ, synthesizer
Martin Chambers – drums
Rupert Black – keyboards
Carlos Alomar – synthesizer, percussion
Bruce Brody – organ
Mel Gaynor – drums
Steve Jordan – drums, percussion
Tommy Mandel – synthesizer
John McKenzie – bass guitar
Chucho Merchan – bass guitar
Simon Phillips – drums
Patrick Seymour – synthesizer
Lakshminarayana Shankar – violin
Bruce Thomas – bass guitar
Paul "Wix" Wickens – synthesizer, piano


Label: Sire


Erscheinungsdatum: 1986


Stil: Pop Rock, Soft Rock


Trackliste:

1. My Baby (4:07)
2. When I Change My Life (3:38)
3. Light Of The Moon (3:57)
4. Dance! (6:46)
5. Tradition Of Love (5:27)
6. Don't Get Me Wrong (3:46)
7. I Remember You (2:38)
8. How Much Did You Get For Your Soul? (3:48)
9. Chill Factor (3:27)
10. Hymn To Her (4:58)
11. Room Full Of Mirrors (4:44)

Gesamtspieldauer: 47:01




„Get Close“ heißt das vierte Album der englisch-amerikanischen Band The Pretenders, deren Sängerin, Gitarristin und auch Songschreiberin Chrissie Hynde ist. Veröffentlicht wurde die Scheibe im Oktober 1986 auf dem Label Sire und sie enthält mit den Titeln „My Baby“ und „Don't Get Me Wrong“ die beiden erfolgreichsten Mainstream Rock Hits der Band, die beide Platz Nummer 1 der britischen Charts eroberten.

Der Aufnahmeprozess des Albums gestaltete sich dabei reichlich schwierig, da die Lieder fast allesamt mit unterschiedlichen Musikern eingespielt wurden. So feuerte Chrissie Hynde während der Aufnahmen den Schlagzeuger Martin Chambers, der hier allerdings noch beim Jimi Hendrix Cover „Room Full Of Mirrors“ zu hören ist. Damit war Chrissie Hynde das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Band. Da dann allerdings auch noch Bassist Malcolm Foster die Brocken hinwarf, stand die Band plötzlich ohne jegliche Rhythmus-Fraktion dar. Somit wurde das Album mit sehr vielen verschiedenen Musikern eingespielt. Die Single-Auskopplungen waren – wie bereits erwähnt – sehr erfolgreich, die Platte selbst wurde zwar nicht zur erfolgreichsten der Pretenders, konnte sich allerdings auch in allen Hitparaden der größeren Länder platzieren.

Nun, auf „Get Close“ gibt es so eine Mischung aus zum Teil Soft Rock, dann wieder Pop Rock und ab und an mal auch geradlinigeren Rock zu hören. Zudem befindet sich auf der Scheibe auch das ein oder andere funkigere Stück, womit also eine doch breite musikalische Genre-Vielfalt abgedeckt wird. Das Ganze klingt auch größtenteils durchaus eingängig, geht zwar ins Ohr, allzu lange schaffen es die Lieder dann jedoch trotzdem nicht, sich dort zu halten. Das wiederum liegt daran, dass die Platte einfach langweilig ist. Alles auf „Get Close“ scheint auf den schnellen Erfolg in den USA und England hin produziert worden zu sein. Dabei wirken die einzelnen Lieder zumeist alle so oberflächlich und oftmals auch belanglos – langweilig eben. Man kann sich alles gut anhören und Mainstream-Fans werden diese Platte auch mögen, wer allerdings das Besondere in der Musik sucht, jenes Lied, welches Ecken und Kanten hat und gerade dadurch überzeugt, die oder der wird von „Get Close“ enttäuscht werden.

Höhepunkte auf der Scheibe sind für mich das fröhliche und groovende „Don't Get Me Wrong“, sowie das sanfte „Hymn To Her“, das Loblied der Chrissie Hynde auf die Weiblichkeit, welches man auch als Mann toll finden kann. Der Rest der Platte läuft so mit, ist im Grunde genommen nicht mehr groß der Rede wert.

Fazit: Solch Mainstream-Soße ist immer ein wenig langweilig, außer sie verfügt über sehr großen Ohrwurmcharakter, sodass einem die Musik, einmal gehört, nicht mehr aus dem Kopf gehen will und dann lange nachhallt. Ansonsten wird man solchen Platten sehr schnell überdrüssig. Ein weiteres Phänomen dieser Scheiben ist, dass sie eben nicht zeitlos sind. Sie haben ihre Zeit, werden da gehört, gehen dann aber irgendwann wieder unter und verschwinden in der Versenkung. Ein wenig ist es so mit „Get Close“ von den Pretenders. Man kann sicherlich nicht direkt sagen, dass das schlechte Musik wäre, in meinen Ohren ist es allerdings ziemlich langweilige. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Don't Get Me Wrong, Hymn To Her