Sonntag, 28. Februar 2016

The Nits – Henk




The Nits – Henk


Besetzung:

Robert Jan Stips – keyboards
Rob Kloet – drums
Henk Hofstede – vocals, banjo


Gastmusiker:

Petra Lugtenburg – background vocals
Joke Geraets – background vocals


Label: CBS


Erscheinungsdatum: 1986


Stil: Pop, Avantgarde


Trackliste:

1. Bike In Head (3:34)
2. Port Of Amsterdam (3:36)
3. Typist Of Candy (3:34)
4. Home Before Dark (3:03)
5. The Singing Telegram (2:02)
6. Erom On (3:28)
7. Sleep (What Happens To Your Eyes) (4:33)
8. Pillow Talk (3:45)
9. Cabins (2:51)
10. Under A Canoe (3:41)
11. Crane-Driver (4:08)
12. 5 Hammering Men (2:16)

Gesamtspieldauer: 40:31




Im Jahr 1986 wurde das sechste Album der niederländischen Band The Nits veröffentlicht. „Henk“ heißt dieses und erschien erneut auf dem Label CBS Records. „Henk“ ist dabei noch ein wenig experimenteller, noch avantgardistischer geworden, als so manch anderes Album der hier noch drei Musiker. Wieder werden auch Stimmen als Musikinstrumente verwendet, die vorher leicht elektronisch verändert wurden. Die Musiker experimentieren hier mit Sounds, Rhythmen und Stimmungen.

„Henk“ ist nicht ganz so leicht zugänglich, da die einzelnen Titel auch keineswegs ganz so eingängig und melodiös klingen. Hier benötigt man definitiv Zeit und viele Durchläufe der Scheibe, bis sich einem diese Musik restlos erschließt – wenn man das denn schafft. Das gilt zwar keineswegs für jedes der 12 enthaltenen Lieder, jedoch solch eine Nummer wie zum Beispiel „Port Of Amsterdam“ ist alles andere als kommerziell. Das bedeutet, auf „Henk“ befindet sich wahrlich außergewöhnliche, vielleicht sogar manches Mal „seltsame“ Musik, die allerdings trotzdem beeindruckt, weil sie eben so anders ist. In eine ähnliche Richtung wie das gerade erwähnte „Port Of Amsterdam“ gehen auch die Nummern „Under A Canoe“, „Crane-Driver“ und auch „5 Hammering Men“, also die gesamten letzten drei Lieder auf „Henk“, mit denen die Hörerin und der Hörer schließlich aus dem Album entlassen werden. Melodiös ist dies hier zum Schluss dann alles nicht mehr sonderlich, allerdings sicherlich auch nicht besonders atonal – anders eben, etwas konstruiert, mitunter an Soundkollagen erinnernd.

Jedoch gibt es auf „Henk“ auch die sehr melodiösen Momente. Lieder die eingängig klingen, wenn man in diesen Fällen allerdings vielleicht auch wieder einige Durchläufe benötigt, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Beispiele hierfür wären das Eröffnungslied „Bike In Head“, „Home Before Dark“, „Pillow Talk“ und das wie eine Synthie-Pop-Nummer beginnende „Cabins“, welches auch im weiteren Verlauf meist diesem musikalischen Genre zugeordnet werden kann, dabei jedoch nichts an seiner Melodiösität einbüßt.

Fazit: Ein durchaus anspruchsvolles Album ist „Henk“ von The Nits geworden. Kein Allerwelts-Pop, sondern vielmehr ein sehr vielschichtiges Album, welches mal eingängig, dann aber auch wieder sehr experimentell klingt. Spaß macht die Platte dabei durchaus, vielleicht allerdings nicht gleich beim ersten Hören. Manche Alben muss man sich eben erarbeiten. „Henk“ von den Nits gehört definitiv zu diesen Scheiben. Neun Punkte.

Anspieltipps: Pillow Talk, Cabins