Mittwoch, 3. Februar 2016

Rome – Hell Money




Rome – Hell Money


Besetzung:

All words and music written, arranged and performed by Jerome Reuter


Label: Trisol


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Folk, Neofolk


Trackliste:

1. Tangier Fix (2:49)
2. Fester (3:56)
3. This Silver Coil (5:20)
4. Rough Magic (4:24)
5. Among The Wild Boys (2:47)
6. Amsterdam, The Clearing (3:18)
7. Silverstream (3:11)
8. Tightrope Walker (Wild Milk) (3:38)
9. Pornero (2:40)
10. Golden Boy (4:01)
11. Red-Bait (1:52)
12. The Demon Me (Come Clean) (5:09)

Gesamtspieldauer: 43:11




„Hell Money“ heißt das neunte Studioalbum des Luxemburgers Jerome Reuter, àlias Rome. 2012 erschien es auf dem Label Trisol und diese Platte ist bei vielen Fans der Band eine einigermaßen umstrittene Scheibe. Dies liegt sicherlich nicht daran, dass man auf „Hell Money“ wieder einige Soundkollagen zu hören bekommt, natürlich auch erneut der sehr sonoren und eingängigen Stimme des Jerome Reuter lauschen darf und auch nicht daran, dass es auf „Hell Money“ wieder sehr viel Folk zu hören gibt. Der Grund liegt darin, dass diese Scheibe sich trotz all dieser bewährten Ingredienzien etwas anders anhört, als so viele Platten von Rome zuvor.

Aber warum das? Fehlt da irgendetwas? Nun, genau das ist der Grund, warum diese Scheibe etwas anders geworden ist. Auf „Hell Money“ vermisst man nämlich diesen Neofolk-Anstrich, gewürzt mit etwas Industrial, der die Musik des Jerome Reuter sonst immer so gewürzt hat. Auf „Hell Money“ hört man zwar zumeist schöne Folk Musik, die auch ganz eindeutig im 21. Jahrhundert entstanden ist, sich jedoch nicht mehr sehr von weitaus älteren musikalischen Vertretern dieses Genres unterscheidet – vielleicht noch ansatzweise ab und an, aber nicht mehr sehr stark. Das bedeutet, dass es hier auf dieser Scheibe wohl noch schöne und eingängige akustische, Gitarren-lastige Musik zu hören gibt, jedoch das Besondere, das fehlt dem Album ein klein wenig.

Entledigt man sich allerdings diesem neueren Ansatz des Folk-Genres und nähert sich dem Album ohne irgendwelche Erwartungen, so lassen sich auch hier einige sehr gelungenen Titel entdecken, die es lohnt, gehört zu werden. Eines dieser Lieder heißt „Rough Magic“, geht mit all seinen Harmonien sofort ins Ohr und möchte sich daraus auch gar nicht mehr verabschieden. „Tightrope Walker (Wild Milk)“ und auch „Pornero“ sind ebenfalls sehr gelungene Nummern, die ins Ohr gehen. Allerdings sind sie auch etwas „alltäglicher“ geworden, entsprechen nicht mehr ganz den Ansprüchen, die Lieder häufig auf früheren Platten von Rome erfüllten.

Noch einiges mehr gibt es auf „Hell Money“ zu entdecken, da wird beim Hören die Luft häufig mit Melodiösität angefüllt, auch wenn nicht mehr alles so klingt, wie die Musik auf früheren Alben und dies hat noch weitere Gründe. „Hell Money“ unterscheidet sich auch dadurch von den Veröffentlichungen des Jerome Reuter vergangener Jahre, da die auf Deutsch eingesprochenen Texte hier nun völlig fehlen. Alles ist dieses Mal in englischer Sprache gehalten, was ein weiteres Argument dafür darstellt, dass „Hell Money“ ein irgendwie sehr viel „normaleres“ Album geworden ist. Keine Abwechslung mehr bezüglich der Sprache… Dazu kommt noch der Umstand, dass Jerome Reuter dieses Mal wirklich gar keine Hilfe von anderen Musikern mehr in Anspruch nahm, auf der Scheibe absolut alles in Eigenregie einspielte. „Hell Money“ ist eine Platte mit leicht in die neue Zeit übertragener Folk-Musik, zumeist harmonisch und melodiös, jedoch ohne den besonderen, innovativen Anspruch.

Fazit: Wer Folk Musik mag, die oder der wird auch „Hell Money“ lieben. Nur ein paar wenige Soundkollagen sind hier noch etwas experimentell, ansonsten ist diese Platte eine etwas alltägliche Scheibe geworden – zumindest für den Ansatz, den Rome sonst immer für seine Veröffentlichungen auswählt hat. Geht man ganz unvoreingenommen an dieses Album heran, dann gibt es darauf allerdings durchaus einiges zu entdecken. Möchte man es allerdings mit früheren Rome-Werken vergleichen, könnte dies jedoch zu Frust und Enttäuschung führen. Schön klingt es zumeist trotzdem. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Rough Magic, Amsterdam The Clearing