Dienstag, 2. Februar 2016

Three – To The Power Of Three




Three – To The Power Of Three


Besetzung:

Keith Emerson – keyboards
Robert Berry – vocals, guitars, bass
Carl Palmer – drums


Gastmusiker: 

Suzie O'List – backing vocals
Kim Liatt J. Edwards – backing vocals
Lana Williams – backing vocals


Label: Geffen Records


Erscheinungsdatum: 1988


Stil: Mainstream, AOR


Trackliste:

1. Talkin' Bout (4:00)
2. Lover To Lover (4:12)
3. Chains (3:42)
4. Desde La Vida (7:06)
     (I) La Vista
     (II) Frontera
     (III) Sangre De Toro
5. Eight Miles High (4:08)
6. Runaway (4:42)
7. You Do Or You Don't (5:02)
8. On My Way Home (4:46)

Gedsamtspieldauer: 37:57




Es gab Emerson, Lake & Palmer, dann Emerson, Lake & Powell, nun also auch noch „Three“, was ausgeschrieben Emerson, Palmer & Berry bedeutet. Die 80er Jahre waren das Jahrzehnt der „Supergroups“, in dem die Progressive Rock Heroen verschiedener Bands der 70er Jahre sich zusammenfanden und neue Bands wie Asia oder GTR gründeten. Diese betätigten sich dann auf dem Felde des Mainstreams, des AOR, um gerade auf dem nordamerikanischen Musikmarkt noch den ein oder anderen Dollar zu verdienen – vor allen Dingen mit ihren Namen. „Three“ passt genau in diese „Schublade“, denn solo lief es weder bei Keith Emerson noch bei Carl Palmer und Robert Berry war als Bassist nicht mehr bei GTR zum Zuge gekommen, da dort die Bandmitglieder auch nicht mehr miteinander konnten. Nichts lag also näher, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, mehrere bekannte Namen müssen doch endlich auch wieder Musik verkaufen können

„To The Power Of Three“ wurde im März 1988 bei Geffen Records veröffentlicht und hat nur sehr wenig mit der Musik von Emerson, Lake & Palmer gemein. Die Musik von GTR oder spätere Asia-Alben ähneln den Liedern auf „To The Power Of Three“ von Three da schon deutlich mehr. Spannend ist das nicht, was man da zu hören bekommt, bombastisch manchmal schon, oberflächlich eingängig durchaus auch. Man kann sich diese Musik anhören, sie bleibt nur leider nicht hängen. Alles scheint auf den einen Augenblick des Hörens im Radio hingetrimmt zu sein. Dieser erste Eindruck sollte sitzen, Tiefgang musste das alles nicht mehr haben – und hat es auch nicht.

Man hört auf „To The Power Of Three“ acht Titel, die alle derselben Machart entsprechen, möglichst eingängig soll es klingen, ohne allzu viele Schnörkel, damit das nordamerikanische und männliche Publikum sich auch nicht allzu sehr beim Hören anstrengen muss. Anders ausgedrückt könnte man die ganze Scheibe auch mit überaus langweilig und belanglos umschreiben und würde den Nagel perfekt auf den Kopf treffen. Die Platte beinhaltet langweilige 08/15-Mainstream-Musik, bei der es völlig gleichgültig ist, ob diese – wie meistens – von Robert Berry stammt oder eine Gemeinschaftsproduktion aller drei Musiker darstellt. Lediglich die beiden Titel, von denen „Frontera“ sogar nur ein Teil der Nummer „Desde La Vida“ darstellt und das ganz nette „On My Way Home“ von Keith Emerson können da zumindest etwas punkten. Leider reihen sich ansonsten auch die zwei Cover-Versionen, „Chains“ und „Eight Miles High“ in diesen musikalischen Einheitsbrei ein. Wobei man diese Interpretation des Byrd Klassikers „Eight Miles High“ fast schon als musikalische Vergewaltigung empfinden kann.

Fazit: Mit Progressive Rock à la Emerson, Lake & Palmer hat diese Platte nur noch sehr wenig gemein. Sie floppte auch an der Ladentheke und brachte längst nicht den Erfolg, den sich die Protagonisten damals wohl davon versprachen. Die Scheibe erreichte trotz dieser kommerziellen Musik lediglich Platz 97 der US Billboard Charts. Keith Emerson äußerste angeblich später sogar mal in einem Interview, dass Three das kommerziellste Projekt gewesen sei, an dem er persönlich beteiligt gewesen wäre. Nun, so klingt es eben auch. Kommerziell, belanglos, langweilig. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Desde La Vida, On My Way Home



(Die GEMA unterbindet in Deutschland mal wieder jegliche Wiedergabe der Band auf YouTube. In allen anderen Ländern kann man die Titel nachhören. Ich befürchte die haben hier Angst, dass man die Lieder hört und die Platte gar keiner mehr kaufen will.)