Freitag, 29. Januar 2016

Whitesnake – 1987




Whitesnake – 1987


Besetzung:

David Coverdale – lead vocals
John Sykes – guitars, backing vocals
Neil Murray – bass
Aynsley Dunbar – drums, percussion


Gastmusiker:

Don Airey – keyboards
Bill Cuomo – keyboards
Adrian Vandenberg - guitar solo on "Here I Go Again"


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. Still Of The Night (6:38)
2. Bad Boys (4:09)
3. Give Me All Your Love (3:30)
4. Looking For Love (6:33)
5. Crying In The Rain (5:37)
6. Is This Love (4:43)
7. Straight For The Heart (3:40)
8. Don't Turn Away (5:11)
9. Children Of The Night (4:24)
10. Here I Go Again (4:33)
11. You're Gonna Break My Heart Again (4:11)

Gesamtspieldauer: 53:00




„1987“ heißt das siebte Album der Hard Rocker von Whitesnake, deren Taktgeber David Coverdale, Ende 1973 bis 1975 für drei Scheiben auch die Stimme von Deep Purple war. Diese Platte „1987“, die in den USA lediglich „Whitesnake“ hieß und dort sogar zwei Titel weniger aufwies, stellte den Durchbruch für die Band in den USA dar.

Auf „1987“ hört man auch wirklich gut gemachten Hard Rock, der an manchen Stellen ein klein wenig die Richtung hin zum Heavy Metal einschlägt. Dabei enthält die Platte mit „Still Of The Night“ auch eines der besten Stücke von Whitesnake. Eine wahrlich mitreißende Nummer, mit tollem Zwischenteil, die sehr schnell ins Ohr geht und auf das Allerbeste zu rocken und unterhalten versteht. Auch „Here I Go Again“ ist ein Titel, der nach der Veröffentlichung der Scheibe in den Radios rauf- und runterlief. Allerdings ist das dann bereits ein Abstecher in den Mainstream des Rocks, der bei „Still Of The Night“ noch nicht so gegeben ist. Whitesnake klingen für mich am überzeugendsten auf „1987“, wenn sie kompromisslos rocken, nicht zu sehr nach AOR oder eben Mainstream klingen. Immer dann wirkt die Musik der Band am meisten und besten.

Somit könnte „1987“ eigentlich ein ganz gutes, hartes Rockalbum sein. Ist es allerdings leider aber nicht geworden. Und das liegt am Gesang des David Coverdale. Nun, der Engländer kann singen, das steht außer Frage. David Coverdale ist sogar ein sehr überzeugender Rock-Sänger. Ich weiß, die meisten hören bei englischsprachiger Musik nicht so sehr auf den Text, ich mache das allerdings. Und wenn man dies macht, dann sitzt man mit offenem Mund da und lauscht dieser absoluten Einfallslosigkeit à la „Ich liebe Dich“, „Hey verlasse mich doch nicht“, „Oh, Du brichst mir das Herz“, „Mmmh, jetzt bin ich aber traurig“, „Du, ich liebe Dich doch ganz arg, glaube mir bitte“ und so weiter und so fort. Dauernd geht es um dieses Thema „Liebe“, man kann es irgendwann einfach nicht mehr hören. Das ist so etwas von langweilig und man fragt sich immer wieder, wie ein erwachsener Mann, der doch sonst so auf „hart“ macht, andauernd dieses Schleim absondern kann. Es ist unfassbar und senkt den Gesamteindruck dieser Platte und überhaupt der Musik von Whitesnake in meinen Augen leider sehr deutlich.

Fazit: Gut gemachte Hard Rock Musik hört man auf „1987“. Manches Mal driftet diese sogar etwas in das Genre Metal ab, ohne dass dies irgendwie negativ wäre. Dazu gesellen sich noch einige sehr eingängige Nummern, die auch hängenbleiben und Spaß machen. Bis dahin alles gut. Doch diese Musik besteht eben nicht nur aus der Musik selbst, sondern auch aus den dazugehörenden Texten. Diese kommen leider nicht über das Niveau eines verliebten, fünfzehnjährigen Teenagers hinaus, sind grottenschlecht und katastrophal. Es ist zum Heulen, wie man im Grunde genommen gute Musik mit solch einem Gesäusel so zerstören kann. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Still Of The Night, Crying In The Rain, Here I Go Again