Samstag, 24. Dezember 2016

Grobschnitt – Solar Music Live




Grobschnitt – Solar Music


Besetzung:

Eroc – drums, electronic effects
Lupo – lead guitar
Mist – keyboards
Popo – bass guitar
Wildschwein – guitar, vocals


Label: Metronome Musik


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Progressive Rock, Krautrock


Trackliste:

1. Solar Music I (3:55)
2. Food Sicore (3:50)
3. Solar Music II (5:57)
4. Mühlheim Special (11:59)
5. Otto Punkrock (7:27)
6. Golden Mist (10:08)
7. Solar Music III (9:17)

Gesamtspieldauer: 52:33




Das fünfte Album der Hagener Band Grobschnitt erschien im Jahr 1978 auf dem Label Metronome und war ein Live-Album mit dem Namen „Solar Music Live“. Während der Tour zu Rockpommel’s Land spielten Grobschnitt am 7. April 1978 im Mülheimer Otto Pankok Gymnasium. Die zweite Hälfte des Konzerts ist hier auf dieser Platte verewigt worden. Sieben Titel sind dabei im Verzeichnis aufgeführt, drei davon tragen den Titel „Solar Music“. Allerdings sind alle sieben Titel dem ursprünglich etwas über 33-minütigen Original von der Scheibe „Ballermann“ entnommen. Solar Music ist ein Lied, das mit der Band gewachsen ist, sich dauernd neu ausrichtete und weiterentwickelte. So hört man auf „Solar Music Live“ jenes, vier Jahre zuvor entstandene Lied, in einer um fast zwanzig Minuten längeren und erweiterten Fassung.

Und diese hier zu hörende Fassung lohnt sich wahrlich. Wer die Ur-Version dieses Stückes liebt, die oder der wird auch sehr viel Gefallen an der erweiterten Fassung dieses Liedes finden. Der Sound ist grandios und nicht selbstverständlich für eine Live-Platte, die 1978 eingespielt wurde. Alles klingt voll und mitreißend. Mit der richtigen Anlage beziehungsweise guten Kopfhörern kann man wunderbar in diesen Klangkosmos eintauchen und sich mittreißen lassen. Absolute Abwechslung gibt es hier zu hören, immer wieder verändert sich der Sound, die Stimmung, der Rhythmus. Alles ist im Fluss, um immer wieder ineinander hinüber zu fließen. Egal, ob man das Ganze jetzt Krautrock oder Progressive Rock nennt, auf jeden Fall ist diese Scheibe ein Höhepunkt in beiden musikalischen Genres.

Die Laufzeit-Verlängerung wird hauptsächlich durch ausgeweitete Instrumentalpassagen und diverse Soli hervorgerufen, allerdings auch dadurch erzielt, dass die Musiker hier, wie auf ihren Konzerten üblich, einige „Gags“ mit einbauen, die mal Gespräche darstellen oder sonstige Textbeiträge beinhalten. Diese gehen dann in altbekannte Passagen des Liedes über, um schließlich in neue Abschnitte und Improvisationen zu müden. Immer gehen die Melodien dabei ins Ohr, klingen alle ohne Ausnahme überzeugend. „Solar Music Live“ ist dabei eine Reise, die man unbedingt mal angetreten haben sollte.

Fazit: Eine wirklich gelungene Version gibt es auf „Solar Music Live“ genau von jenem „Solar Music“ zu hören, welches ursprünglich in der Studio-Version fast zwanzig Minuten kürzer war. Doch jede Minute Verlängerung des Stücks ist eine Minute musikalischer Gewinn. „Solar Music Live“ klingt mitreißend, nie langweilig, ist eine irre Achterbahnfahrt durch die Gefilde des Progressive Rock, die Freundinnen und Freunde dieses Genres unbedingt gehört haben sollten. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Solar Music eben



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