Sonntag, 31. Juli 2016

The Cult – Hidden City




The Cult – Hidden City


Besetzung:

Ian Astbury – vocals, tambourine, etc. & additional guitars
Billy Duffy – guitars
John Tempesta – drums


Gastmusiker:

Chris Chaney – bass
Bob Rock – bass on "Dance The Night", "Birds Of Paradise" and "Deeply Ordered Chaos", and additional guitars
Jamie Muhoberac – piano and keyboards
Dan Chase – additional drums on "Sound And Fury"


Label: Cooking Vinyl


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Dark Energy (4:28)
2. No Love Lost (3:13)
3. Dance The Night (4:15)
4. In Blood (4:48)
5. Birds Of Paradise (6:26)
6. Hinterland (5:06)
7. G O A T (3:18)
8. Deeply Ordered Chaos (4:32)
9. Avalanche Of Light (4:31)
10. Lilies (4:16)
11. Heathens (3:39)
12. Sound And Fury (3:54)

Gesamtspieldauer: 52:33




„Hidden City“ heißt das inzwischen bereits zehnte Studioalbum der im Jahr 1983 gegründeten britischen Rock Band The Cult. Nun, The Cult sind sicherlich nicht mehr The Cult wie zu Beginn ihrer Karriere – wie sollten sie das aber auch sein, 33 Jahre später. Zwei Mal hatte sich die Band aufgelöst, doch die beiden Gründungsmitglieder Ian Astbury und Billy Duffy fanden schließlich doch immer wieder zusammen. Was sich neben dieser Konstante jedoch veränderte im Laufe der Jahre, das ist die Art der Musik von The Cult, denn diese ist „gemäßigter“ geworden, nicht mehr ganz so hart, wie sie auch mal geklungen hat.

Das soll allerdings keineswegs negativ gemeint sein, eine Band verändert sich eben. Die Lieder auf „Hidden City“ klingen eher düster als fröhlich, wirken dabei jedoch sehr intensiv. Das liegt nicht nur an der Musik alleine, auch die Texte tragen dazu bei, dass die Atmosphäre des Albums eher eine dunkle ist. Dabei wirken die einzelnen Nummern allerdings, gehen ins Ohr und erschließen sich einem – wenn nicht beim ersten Mal des Hörens – spätestens beim zweiten oder dritten Durchlauf. Und auch wenn die Musik nicht mehr ganz, beziehungsweise überall die Härte früherer Scheiben aufweist, so hat „Hidden City“ ganz gewiss absolut nichts mit Pop zu tun, man bekommt hier gut gemachten Alternative Rock geboten.

Ein „richtiger“, kompromissloser Rocker ist mit G O A T auch auf der Scheibe vertreten. Und auch der Opener „Dark Energy“ rockt wie in früheren Zeiten der Band. Dies ist allerdings noch nicht mal die Höhepunkte auf „Hidden City“, zumindest nicht in meinen Ohren. Das sind für mich das etwas getragen wirkende und gleichzeitig sehr eingängige „In Blood“, auf dem Ian Astbury so „schön“ verzweifelt singt. Ebenfalls sehr überzeugend klingt das nun wieder deutlich rockigere „Hinterland“. Die Nummer groovt, sodass man gar nicht umhinkommt, nicht mit den Füßen mitzuwippen. Auch sehr überzeugend: „Lilies“, welches so wunderschön im Ohr nachhallt. Es gibt auf „Hidden City“ kein Lied, welches nicht auf irgendeine Art und Weise wirkt, nicht wert wäre, gehört zu werden, wenn man denn auf Alternative Rock steht. Abgeschlossen wird die Scheibe schließlich mit der jetzt gar nicht mehr rockigen Nummer „Sound And Fury“. Ein sehr nachdenkliches, vom Piano getragenes Lied am Ende einer irgendwie nachdenklichen Platte. Passt von daher.

Fazit: Auch wenn The Cult nicht mehr unablässig und durchgängig rocken, so ist ihr zehntes Album „Hidden City“ trotzdem ein überzeugendes geworden. Die Musik darauf wirkt und geht ins Ohr. Sicherlich wird hier der Alternative Rock nicht neu erfunden und ein absolutes „Überlied“ findet sich auch nicht auf der Scheibe, dennoch macht es Spaß hier zuzuhören. Man legt die CD ein, drückt auf Start und kann die Fernbedienung getrost beiseitelegen, denn von dem, was man nun zu hören bekommt, muss nichts übersprungen werden. Zehn Punkte.

Anspieltipps: In Blood, Lilies, Sound And Fury



Samstag, 30. Juli 2016

The Sisters Of Mercy – Vision Thing




The Sisters Of Mercy – Vision Thing


Besetzung:

Andrew Eldritch – vocals, guitar, keyboards
Tim Bricheno – guitar
Andreas Bruhn – guitar
Tony James – bass guitar
Doktor Avalanche – drums


Gastmusiker:

John Perry – guitar, slide guitar on "Detonation Boulevard"
Maggie Reilly – backing vocals on "Vision Thing", "More", "Detonation Boulevard", "Something Fast" und "Doctor Jeep"


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Rock, Hard Rock, Gothic Rock


Trackliste:

1. Vision Thing (4:36)
2. Ribbons (5:25)
3. Detonation Boulevard (3:52)
4. Something Fast (4:37)
5. When You Don't See Me (4:54)
6. Doctor Jeep (4:41)
7. More (8:23)
8. I Was Wrong (6:03)

Gesamtspieldauer: 42:35




„Vision Thing“ nannten die Sisters Of Mercy ihr drittes und gleichzeitig auch letztes reguläres Studioalbum. Die Scheibe wurde ursprünglich auf Merciful Records, einem von Sänger und Ideengeber der Band, Andrew Eldritch, gegründeten Platten-Label im November 1990 veröffentlicht. Nach dieser Scheibe wurden nur noch Raritäten oder Best Of-Platten veröffentlicht. Sehr schade eigentlich, denn auch „Vision Thing“ hat auch einiges für die Hörerinnen und Hörer zu bieten.

Die Fans waren sicherlich jedoch nicht schlecht überrascht, als sie diese Platte zum ersten Mal zu hören bekamen. Der Gothic Rock-Anteil in der Musik der Sisters Of Mercy war ganz klar in den Hintergrund gerückt worden. Jetzt gab es bei den Sisters Of Mercy eher Rock zu hören, der durchaus auch ziemlich geradlinig sein kann, in die Bereiche des Hard Rocks eindringt und mit Gothic Rock oftmals nur noch wenig gemein hat. Auch die Instrumentierung hatte sich deutlich verändert. Nun stand nicht mehr der Synthesizer im Vordergrund, sondern die Gitarre. Zumeist die elektrische Ausgabe des Instruments, jedoch gibt es auf „Vision Thing“ auch Stücke mit akustischer Gitarre zu hören.

Auch wenn der Gothic Rock auf „Vision Thing“ etwas in den Hintergrund gerutscht ist, über der Platte schwebt trotzdem noch ein etwas düsterer bis dunkler Horizont. Und nicht zuletzt auch durch den Gesang des Andrew Eldritch bleibt die Atmosphäre der Musik der Sisters Of Mercy dann doch noch irgendwo, zumindest in den Außenbereichen des Gothic Rocks verwurzelt. Jedoch auch mit einem deutlich rockigeren Ansatz kann die Musik der Sisters Of Mercy gut überzeugen. Andrew Eldritch ist zwar erneut an allen Kompositionen beteiligt, bekam allerdings dieses Mal auch Unterstützung vom neuen Gitarristen Andreas Bruhn sowie vom Co-Produzenten Jim Steinman. Nachdem die letzte Platte praktisch ein Solo-Werk war und sehr überzeugte, so schafft es „Vision Thing“ ebenfalls als „Gemeinschaftsprojekt“ gut zu punkten.

Ein Höhepunkt auf der Scheibe, die über keine nennenswerten Ausfälle verfügt, sind das etwas getragene und mit akustischer Gitarre eingespielte „Something Fast“, welches über eine sehr eingängige Melodie verfügt, die sich sofort festsetzt. Dazu gesellen sich einige „Nebengeräusche“, die die Nummer sogar ein wenig in die psychedelische Ecke schieben. Klasse hier auch der mehrstimmige Gesang, bei dem Maggie Reilly zu hören ist, die die meisten wohl von ihrer Zusammenarbeit mit Mike Oldfield her kennen. Schließlich gibt es da dann auch noch den Titel „More“, das längste Lied der Platte. Zwar ist dies kein zweites „This Corrosion“ des Vorgängers „Floodland“, jedoch weiß auch diese Nummer durch ihre Eingängigkeit und den deutlichen Rock-Anteil zu überzeugen.

Fazit: „The Sisters Of Mercy spielen Rock“. So müsste die Überschrift über das Album lauten. Diese Rock Musik ist durchaus härter, bleibt dabei immer eingängig und auch noch etwas mit den Wurzeln der Band, dem Gothic Rock, verbandelt. Fröhlich klingt hier vielleicht die letzte Nummer „I Was Wrong“ – zumindest ein wenig, ansonsten herrscht düstere Stimmung auf „Vision Thing“. Aber diese ist schön düster. Elf Punkte.

Anspieltipps: Something Fast, More, I Was Wrong



Freitag, 29. Juli 2016

Live – The Distance To Here




Live – The Distance To Here


Besetzung:

Pat Dalheimer – bass guitar
Chad Gracey – drums
Ed Kowalczyk – lead vocals, acoustic guitar
Chad Taylor – lead guitar, backing vocals


Gastmusiker:

Jerry Harrison – keyboards
Adam Kowalczyk – additional guitar
Michael "Railo" Railton – keyboards
Christopher Thorn – additional guitar, slide guitar on "Face And Ghost" and "Dance with You"


Label: Radioactive Records


Erscheinungsdatum: 1999


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. The Dolphin's Cry (4:24)
2. The Distance (3:51)
3. Sparkle (4:33)
4. Run To The Water (4:28)
5. Sun (3:33)
6. Voodoo Lady (4:19)
7. Where Fishes Go (4:22)
8. Face And Ghost (The Children's Song) (4:30)
9. Feel The Quiet River Rage (4:36)
10. Meltdown (3:55)
11. They Stood Up For Love (4:35)
12. We Walk In The Dream (4:22)
13. Dance With You (4:37)

Gesamtspieldauer: 56:10




„The Distance To Here“ heißt das vierte Album der US-amerikanischen Alternative Rock Band Live und wurde im Oktober 1999 auf dem Label Radioactive veröffentlicht. Die Scheibe sollte nach den beiden Vorgängeralben „Throwing Copper“ und „Secret Samadhi“ die dritterfolgreichste von Live werden und wurde als bisher letzte Veröffentlichung der Band in den USA mit Platin ausgezeichnet.

Zu hören gibt es auf „The Distance To Here“ einmal mehr gut gemachten Alternative Rock, der ganz im typischen Live-Sound daherkommt. Der Höhepunkt der Platte befindet sich dabei gleich am Anfang. „The Dolphin's Cry“ ist eine unglaublich kraftvolle Nummer, eher im härteren Rock angesiedelt und dabei mit einer Melodie ausgestattet, die unweigerlich hängen bleiben muss, aufgrund ihrer Eingängigkeit. Sehr überzeugend hier auch wieder der Gesang des Ed Kowalczyk, der es so wunderbar versteht, verschiedenen Stimmungen mit seiner Stimme Ausdruck zu verleihen. Ebenfalls sehr gelungen sind der rockige Titel „Run To The Water“ sowie das eher im Mid-Tempo angesiedelte „Meltdown“. Beides ebenfalls Lieder, die ins Ohr gehen.

„The Distance To Here“ ist insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Platte geworden, die stilistische Spannbreite reicht darauf von der sanften Nummer bis hin zum ordentlichen Rocker. Auch kommt bei dieser Scheibe zum Tragen, dass man sie unbedingt öfters hören sollte, da viele der darauf enthaltenen Stücke mit jedem weiteren Male des Anhörens noch deutlich im Ohr zu wachsen verstehen. Trotzdem ist „The Distance To Here“ kein zweites „Throwing Copper“ geworden. Dazu fehlen dem Album gar nicht mal die Ecken und Kanten, dazu fehlen der Platte die absolut überzeugenden Einfälle und damit auch entsprechende Stücke. Dazu sind viele Titel auf dem Album einfach einen Tick zu gewöhnlich. Allerdings ist die Musik auf der Platte keinesfalls schlecht und mit Sicherheit überdurchschnittlich, nur bei Live kommt es zweifelsohne immer zum Vergleich mit dem Album „Throwing Copper“ – und dieser Vergleich ist schwer zu gewinnen.

Fazit: „The Distance To Here“ ist ein Album geworden, auf dem man in und mit jedem Takt die Band Live heraushört. Wer auf gut gemachten Alternative Rock steht, wird die Scheibe sicherlich lieben. Zwar fehlen – bis auf den Opener „The Dolphin's Cry“ – die absoluten Höhepunkte, jedoch fällt hier auch kein Lied großartig gegenüber den anderen ab. Ein Album, welches man jederzeit und überall hören kann. Neun Punkte.

Anspieltipps: The Dolphin's Cry, Run To The Water



Donnerstag, 28. Juli 2016

Oasis – Heathen Chemistry




Oasis – Heathen Chemistry


Besetzung:

Liam Gallagher – lead vocals, tambourine, acoustic guitar on "Songbird"
Noel Gallagher – guitars, keyboards, vocals
Gem Archer – guitars, keyboards, piano on track 4
Andy Bell – bass
Alan White – drums


Gastmusiker:

Paul Stacey – mellotron on track 1, piano on tracks 2, 3 and 11, hammond organ on track 6
Mike Rowe – piano on tracks 4 and 10, pump organ on track 9, hammond organ on tracks 8, 9 and 10
Johnny Marr – guitar solo on track 8, slide guitar on track 10, guitars on track 11, backing vocals on track 11
London Session Orchestra – strings on track 4


Label: Epic Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. The Hindu Times (3:46)
2. Force Of Nature (4:51)
3. Hung In A Bad Place (3:28)
4. Stop Crying Your Heart Out (5:03)
5. Songbird (2:07)
6. Little By Little (4:52)
7. A Quick Peep (1:17)
8. (Probably) All In The Mind (4:02)
9. She Is Love (3:09)
10. Born On A Different Cloud (6:08)
11. Better Man (4:17) (Inklusive Hidden Track "The Cage") (38:02)

Gesamtspieldauer: 1:16:51




„Heathen Chemistry“ wurde das fünfte Studio-Album der englischen Alternative Rock Band Oasis genannt, die inzwischen nur noch wenig mit der ursprünglichen BritPop-Band zu tun hatte. „Heathen Chemistry“ wurde im Jahr 2002 auf dem Label Epic Records veröffentlicht und ist angefüllt mit Rock Musik, die allerdings zweifelsfrei Oasis zugeordnet werden kann. Es ist das Gitarrenspiel des Noel Gallagher, der Gesang des Liam Gallagher und der Sound insgesamt, welche hier keinen Zweifel daran aufkommen lassen, um welche Band es sich da gerade handelt, die man hier zu hören bekommt. Die Scheibe kletterte in England bis auf Platz 1 der Charts und in Deutschland erreichte sie immerhin Platz 4. Die Single-Veröffentlichungen daraus hießen „The Hindu Times“, „Stop Crying Your Heart Out“, „Little By Little / She Is Love“ sowie „Songbird“, wobei letztgenanntes Lied das erste von Liam Gallagher ist, welches als Single veröffentlicht wurde.

Nun, die fünf Musiker von Oasis rocken auf „Heathen Chemistry“, dabei beweisen sie allerdings einmal mehr ihr Gespür für die eingängige Melodie, für diejenige Tonfolge, die dann auch hängenbleibt. Dies gilt insbesondere für die etwas langsameren Titel, die es auf „Heathen Chemistry“ durchaus auch gibt. Diese befinden sich in der Mitte des Albums und sind gleichzeitig zwei Single-Auskopplungen, nämlich „Stop Crying Your Heart Out“ sowie „Songbird“. Und da wir gerade bei den Höhepunkten auf dem fünften Studio-Album von Oasis sind, sollte hier der einzige (neben dem „Hidden Track „The Cage“), kurze und rockige Instrumentaltitel „A Quick Peep“ auf keinen Fall fehlen. Und schließlich gehört hier auch noch die letzte offizielle Nummer „Better Man“ erwähnt, die ebenfalls eher zu den rockigeren Liedern gezählt werden muss. Im Anschluss daran folgt übrigens eine ganz lange Pause und als „Hidden Track“ hört man schließlich noch das knapp fünfminütige und etwas getragen klingende „The Cage“. Warum man hier allerdings eine knappe halbe Stunde (!) Stille dazwischen packen muss, das wird wohl auf ewig das Geheimnis der Gebrüder Gallagher bleiben.

Nun, auch die restlichen Stücke und bisher noch nicht erwähnten Nummern können durchaus gefallen. Solch richtige Ohrwürmer befinden sich allerdings nicht mehr darunter, weswegen wohl die Scheibe insgesamt eher mit durchwachsenem Applaus aufgenommen wurde – bei Fans, wie bei Kritikern. Gut anhören lässt sich das allerdings allemal.

Fazit: Auch auf „Heathen Chemistry“, dem fünften Studio-Album von Oasis, hört man die Band perfekt heraus. So klangen eben nur Oasis zu ihrer aktiven Zeit, was nicht nur an der Stimme des Liam Gallagher liegt, sondern durchaus an dem Gesamterlebnis, welches einem beim Hören der Scheibe geboten wird. Es gibt auf „Heathen Chemistry“ nicht furchtbar viele Ohrwürmer zu hören, jedoch immer eingängige Musik, bei der kein Titel großartig gegenüber einem anderen abfällt. Neun Punkte.

Anspieltipps: Stop Crying Your Heart Out, Songbird



Mittwoch, 27. Juli 2016

I Heart Hiroshima – The Rip




I Heart Hiroshima – The Rip


Besetzung (keine genauen Angaben):

Susie Patten – vocals, drums
Matthew Somers – vocals, guitar
Cameron Hawes – guitar, keyboards


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Valve Records


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Indie Rock


Trackliste:

1. Count Me In (2:12)
2. Got Out (2:52)
3. Shakeytown (3:32)
4. South (3:30)
5. Old Tree (4:33)
6. The Corner (2:33)
7. Four Sails (3:30)
8. River (2:52)
9. Ocean (4:34)
10. Well (3:58)
11. Here It Comes (3:31)
12. Who I Was (2:57)
13. Listen (3:04)
14. Sisters (3:04)

Gesamtspieldauer: 46:48




„I Heart Hiroshima“ waren ein Trio aus Australien, welches im Jahr 2009 ihre erste und wohl auch letzte internationale Platte veröffentlichte. Zuvor gab es 2007 bereits eine Veröffentlichung, die allerdings nur in Australien käuflich zu erwerben war. Da sich danach musikalisch nichts mehr tat, die Musiker alle Solo-Projekten nachgehen und auch auf der Homepage der Band der letzte Eintrag am 24. Dezember 2012 getätigt wurde, wird „The Rip“ wohl auch die letzte Scheibe der Australier bleiben.

Zu hören gibt es darauf frischen und jungen Indie Rock, der vom Wechselgesang der Susie Patten und des Matthew Somers lebt. Die Musik von „I Heart Hiroshima“ ist stark Gitarren-lastig und klingt frisch und frech. Vor allen Dingen zu Beginn der Scheibe gibt es einige sehr hörenswerte Nummern, die sich absolut lohnen gehört zu werden. „Got Out“, „Shakeytown“ und „Old Tree“ sind richtig tolle und lebendige Lieder, die sehr schnell ins Ohr gehen. Das klingt alles so wunderbar unkompliziert und unangepasst, macht einfach Spaß und lässt die Sonne noch ein wenig schöner scheinen.

Die restlichen Nummern bergen ebenfalls eine gewisse unbekümmerte Frische in sich, auch wenn sie vielleicht nicht mehr ganz diesen Wiedererkennungswert besitzen, wie die bereits erwähnten drei Stücke. Auf ihre Art machen sie allerdings ebenfalls Spaß in ihrem simplen und doch nie langweiligen Aufbau und entsprechender Melodieführung und Instrumentierung. Die drei Musiker schaffen es gut, alles auf den Punkt zu bringen, die Musik – ohne jeglichen Schnickschnack – in das Zentrum zu rücken.

Fazit: Musik muss nicht kompliziert sein, um zu gefallen. Das fängt bei „I Heart Hiroshima“ bei der CD-Verpackung an, die stark nach recyceltem Papier aussieht und setzt sich dann in der Musik fort. Die Lieder der Australier klingen frisch und unbekümmert, gerade recht gemacht für sonnige Sommertage. Der weiblich / männliche Wechselgesang macht dabei auch jede Menge Laune. Durchaus lohnenswert. Neun Punkte.

Anspieltipps: Got Out, Shakeytown und Old Tree



Dienstag, 26. Juli 2016

The Gutter Twins – Saturnalia




The Gutter Twins – Saturnalia


Besetzung:

Greg Dulli – vocals (all songs), guitar (1, 2, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12), bass (1, 11), organ (1), congas (1), piano (2, 3, 9), drums (3, 9, 10, 11), organ (3), mellotron (4, 5, 6, 11, 12), rhodes (7, 9, 10, 12)
Mark Lanegan – vocals (all songs except 9)


Gastmusiker:

Joseph Arthur – vocals (5)
Norm Block – drums (1, 11)
David Catching – guitar (12)
Scott Ford – bass (1, 2, 5, 9, 10), vocals (1, 2)
Petra Haden – violin (9)
Jeff Klein – guitar (2, 9, 11), organ (5), programming (11)
Mario Lalli – bass (6), guitar (10)
Eddie Nappi – bass (7, 12), drums (7)
Rick G. Nelson – violin/viola/cello (5, 6)
Quintron – organ (8)
Andy Preen – drums/percussion (8)
Dave Rosser – guitar (2, 5, 6, 9), vocals/bass/lap steel/organ (8), mandolin (11)
Mathias Schneeberger – guitar (1, 3, 5, 6, 7, 10, 11), organ (1), harmonium (1, 2), bass (3, 4), drums (4), mellotron (11)
Natasha Shneider – synthesizer/sequencer (11)
Cully Symington – drums (5, 9)
Martina Topley-Bird – vocals (4)
Jen Turner – vocals (5)
Troy Van Leeuwen – guitar (3, 4, 7)
Simone Vitucci – cello (1, 9)
Greg Wieczorek – drums (2, 6, 8), vocals (5), percussion (8)
Brian Young – drums (12)


Label: Sub Pop Records


Erscheinungsdatum: 2008


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. The Stations (4:34)
2. God's Children (4:57)
3. All Misery/Flowers (4:22)
4. The Body (3:02)
5. Idle Hands (4:37)
6. Circle The Fringes (5:24)
7. Who Will Lead Us? (3:48)
8. Seven Stories Underground (3:21)
9. I Was In Love With You (4:25)
10. Bête Noire (3:50)
11. Each To Each (4:48)
12. Front Street (5:22)

Gesamtspieldauer: 52:37




Greg Dulli hat neben den Afghan Whigs, die inzwischen allerdings nicht mehr aktiv sind und den Twilight Singers noch ein drittes Projekt mit dem Namen The Gutter Twins. Dieses besteht aus Greg Dulli selbst und Mark Lanegan, dem ehemaligen Sänger der Screaming Trees, die auf diesen Seiten ebenfalls schon Erwähnung fanden. Vielleicht hätte ich allerdings auch schreiben müssen, dass The Gutter Twins aus dem Duo Greg Dulli und Mark Lanegan bestanden, denn die einzige Studioplatte, die das Duo veröffentlichte, stammt aus dem Jahr 2008 und wurde auf dem Label Sub Pop Records veröffentlicht. Im selben Jahr gab es noch eine EP mit acht Stücken zum Download, die aus Material bestand, welches auch im Rahmen des hier besprochenen Albums „Saturnalia“ entstand.

Für die Aufnahmen nahmen sich die beiden Musiker jede Menge Zeit, denn diese starteten bereits im Jahr 2003 und zogen sich bis kurz vor dem Veröffentlichungstermin, dem 4. März 2008 hin. Umso überraschender ist die Tatsache, dass nach solch einer langen Dauer der Aufnahmen zum einen ein solch überzeugendes Album entstand, zum anderen, dass die einzelnen Titel dabei auch noch stilistisch perfekt zusammenpassen.

Auf „Saturnalia“ gibt es beeindruckenden Alternative Rock zu hören, der kaum in eine Schublade zu passen scheint. Mal klingt die Musik der Gutter Twins rockig, dann wieder etwas experimenteller, an anderer Stelle fast schon hypnotisch und redundant. Was die beiden Musiker dabei jedoch nie aus den Augen verlieren, das ist ihr Gefühl für die Melodie, die Hörerin und Hörer einzufangen weiß. Auch mit den atmosphärischen Stimmungen wird immer wieder perfekt gespielt. Mal klingt die Musik der Gutter Twins fröhlich und befreit, dann doch eher bedrückt oder melancholisch. Zwar überwiegt die etwas dunklere Stimmung auf „Saturnalia“, was auch den perfekten Ausdruck in Form des Covers findet, jedoch lassen sich auf dem Album auch die helleren „Momente“ hören.

Begeisternd an dieser Scheibe ist auch die Tatsache, dass man hier zwölf Titel zu hören bekommt, die wahrlich unterschiedlich klingen, trotzdem eine Einheit zu bilden scheinen – trotz der bereits erwähnten langen Einspieldauer. Da hört man einen fast schon etwas monoton klingenden und trotzdem begeisternden Titel wie „All Misery/Flowers“, neben einem Rocker, der zugleich orientalisch angehaucht ist wie „Idle Hands“. Da lauscht man dem sich langsam steigernden und wunderschön eingängig klingenden „Circle The Fringes“ oder der nicht weniger eingängigen, fast schon getragenen Nummer „Front Street“. Und ganz ehrlich, ich hätte hier fast jeden der zwölf Titel erwähnen können, die allesamt etwas in sich bergen. Etwas, was Musik manchmal zu dem macht, was einem den Tag verschönert. 

Fazit: Leider ist „Saturnalia“ von den Gutter Twins die einzige Platte, die diese veröffentlichten. Darauf zu hören gibt es sehr abwechslungsreichen, garantiert nicht alltäglichen Alternative Rock, der sein Spektrum über die ganze Breite dieses musikalischen Genres spannt. Da klingt es mal eingängig, mal etwas experimenteller, mal rockig, mal sehr viel sanfter. Über allem steht dabei allerdings die Melodie, die einen packt und mitunter sogar mitreißt. Sehr zu empfehlen. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: All Misery/Flowers, Idle Hands, Circle The Fringes, Front Street



Montag, 25. Juli 2016

Puddle Of Mudd – Come Clean




Puddle Of Mudd – Come Clean


Besetzung:

Wesley Reid Scantlin – lead vocals, guitar
Paul James Phillips – guitar, vocals
Doug Ardito – bass
Greg David Upchurch – drums, vocals


Gastmusiker:

Josh Freese – drums, drum arrangements
Steve Twigger – string arrangements


Label: Geffen Records


Erscheinungsdatum: 2001


Stil: Grunge


Trackliste:

1. Control (3:49)
2. Drift & Die (4:25)
3. Out Of My Head (3:43)
4. Nobody Told Me (5:22)
5. Blurry (5:04)
6. She Hates Me (3:37)
7. Bring Me Down (4:03)
8. Never Change (3:59)
9. Basement (4:22)
10. Said (4:08)
11. Piss It All Away (5:39)


Bonus Track:

12. Control (Acoustic) (4:07)

Gesamtspieldauer: 52:19




„Come Clean“ heißt das zweite Studio-Album der US-amerikanischen Rock-Band Puddle Of Mudd, welches im August 2001 auf dem Musiklabel Geffen Records veröffentlicht wurde. Die Veröffentlichung von „Come Clean“ stellte gleichzeitig den Durchbruch von Puddle Of Mudd dar. Die Platte verkaufte sich bis heute mehr als fünf Millionen Mal. Vier Singles wurden mit „Control“, „Blurry“, „Drift & Die“ sowie „She Hates Me“ aus dem Album ausgekoppelt, von denen „Blurry“ und „She Hates Me“ in den USA mit Gold ausgezeichnet wurden.

Zu hören gibt es auf „Come Clean“ Grunge, wie er in den 90er Jahren in den USA und schließlich auch weltweit angesagt war. Die Band stammt dabei noch nicht einmal aus Seattle, sondern aus Kansas City, Missouri. Übermäßig innovativ klingen Puddle Of Mudd auf „Come Clean“ ganz bestimmt nicht, eher wirkt die Musik etwas rückwärts orientiert und entspricht sehr dem Zeitgeist und dem Musikgeschmack der 90er Jahre. Schlecht ist das, was die vier Musiker ihren Hörerinnen beziehungsweise Hörern präsentieren, allerdings definitiv nicht. Wenn auch relativ unspektakulär, so gehen viele der Nummern doch relativ zügig ins Ohr, auch wenn sich so ein richtiger Ohrwurm nicht ausfindig machen lässt. Trotzdem wirkt die Musik von Puddle Of Mudd hier.

Relativ „hart“ klingen die Lieder der Band an fast jeder Stelle des Albums. Also mit einer gehörigen Portion Rock sollte man ganz bestimmt etwas anzufangen wissen, wenn man in die Musik von Puddle Of Mudd eintauchen möchte. Höhepunkte sind dabei die beiden Single-Auskopplungen „Drift & Die“ und „Blurry“. Beides Lieder, welche sich ziemlich schnell festzusetzen verstehen und neben einer gewissen Härte, eben auch eine große Portion Melodiösität aufweisen. Dann wäre da noch die Nummer „Never Change“, für die im Grunde genommen dasselbe gilt: kraftvoller Rock und melodiös. An dieser Stelle sollte man auch noch das ursprünglich letzte Lied des Albums erwähnen, „Piss It All Away“. Dies aufgrund der Tatsache, dass sich diese Nummer dann doch etwas von den anderen „Rockern“ abhebt. Hier ist die Stimmung nun eine gedämpftere und das Lied groovt.

In der Neuauflage des Albums gibt es als Zugabe den Titel „Control“ in einer akustischen Version und des Weiteren auch das passende Video zum Original-Lied.

Fazit: Nichts Außergewöhnliches, jedoch garantiert kein schlechtes Album ist „Come Clean“ von Puddle Of Mudd geworden. Hier gibt es Grunge zu hören, der nie seine Melodiösität verliert. Ein paar Titel heben sich sogar noch etwas heraus, sodass Freundinnen und Freunde des Grunge mit diesem Album garantiert ihren Spaß haben dürften. Neun Punkte.

Anspieltipps: Drift & Die, Blurry, Never Change, Piss It All Away



Sonntag, 24. Juli 2016

Tim Hardin – Hang On To A Dream: The Verve Recordings




Tim Hardin – Hang On To A Dream: The Verve Recordings


Besetzung:

Tim Hardin – vocals, guitar, piano


Gastmusiker:

Gary Burton – vibraphone
Bob Bushnell – bass
Phil Kraus – vibraphone
Earl Palmer – drums
Felix Pappalardi – bass
Walter Yost – bass
Buddy Saltzman – drums
Sticks Evans – drums
John Sebastian – harmonica


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1994 (Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1964 – 1966)


Stil: Blues, Folk


Trackliste:

CD1:

1. Don't Make Promises (2:23)
2. Green Rocky Road (2:16)
3. Smugglin' Man (1:54)
4. How Long (4:33)
5. While You're On Your Way (2:14)
6. It'll Never Happen Again (2:34)
7. Reason To Believe (1:57)
8. Never Too Far (2:12)
9. Part Of The Wind (2:15)
10. Ain't Gonna Do Without (3:40)
11. Misty Roses (1:57)
12. How Can We Hang On To A Dream (2:01)
13. If I Were A Carpenter (2:40)
14. Red Balloon (2:32)
15. Black Sheep Boy (1:53)
16. Lady Came From Baltimore (1:48)
17. Baby Close Its Eyes (1:51)
18. You Upset The Grace Of Living When You Lie (1:45)
19. Speak Like A Child (3:13)
20. See Where You Are And Get Out (1:10)
21. It's Hard To Believe In Love For Long (2:15)
22. Tribute To Hank Williams (3:08)
23. While You're On Your Way" (Alternate Take) (2:34)
24. It'll Never Happen Again" (Alternate Take) (2:06)


CD2:

1. Airmobile (2:19)
2. Whiskey, Whiskey (5:39)
3. Seventh Son (2:05)
4. Danville Dame (2:46)
5. House Of The Rising Sun (3:39)
6. Bo Diddley (2:52)
7. I Can't Slow Down (2:28)
8. Hello Baby (5:20)
9. Rolling Stone (2:38)
10. You Got A Reputation (2:26)
11. Keep Your Hands Off Her (3:00)
12. Nobody Knows You When You're Down And Out (4:03)
13. (I'm Your) Hoochie Coochie Man (5:02)
14. So Glad You're Mine (4:02)
15. You Can't Judge A Book (3:13)
16. She Ain't Home(2:17)
17. You Say You Love Me (2:10)
18. How Time Flies (3:45)
19. You Can Ruin A Man (2:31)
20. If I Knew (2:41)
21. She's Up to Something New (4:04)
22. Who'll Be The Man (2:01)
23. First Love Song (3:54)

Gesamtspieldauer: CD1 (58:06) und CD2 (1:16:04): 2:14:10




„Hang On To A Dream: The Verve Recordings“ ist ein Kompilations-Album des US-amerikanischen Folk- und Blues-Sängers Tim Hardin, welches im Jahr 1994 auf dem Label Polydor veröffentlicht wurde. Es enthält alle Aufnahmen Tim Hardins, die dieser beim Musiklabel Verve Records aufnahm, sowie alternative Versionen, bisher unveröffentlichtes Material und diverse Demos. Auf CD Nummer 1 befindet sich dabei mit den Titeln 1 bis 12 das komplette erste Studioalbum „Tim Hardin 1“, die Lieder 13 bis 22 entsprechen dem vollständigen zweiten Studio-Album „Tim Hardin 2“. Titel 23 und 24 sind alternative Versionen. Auf CD2 gibt es dann das Album „Tim Hardin 4“ in einer etwas gekürzten Form. Die ursprünglich enthaltenen Nummern „How Long“, „Ain't Gonna Do Without" (Part I)“ sowie „Ain't Gonna Do Without" (Part II)“ fehlen hier überraschenderweise. „Tim Hardin 3“ ist überhaupt nicht vertreten, da es ein Live-Album war. Die restlichen Titel auf CD2 sind allesamt Demos, entstanden im Jahr 1964, viele davon sind gleichzeitig Cover-Versionen anderer Musiker.

Nun, Cover-Versionen spielten im Leben des Tim Hardin eine große Rolle, nur leider in einer Art und Weise, die für Tim Hardin bedrückend gewesen sein muss. Während er mit seiner Musik zeitlebens eher mäßig erfolgreich war, so wurden seine Titel dann erfolgreich, wenn sie von anderen Musikern gespielt wurden. „Reason To Believe“, „Lady Came From Baltimore“, „Green Rocky Road“, „Red Balloon“, „Black Sheep Boy“, „Hang On To A Dream“ und natürlich vor allen Dingen „If I Were a Carpenter“ wurden unter anderem zum Teil mehrfach gecovert und dann oftmals auch zu Hits. Tim Hardin war bereits früh in seiner Karriere stark drogenabhängig und nahm gegen Ende seines Lebens auch kaum mehr Musik auf. Er starb schließlich am 29. Dezember 1980 in Los Angeles an einer Überdosis Heroin.

Zu hören gibt es auf „Hang On To A Dream: The Verve Recordings“ auf der ersten CD, also auf den ersten beiden Alben des Tim Hardin, sehr gefühlvolle, warme und sanfte Musik. Zumeist ist diese im Folk angesiedelt, manchmal driftet das Ganze auch in die Richtung des Blues ab und klingt dann gleich deutlich weniger gelungen und interessant – zumindest in meinen Ohren. Die zweite CD besteht hauptsächlich aus Blues-Stücken, die ebenfalls allesamt nicht mehr besonders überzeugen können. Die Laufzeit der einzelnen Lieder bewegt sich zumeist in dem Bereich zwischen zwei und drei Minuten, was für die heutige Zeit etwas seltsam wirkt. Denn fängt man gerade an, in eine Nummer einzutauchen, so ist diese dann auch schon wieder vorbei. Die einzelnen Lieder leben von der sanften Instrumentierung, oftmals steht lediglich die akustische Gitarre des Tim Hardin im Vordergrund. Allerdings gibt es durchaus auch Stücke, die deutlich aufwendiger, mit Streichern und Blasinstrumenten in Szene gesetzt wurden – jedoch ist das eher die Ausnahme, als die Regel. Und dann ist da natürlich noch der weiche und warme Gesang des Tim Hardin, der so unglaublich gefühlvoll und einnehmend klingt und damit die Atmosphären der einzelnen Titel bestens untermalt.

Fazit: Nicht alles kann auf „Hang On To A Dream: The Verve Recordings“ überzeugen, einem der vielen Kompilations-Alben des Tim Hardin. Die Musik klingt dann gut, wenn sie vom Stil her eher im Folk beheimatet ist. Die ganzen Blues Stücke, die hauptsächlich am Anfang seiner Karriere standen und in Form von Covern und eigenen Demos auf der zweiten CD enthalten sind, diese Stücke nerven eher und können so gar nicht überzeugen. Aber es gibt eben auch die schönen Stellen, die eingängigen und sanften Lieder, die so wunderschön sentimental und melancholisch klingen. Da lohnt sich Tim Hardin dann wieder sehr. Acht Punkte.

Anspieltipps: How Can We Hang On To A Dream, If I Were A Carpenter, Red Balloon, Black Sheep Boy



Samstag, 23. Juli 2016

The Twilight Singers – Dynamite Steps




The Twilight Singers – Dynamite Steps


Besetzung:

Greg Dulli – vocals (all songs), guitar (1, 2, 3, 4, 6, 8, 9, 10), piano (1, 2, 5, 6, 7), synth bass (1, 3), mellotron (1), bass (2), drums (2, 10, 11), rhodes (3, 5, 10, 11), electric guitar (7), prophet (7)
Joseph Arthur – vocals (6, 9), harmonica (9)
Joshua Blanchard – dobro (9)
Ani DiFranco – vocals (8)
Amy Farris – violin, viola, cello (4)
Scott Ford – bass (1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11), vocals (4)
Petra Haden – violin (4, 9), vocals (9)
David Henderson – drums (1)
Chris Jordan – piano (4)
Mark Lanegan – vocals (2)
Leta Lucy – vocals (10, 11)
Nick McCabe – guitar (2)
Steve Nalepa – synth (1), strings (7)
Mike Napolitano – timpani (7)
Rick G. Nelson – violin (2, 8), cello (8)
Dave Rosser – guitar (1, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11), vocals (1, 3, 4, 6, 8), acoustic guitar (7)
Carina Round – vocals (10)
Mathias Schneeberger – guitar solo (1), guitar (5), bass (9)
Jon Skibic – guitar (1, 10, 11), bass (10)
Cully Symington – drums (3, 4, 7, 8)
Gene Trautmann – drums (5)
Greg Wieczorek – drums (6, 9, 11), vocals (6), percussion (9)


Label: Sub Pop Records


Erscheinungsdatum: 2011


Stil: Indie Rock


Trackliste:

1. Last Night In Town (4:41)
2. Be Invited (3:14)
3. Waves (4:02)
4. Get Lucky (4:11)
5. On The Corner (4:26)
6. Gunshots (3:43)
7. She Was Stolen (3:10)
8. Blackbird And The Fox (2:48)
9. Never Seen No Devil (3:00)
10. The Beginning Of The End (3:09)
11. Dynamite Steps (6:44)

Gesamtspieldauer: 43:05




„Dynamite Steps“ ist fünfte Studioalbum von Greg Dulli's „The Twilight Singers“. Veröffentlicht wurde es am 14. Februar 2011 auf dem Label Sub Pop Records. Greg Dulli? Greg Dulli wurde den Musikhörern zumindest zum Teil bekannt durch seine Band Afghan Whigs. Während des Bestehens der Band gründete er bereits sein zweites Projekt, „The Twilight Singers“, und um genau deren fünftes Album es hier geht. Zusätzlich engagiert er sich auch noch bei den Gutter Twins, einer Kollaboration mit Mark Lanegan.

Jetzt kenne ich bisher noch nicht die Musik der Afghan Whigs, die von 1986 bis zum Jahr 2001 aktiv waren. Dies scheint ein Fehler zu sein, denn was man hier auf „Dynamite Steps“ von den The Twilight Singers hört, das ist Indie Rock in allerbester Ausprägung – und jetzt sehen wir mal über den seltsamen Namen der Band gönnerisch hinweg. Auf „Dynamite Steps“ gibt es abwechslungsreichen, spannenden und eingängigen Indie Rock zu hören, der wirklich überzeugt. Dies ist nur in den allerseltensten Fällen radiotaugliche Musik, da die Musik der Band durchaus etwas „schräg“ und gewöhnungsbedürftig klingt. Obwohl, gute Sender spielen auch so etwas, denn zu abgefahren ist es wahrlich nicht. Diese Musik wird alle diejenigen Musikhörerinnen und Musikhörer begeistern, die auch mal etwas Anderes hören möchten. „Ist dieser Ton jetzt wirklich so geplant?“ „Das klingt jetzt aber mal wirklich anders!“ So oder so ähnlich klingen Fragen, die man sich beim Hören der Scheibe stellt beziehungsweise Antworten, die man beim Hören der Platte findet.

Die einzelnen Lieder sind dabei durchaus eingängig, wenn sie auch nicht absolut konventionell klingt. Das liegt zum einen am Gesang, der immer wieder variiert wird und manchmal auch gar nicht so richtig zu einer Rock-Band passen will. Greg Dulli ist garantiert nicht der beste Sänger, aber er weiß sich einzubringen, sich in Szene zu setzen. Und dann ist da noch die sehr abwechslungsreiche Instrumentierung, die perfekt und immer passend die einzelnen Lieder unterstreicht. Das gilt für die herkömmlichen Rock-Instrumente, wie für die Streicher und Blas-Instrumente. Spaß macht das auf jeden Fall.

Fazit: „Dynamite Steps“ lohnt sich für alle, die auf gut gemachten und interessanten Indie Rock stehen, der niemals auch nur annähernd in die Bereiche der 08/15-Musik gerät. Dazu klingen die Lieder der „Twilight Singers“ jederzeit eingängig, allerdings auch hier niemals anbiedernd. Sicherlich ist Greg Dulli mit all seinen Projekten nicht allzu bekannt in Deutschland, für „Dynamite Steps“ bleibt allerdings schon mal festzustellen, dass es sich lohnt, ihm zuzuhören. Elf Punkte.

Anspieltipps: Last Night In Town, On The Corner, Never Seen No Devil



Freitag, 22. Juli 2016

Coldplay – X&Y




Coldplay – X&Y


Besetzung:

Chris Martin – vocals, acoustic guitar, keyboards
Jonny Buckland – electric guitar
Guy Berryman – bass guitar
Will Champion – drums, harmony vocals, percussion


Gastmusiker:

Chris Tombling – strings
Richard George – strings
Greg Warren Wilson – strings
Laura Melhuish – strings
Susan Dench – strings
Peter Lale – strings
Audrey Riley – strings
Ann Lines – strings
Marr McGuinn – guitar riff on “Square One” 
Brian Eno – additional synthesizer on “Low”


Label: Parlophone


Erscheinungsdatum: 2005


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Square One (4:47)
2. What If (4:57)
3. White Shadows (5:28)
4. Fix You (4:55)
5. Talk (5:11)
6. X&Y (4:34)
7. Speed Of Sound (4:48)
8. A Message (4:45)
9. Low (5:32)
10. The Hardest Part (4:25)
11. Swallowed In The Sea (3:58)
12. Twisted Logic (5:01)
13. Til Kingdom Come (4:10)

Gesamtspieldauer: 1:02:35




„X&Y“ nannten die vier Musiker von Coldplay ihr drittes Studioalbum, welches im Jahr 2005 auf dem Label Parlophone erschien. Und einmal mehr haben es die Briten geschafft, ein sehr eingängiges und ziemlich schnell ins Ohr gehendes Album aufzunehmen und auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig ist „X&Y“ die Scheibe von Coldplay, die es nicht nur schaffte in allen Ländern Westeuropas die Charts bis hin zur Spitze zu stürmen, sondern erstmals auch Platz 1 der US-amerikanischen Charts belegte.

Die Musik auf „X&Y“ ist eingängig und melodiös. Sehr eingängig und sehr melodiös sogar. Hier klingt einfach alles auf eine gewisse Art und Weise angenehm. Und das ist genau auch der Punkt, den so manche Hörerin beziehungsweise Hörer der Band auch vorwirft. Coldplay klingen fast schon anbiedernd ins Ohr gehend, auch wenn der eine, ganz große Ohrwurm nicht auf „X&Y“ zu finden ist. So richtige Ecken und Kanten, die einem Lied manchmal zusätzlichen Reiz verleihen, es noch etwas spannender machen, die findet man hier nur bedingt. Dafür kann man auf dieser Scheibe zwölf überwiegend weichen Liedern lauschen, die ihre sanfte Atmosphäre auch mit durch den Gesang des Chris Martin erhalten.

Großartig herausheben sollte man hier keinen Titel, alles klingt auf seine Art gut. Müsste ich es trotzdem tun, so würde ich wohl „Square One“, „White Shadows“, „Fix You“, „Low“, „Swallowed In The Sea“ und „Til Kingdom Come“ nennen. Oder würde ich doch die sieben anderen Lieder erwähnen? Einen Unterschied würde das gewiss nicht machen, denn die Nummern wirken alle auf die gleiche Art und Weise – und das überzeugend, wenn man auf diese sanfte Mischung aus Pop und Rock stehen sollte. Dazu gesellt sich noch der Umstand, dass das Album bereits beim ersten Mal des Hörens wirkt, die einzelnen Titel allerdings durchaus noch mit jedem weiteren Durchlauf zu wachsen verstehen.

Fazit: „X&Y“ von Coldplay ist ein schönes Album geworden, welches zu unterhalten versteht. Die Musik darauf ist vom ersten bis zum letzten Takt eingängig und melodiös. Manch eine oder einer mag das langweilig finden, denn ein klein wenig süßlich klingt das Ganze in seiner Gesamtheit natürlich schon. Aber dann doch auch wieder so gut gemacht, dass man das gerne mit in Kauf nimmt und irgendwie schließlich sogar überhört. Die Lieder von Coldplay auf „X&Y“ wachsen sogar noch mit der Zeit. Macht schon Spaß. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Square One, Low, Til Kingdom Come



Donnerstag, 21. Juli 2016

The Kinks – The Kinks Story




The Kinks – The Kinks Story


Besetzung:

Keine weiteren Angaben


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: PRT Records


Erscheinungsdatum: 1989


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

CD1: 

1. You Really Got Me (2:15)
2. Got My Feet On The Ground (2:11)
3. Tired Of Waiting (2:31)
4. Tin Soldier Man (2:56)
5. I Took My Baby Home (1:50)
6. Dandy (2:10)
7. Naggin' Woman (2:35)
8. Death Of A Clown (3:11)
9. So Mystifying (2:54)
10. Victoria (3:38)
11. Bald Headed Woman (2:40)
12. Holiday In Waikiki (2:46)
13. I Am Free (2:25)
14. See My Friends (2:43)
15. Dead End Street (3:18)
16. Two Sisters (2:00)
17. Sunny Afternoon (3:33)
18. Wonder Where My Baby Is Tonight (1:59)
19. Party Line (2:35)
20. Little Miss Of Darkness (3:12)


CD2:

1. All The Day & All Of The Night (2:23)
2. Yes Sir, No Sir (3:47)
3. Harold Rag (2:18)
4. Till The End Of The Day (2:23)
5. Dreams (3:45)
6. Revenge (1:30)
7. Dancin' In The Streets (2:23)
8. This Time Tomorrow (3:23)
9. Beautiful Delilah (2:07)
10. Lola (4:03)
11. A Well Respected Man (2:42)
12. I'm A Lover, Not A Fighter (2:07)
13. Rats (2:38)
14. Moments (2:57)
15. Dedicated Follower Of Fashion (3:04)
16. King Kong (3:25)
17. Village Green Preservation Society (2:47)
18. Brainwashed (2:34)
19. Shangri La (5:25)
20. Louie Louie (2:56)


CD3:

1. Long Tall Sally (2:14)
2. Things Are Gettin' Better (1:53)
3. She's Got Everything (3:10)
4. Sittin' On My Sofa (3:05)
5. Wonder Boy (2:46)
6. Something To Me (2:26)
7. It's All Right (2:40)
8. Ev'ribody's Gonna Be Happy (2:13)
9. Never Met A Girl Like You (2:05)
10. I Gotta Go Now (2:55)
11. Pretty Polly (2:51)
12. Plastic Man (3:03)
13. Act Nice And Gentle (2:38)
14. Berkley News (2:41)
15. I Gotta Move (2:24)
16. Such A Shame (2:19)
17. I've Got That Feeling (2:45)
18. Who'll Be The Next In Line (2:03)
19. Wait Till The Summer Comes Along (2:09)
20. You Still Want Me (1:59)

Gesamtspieldauer: CD1 (53:55), CD2 (58:46) und CD3 (50:28): 2:42:48




Sechzig verschiedene Titel der Kinks gibt es auf dem 1989, beim Label PRT Records erschienen Kompilationsalbum mit dem Titel „The Kinks Story“ zu hören. Diese Nummern stammen alle aus den ersten Jahren der Kinks, die 1963 im Norden Londons von den Brüdern Dave und Ray Davies gegründet wurden. In den 60er Jahren gehörten die Kinks neben den Beatles, den Rolling Stones und The Who mit zur sogenannten „British Invasion“, die musikalisch gesehen die Welt eroberten.

Diese Zusammenstellung von PRT Records ist dabei etwas lieblos ausgefallen, da viele der Lieder noch nicht einmal richtig benannt wurden. Einer der drei UK Nummer 1 Hitsingles der Kinks, neben „You Really Got Me“ und „Sunny Afternoon“, die Nummer „Tired Of Waiting For You“ wurde da schnell mal gekürzt und heißt hier „Tired Of Waiting“. Weitere Beispiele wären „Little Miss Of Darkness“, was in Wirklichkeit „Little Miss Queen Of Darkness“ heißt. „Something To Me“ anstatt „You Do Something To Me“, „Harold Rag“ anstatt „Harry Rag“, „Never Met A Girl Like You“ anstatt „Never Met A Girl Like You Before“, „Pretty Polly“ statt lediglich „Polly“ und „Berkley Mews“ wird hier zu „Berkley News“. Richtiggehend witzig wird es dann bei „Dedicated Follower Of Fashion“, was hier zu einem „Dedicated To The Follower Of Fashion“ wird.

Nun, das zur Aufmachung der CD, die aber immerhin 60 Titel enthält. Dabei ist zur Musik der Kinks zu sagen, dass sie hier auch genau so klingt, wie die Zeit, in der sie entstanden ist. Das innovative Moment in der Musik der Engländer, welches man bei den Beatles oder The Who durchaus findet, das fehlt hier leider. Allerdings sind einige schöne und bekannte Lieder enthalten, die wohl jede Musikfreundin, jeder Musikfreund schon einmal gehört hat. „You Really Got Me“, welches später toll von Van Halen gecovert werden sollte, das eingängige „Dandy“, die nachdenkliche Nummer „Death Of A Clown“, der Ohrwurm „Sunny Afternoon“ sowie das textlich wirklich sehr gelungene und witzige „Lola“, welches dazu noch über eine sehr eingängige Melodie verfügt. Und diese hier aufgeführten Lieder sind dabei wohl gleichzeitig auch die bekanntesten Nummern der Kinks.

Unter den sechzig Liedern finden sich allerdings auch noch weitere gute Titel, die jedoch nicht mehr ganz so bekannt sein dürften. Das wahrlich schöne „Shangri La“ ist da zu nennen. Und auch „Dead End Street“, „Two Sisters“, „All The Day & All Of The Night“, „A Well Respected Man“ und „Moments“ können durchaus noch überzeugen. Vieles vom immer noch sehr großen „Rest“ allerdings keineswegs mehr, das klingt dann häufig alles ein wenig altbacken. Vielleicht muss man aber auch in dieser Zeit groß geworden sein, um sich für diese Titel begeistern zu können. Vor allem die dritte CD scheint dabei durchaus mit einigen Füllern ausgestattet worden zu sein, sodass viele Kapitel auf „The Kinks Story“ heute gar nicht mehr so hörenswert erscheinen beziehungsweise sich nicht sonderlich lohnend anhören.

Fazit: Auch wenn sich die Herausgeber dieser Zusammenstellung nicht allzu viel Mühe gegeben haben, so erhält man doch einen ganz guten Überblick über das Schaffen der Kinks in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ganz so innovativ und spannend wie manche ihrer Kollegen zur damaligen Zeit in England waren die Kinks jedoch nicht. Trotzdem haben sie auch einige wirklich tolle Songs hinterlassen – neben ganz viel 60er-Jahre-Durchschnitt. Als Überblick geeignet, mehr aber auch nicht, auch wenn man viel Musik für zur Zeit relativ wenig Geld erhält. Acht Punkte.

Anspieltipps: Death Of A Clown, Sunny Afternoon, Lola, Shangri La



Mittwoch, 20. Juli 2016

Hawkwind – Stasis (The UA Years 1971 – 1975)




Hawkwind – Stasis (The UA Years 1971 – 1975)


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

Dave Anderson
Dik Mik
Dave Brock
Terry Ollis
Nik Turner
Del Dettmar
Simon King
Lemmy
Simon House
Stacia


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1990 (Musik aus den Jahren 1971 - 1975)


Stil: Space Rock


Trackliste:

1. Urban Guerilla (3:42)
2. The Psychedelic Warlords (Single Version Edit) (3:58)
3. Brainbox Pollution (5:44)
4. Seven By Seven (Remixed Version) (5:25)
5. Paradox (Remixed Single Edit) (4:04)
6. Silver Machine (Original Single Mix) (4:41)
7. You'd Better Believe It (Single Version Edit) (3:23)
8. Lord Of Light (7:00)
9. Black Corridor (Live) (2:45)
10. Space Is Deep (Live) (8:02)


Bonus Tracks der CD-Veröffentlichung:

11. Earth Calling (Live) (1:42)
12. Born To Go (Live) (9:57)
13. Down Through The Night (Live) (5:46)
14. The Awakening (Live) (2:12)
15. You Shouldn't Do That (Live) (7:06)

Gesamtspieldauer: 1:15:35




„Stasis (The UA Years 1971 – 1975)“ heißt das sechste Kompilationsalbum der Space Rocker von Hawkwind. Darauf enthalten sind hauptsächlich Single Versionen diverser „Hits“ der Band aus ihrer Zeit bei United Artists von 1971 bis 1975. Auf der CD-Ausgabe des Albums gibt es dazu noch die komplette erste Seite des Live Albums „The Space Ritual Alive“ vom Mai 1973 als Bonus mitgeliefert.

Nun, „Stasis (The UA Years 1971 – 1975)“ ist mit Sicherheit nicht essentiell in der Diskographie von Hawkwind und wohl eher was für den wirklich eingefleischten Fan. Trotzdem erhält man mit diesem Album einen ganz guten Überblick über die Musik der Band zu Beginn ihrer Karriere. Die einzelnen Lieder sind allerdings Single-Versionen oder Remixe bereits anders veröffentlichter Titel, was bei der einen oder dem anderen, die oder der die Nummern bereits kennt, durchaus eine gewisse Zeit des Einhörens und des Gewöhnens erfordern wird. Auch ist die Musik auf „Stasis (The UA Years 1971 – 1975)“ keineswegs „nur“ Space Rock, auch Rock’n’Roll ist hier an mancher Stelle zu vernehmen.

Ein großer Teil der auf dem Album enthaltenen Lieder sind Live-Versionen, die zum Teil, wie bereits erwähnt, von der Platte „The Space Ritual Alive“ stammen, allerdings auch andere Aufnahmen sind hier vertreten. Das Hörerlebnis ist hier allerdings nicht uneingeschränkt ein zufriedenstellendes geworden, da so mancher dieser Live-Titel recht „schwammig“ und „verwaschen“ klingt.

Fazit: Einen kleinen Einblick bekommt man hier über die Musik von Hawkwind in den Jahren von 1971 bis 1975 durchaus geliefert. Allerdings ist dies definitiv kein „Best Of“-Album, sondern sehr viel eher eine Zusammenstellung bisher unbekannter, beziehungsweise in Vergessenheit geratener Variationen einzelner Lieder. Sicherlich nicht unbedingt etwas für den 08/15-Hawkwind-Anhänger, dagegen sehr viel eher etwas für den eingefleischten Fan, die oder der eben alles von seiner Band besitzen möchte. Acht Punkte.

Anspieltipps: Paradox, Space Is Deep