Mittwoch, 20. April 2016

Tom Petty – Full Moon Fever




Tom Petty – Full Moon Fever


Besetzung:

Tom Petty – lead and backing vocals, 6 and 12 string acoustic and electric guitars, keyboards, tambourine, hand claps
Mike Campbell – lead guitar, bass, mandolin, slide guitar, dobro, keyboards
Jeff Lynne – bass, guitar, guitar synthesizer, piano, keyboards, backing vocals, hand claps
Phil Jones – drums, percussion

Gastmusiker:

George Harrison – acoustic guitar and backing vocals on "I Won't Back Down"
Jim Keltner – drums, maracas and tambourine on "Love Is A Long Road"
Benmont Tench – piano on "The Apartment Song"
Howie Epstein – backing vocals on "I Won't Back Down" and "Love Is A Long Road"
Roy Orbison – backing vocals on "Zombie Zoo"
Kelsey Campbell – scream on "Zombie Zoo"
Alan Weidel – hand claps on "I'll Feel A Whole Lot Better"


Label: MCA Records


Erscheinungsdatum: 1989


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. Free Fallin' (4:14)
2. I Won't Back Down (2:56)
3. Love Is A Long Road (4:06)
4. A Face In The Crowd (3:58)
5. Runnin' Down A Dream (4:23)
6. I'll Feel A Whole Lot Better (2:47)
7. Yer So Bad (3:05)
8. Depending On You (2:47)
9. The Apartment Song (2:31)
10. Alright For Now (2:00)
11. A Mind With A Heart Of Its Own (3:29)
12. Zombie Zoo (2:56)

Gesamtspieldauer: 39:58




Im Grunde genommen ist „Full Moon Fever“ das erste Solo-Album des Tom Petty, da er dieses „etwas unabhängiger“ von seiner Band The Heartbreakers aufnahm. Diese ist zumindest nicht auf dem Cover erwähnt, an der Stelle, an der sie sonst immer steht, nämlich direkt hinter dem Namen des Tom Petty. Sieht man sich nun allerdings die Liste der beteiligten Musiker an, so stellt man schnell fest, dass an „Full Moon Fever“ sehr wohl die Heartbreakers beteiligt waren, sogar das Lied „Runnin' Down A Dream“, der größte Hit der Platte, stammt mit von Mike Campbell, dem Lead-Gitarristen von Tom Petty And The Heartbreakers. Und nicht nur an diesem Lied hat er mit komponiert. Von daher ist „Full Moon Fever“ so eine Art Zwitterplatte, da auch die anderen Musiker der Heartbreakers mehr oder weniger die Scheibe mit einspielten.

Anders ist „Full Moon Fever“ allerdings schon geraten, da es bei der Entwicklung des Albums zur sehr intensiven Zusammenarbeit mit Jeff Lynne kam. Diese gab es allerdings auch bereits davor, in ihrem Projekt The Traveling Wilburys. Zu dieser Band gehörten neben Tom Petty und Jeff Lynne auch George Harrison sowie Roy Orbison, die beide ebenfalls auf „Full Moon Fever“ zu hören sind – lediglich Bob Dylan fehlte an dieser Stelle, um die Traveling Wilburys zu komplettieren. Anders ist „Full Moon Fever“ allerdings auch dadurch geworden, da Jeff Lynne, der Macher des Electric Light Orchestras, hier kompositorisch an sieben Liedern direkt beteiligt war und die Platte auch mitproduzierte. Jeff Lynne hat aus Tom Petty ein Hitlieferanten und speziell aus „Full Moon Fever“ ein absolutes Hit-Album gemacht. Die Platte heimste bisher alleine in den USA fünf Mal Platin ein und ist mit Abstand die erfolgreichste des Tom Petty. Und hier ist es jetzt ganz egal, ob man nun seine Veröffentlichungen mit den Heartbreakers, den Travelling Wilburys oder eben seine „Solo“-Alben zugrunde legt.

Auf „Full Moon Fever“ bekommt man sehr eingängigen Pop-Rock zu hören, sehr viele Lieder davon besitzen diesen speziellen Ohrwurmcharakter und schaffen es bereits nach dem ersten Hören, sich längerfristig im Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers festzusetzen. Lieder wie „Free Fallin'“, „I Won't Back Down“, „A Face In The Crowd” oder das bereits erwähnte „Runnin' Down A Dream” waren alles Hits der Platte, die damals in den Radios rauf und runter liefen und die auch heute noch ein fester Bestandteil von Sendungen sind, die darauf abzielen die Musik des „letzten Jahrtausends“ nicht vergessen zu lassen.

Neben diesen poppigen und rockigen Hits, denen zumeist auch eine sehr fröhliche Grundstimmung innewohnt, gibt es weitere Höhepunkte auf der Scheibe zu entdecken. Sehr sanft und ruhig klingt Tom Petty beim melancholischen „Alright For Now“. Und dann ist da noch diese überragende Nummer „Yer So Bad“. Fast ein wenig folkig angehaucht und mit einem witzigen Text ausgestattet, ist dieses Lied für mich der Höhepunkt der ganzen Platte. Auch die restlichen, weniger aus dem Radio bekannten Lieder klingen. Ausfälle gibt es auf „Full Moon Fever“ somit also keine zu beklagen.

Jetzt kann man sich aber natürlich auch beklagen. „Full Moon Fever“ klingt nicht mehr wie Tom Petty And The Heartbreakers. Von daher ist die Postulierung dieses Albums als Solo-Platte des Tom Petty gar nicht mal falsch gewählt, um langjährige Fans nicht vor den Kopf zu stoßen. Und man mag auch die Nase rümpfen, dass Tom Petty nun so kommerziell klingt – und das macht er auf „Full Moon Fever“ wahrlich. Das wiederum verwundert nicht bei der ausgeprägten Beteiligung des Jeff Lynne. All das ist jedoch gar nicht mehr so wichtig, wenn man die Platte anhört. Da kann von mir aus Musik so kommerziell sein wie sie möchte, wenn sie denn gut klingt und nicht einfach nur platt ist. Und das ist „Full Moon Fever“ auf keinen Fall und „Full Moon Fever“ klingt einfach überzeugend, geht ins Ohr und macht Spaß. Auf der Scheibe findet man keine sich anbiedernde 08/15 Musik, sondern eingängigen Pop-Rock, der zu überzeugen versteht.

Fazit: Als Solo-Werk des Tom Petty wurde „Full Moon Fever“ veröffentlicht, da die Musik eine deutlich andere ist, als jene, die die Jahre zuvor von Tom Petty And The Heartbreakers veröffentlicht wurde. Auf „Full Moon Fever“ hört man sehr eingängigen Pop-Rock, der sehr radiotauglich ist, dabei jedoch nicht langweilig klingt und an dem man sich auch nach vielen Durchläufen der Scheibe noch nicht überhört hat. Die Musik auf „Full Moon Fever“ ist melodiös und eingängig, bleibt hängen. Alle diejenigen, die sich nach guten Melodien sehnen, werden das Album lieben. Elf Punkte.

Anspieltipps: A Face In The Crowd, Runnin' Down A Dream, Yer So Bad, Alright For Now



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