Donnerstag, 3. Dezember 2015

Deep Purple – The Battle Rages On…




Deep Purple – The Battle Rages On…


Besetzung:

Ian Gillan – vocals
Ritchie Blackmore – guitar
Jon Lord – organ, keyboards
Roger Glover – bass
Ian Paice – drums


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1993


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. The Battle Rages On (5:57)
2. Lick It Up (4:00)
3. Anya (6:32)
4. Talk About Love (4:07)
5. Time To Kill (5:51)
6. Ramshackle Man (5:34)
7. A Twist In The Tale (4:17)
8. Nasty Piece Of Work (4:36)
9. Solitaire (4:42)
10. One Man's Meat (4:38)

Gesamtspieldauer: 50:17




„The Battle Rages On...“ heißt es, das vierzehnte Studio-Album der Rock-Formation Deep Purple. Und zum zweiten Mal hatte sich die „klassische“ Deep Purple Besetzung wiedervereinigt, die das Meisterwerk „Child In Time“ 1970 erschaffen hatte und aus den Musikern Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice bestand. Und nun, dreiundzwanzig Jahre danach, wollten sie es also auch noch zum dritten Mal wissen, nachdem in den 80er Jahren noch „Perfect Strangers" und „The House Of Blue Light" in dieser Besetzung eingespielt worden waren.

Allerdings stand diese Wiedervereinigung wohl unter keinem guten Stern, denn die Musiker waren sich anscheinend immer noch spinnefeind, vor allem Ian Gillan und Ritchie Blackmore hatten da ihre Probleme. Ian Gillan war auf Bitten von Lord, Paice und Glover zurückgekehrt, gegen den Willen des Ritchie Blackmore. Dies gipfelte schließlich in dem Umstand, dass man tunlichst versuchte sich im Studio nicht über den Weg zu laufen. Das Ganze eskalierte schließlich später auf der Tour zum Album, während der Ritchie Blackmore darum bat, aus der Band entlassen zu werden und auch nicht mehr zu einem Weitermachen überzeugt werden konnte. Ersetzt wurde er schließlich auf dieser Tour durch Joe Satriani, der zunächst auch als vollständiger Nachfolger Ritchie Blackmores gehandelt wurde, jedoch aufgrund von Verträgen nicht festes Bandmitglied werden konnte. Das wurde schließlich Steve Morse, jedoch ist das eine andere Geschichte.

Die Musik auf „The Battle Rages On...“ hat leider nur noch bedingt etwas mit den früheren Werken von Deep Purple zu tun. Die Musik stammt hauptsächlich von Ritchie Blackmore, Ian Gillan und Roger Glover. Jon Lord wird lediglich bei drei Titeln als Co-Autor erwähnt. Diese haben es allerdings durchaus in sich, denn darunter befindet sich der Titeltrack „The Battle Rages On“, ein wirklich überzeugender Rocker, melodiös, abwechslungsreich, hart und zugleich eingängig. Dann ist da noch „Anya“, welches so herrlich verträumt mit spanischer Gitarre eingeleitet wird und sich dann ebenfalls zu einem überzeugenden und eingängigen Hard Rock Titel entwickelt. Und schließlich wird „Nasty Piece Of Work“, das dritte Lied mit Jon Lord-Beteiligung, von einem fetten Orgelsound dominiert, der Erinnerungen an längst vergangene Zeiten aufkommen lässt.

Allgemein klingt „The Battle Rages On...“ jedoch irgendwie relativ wenig nach Deep Purple. Klar hört man es am Gesang des Ian Gillan, an manchem Solo des Ritchie Blackmore oder am Orgelsound des Jon Lord, doch größtenteils klingt die Platte ein wenig austauschbar zu anderen Rock Bands. Die Aura des Besonderen haben Deep Purple auf „The Battle Rages On...“ ein klein wenig verloren. Was allerdings nicht heißen soll, dass das Album so gar nicht zünden würde. Neben den bereits erwähnten Stücken ist das, was die fünf Musiker hier ihren Hörern bieten durchaus noch hörenswert. Gut gemachter Hard Rock eben, der mal mehr, mal weniger mitreißend klingt. Allerdings erreicht diese Musik eben nicht mehr ganz die Klasse mancher Vorgängeralben.

Fazit: Durchaus überzeugenden Hard Rock gibt es auf „The Battle Rages On...“ zu hören, wenn auch keinen mitreißenden mehr. An vielen Stellen wird einem einfach nicht mehr bewusst, dass das gerade Deep Purple sind, die man da zu hören bekommt. Für Deep Purple Fans ist diese Platte natürlich von Bedeutung und auch Freunde des Hard Rocks dürften Gefallen an dem Album finden. Wer jedoch in den Kosmos dieser stilprägenden Band einsteigen möchte, der oder dem seien frühere Alben etwas mehr ans Herz gelegt. Neun Punkte.

Anspieltipps: The Battle Rages On, Anya, Solitaire