Samstag, 21. November 2015

Rome – Confessions D’Un Voleur D’Ames




Rome – Confessions D’Un Voleur D’Ames


Besetzung:

Jerome Reuter – music and lyrics


Gastmusiker:

Jos Boggiani – additional spoken words
Rupert Kraushofer – additional spoken words
Michel Reuter – additional spoken words


Label: Trisol


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Experimental Folk, Neofolk


Trackliste:

1. Ni Dieu Ni Maitre (2:41)
2. The Consolation Of Man (2:32)
3. Le Carillon (0:54)
4. Der Wolfsmantel (3:26)
5. Querkraft (4:56)
6. The Torture Detachment (6:01)
7. Le Voile De L'Oubli (3:05)
8. The Joys Of Stealth (3:30)
9. This Twisted Crown (2:26)
10. Novemberblut (5:15)
11. Wilde Lager (4:03)
12. L'Adieu Aux Anciens (4:11)

Gesamtspieldauer: 43:07




„Ave Caesar, morituri te salutant“. Übersetzt heißt das „Heil dir, Caesar, die Todgeweihten grüßen dich!“ Diese Worte wurden den Gladiatoren zugeschrieben, wenn sie in die Arena traten, um dort um ihr Leben zu kämpfen – stimmt wohl nicht ganz, klingt jedoch überzeugend. Nun, wenn in den Köpfen der Gladiatoren dann noch entsprechende Musik benötigt worden wäre, die diese vielleicht vorhandene Verzweiflung widerspiegeln würde, dann wäre das vielleicht „Confessions D’Un Voleur D’Ames“ von der luxemburgischen Band Rome gewesen. Viel trauriger, trister, maroder und auch verzweifelter kann Musik wohl kaum entsprechende Atmosphären darstellen.

„Confessions D’Un Voleur D’Ames“ ist das zweite Album von Rome, dieser Band, die damals nur aus Jerome Reuter bestand, der alles selbst einspielte und sich nur beim gesprochenen Wort, wohl aus Gründen der Abwechslung, noch Hilfe in Form anderer Sprecher suchte. Veröffentlicht wurde das Album im Jahr 2007 auf dem Label Trisol. Die Musik ist ruhig, sehr ruhig und eben, wie bereits erwähnt, sehr traurig gehalten. Die Instrumentierung ist niemals aufdringlich, wirkt niemals „laut“, ohne dabei jedoch leise zu sein. Immer zurückhaltend, passt sich der allgemeinen Nachdenklichkeit, dieser schweren Melancholie bestens an. Man hört viele Stimmen, Hintergrundgeräusche und ein Titel wird dann auch schon mal mittels des Geräuschs eines Schusses beendet. Alles auf „Confessions D’Un Voleur D’Ames“ klingt irgendwie nach Vergänglichkeit.

Die einzelnen Lieder auf dieser zweiten Platte des Jerome Reuter sind zumeist sehr melodiös, gehen ins Ohr. Trotzdem erreichen sie noch nicht diese Eingängigkeit, für die die Musik von Rome in späteren Jahren stehen wird. Nichtsdestotrotz sind die zwölf Titel auf dieser Platte zumeist zarte harmonische Stücke, in denen manches Mal ein etwas martialischeres Fünkchen aufflammt, um danach sofort wieder zu verglimmen. Packend ist das auf jeden Fall. Die Lieder werden wieder in Englisch eingesungen, auch wenn die einzelnen Titel auch deutsche und französischen Namen tragen. Allerdings finden sich diese Sprachen dann bei den gesprochenen Worten.

Fazit: Sehr intensive Musik hat Jerome Reuter auf „Confessions D’Un Voleur D’Ames“ gepackt. Sehr traurige und bewegende Musik. Wieder mal etwas, was Menschen mit depressiven Episoden definitiv meiden sollten, denn diese Lieder gehen unter die Haut. Zwar erreichen sie noch nicht ganz die Qualität späterer Werke, lohnenswert zu hören ist das jedoch auf alle Fälle. Am besten allerdings an einem schönen sonnigen Juni Tag, denn dann kann echt nichts passieren. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Consolation Of Man, Querkraft, The Torture Detachment, The Joys Of Stealth