Montag, 12. Oktober 2015

Katie Melua – Call Off The Search




Katie Melua – Call Off The Search


Besetzung:

Katie Melua – guitar, vocals


Gastmusiker:

Mike Batt – organ, piano, conductor
Jim Cregan – guitar
Tim Harries – bass
The Irish Film Orchestra – orchestra
Michael Kruk – drums
Alan Smale – leader
Chris Spedding – guitar
Henry Spinetti – drums


Label: Dramatico


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Blues, Pop


Trackliste:

1. Call Off The Search (3:24)
2. Crawling Up A Hill (3:25)
3. The Closest Thing To Crazy (4:12)
4. My Aphrodisiac Is You (3:34)
5. Learnin' The Blues (3:23)
6. Blame It On The Moon (3:47)
7. Belfast (Penguins And Cats) (3:21)
8. I Think It's Going To Rain Today (2:30)
9. Mockingbird Song (3:06)
10. Tiger In The Night (3:07)
11. Faraway Voice (3:13)
12. Lilac Wine (4:10)

Gesamtspieldauer: 41:19




„Call Off The Search” heißt die Debut Platte, der im georgischen Kutaissi geborenen Sängerin Katie Melua. Erschienen ist das Album im November 2003 auf dem Label Dramatico. Die Hälfte der Lieder steuerte Mike Batt bei, der die Platte auch produzierte. Katie Melua brachte sich mit den beiden Titeln „Belfast (Penguins And Cats)“ sowie „Faraway Voice“ ein. Dazu gesellt sich noch je ein Lied von John Mayall, Delores J. Silver, Randy Newman und James Shelton. Und so hört man auf „Call Off The Search” zwölf sanfte Titel, die sich allesamt um eine Fusion der musikalischen Genres Blues und Jazz zu bemühen scheinen.

Es herrscht ein ziemlicher Hype um diese Britin mit den georgischen Wurzeln. So ganz nachvollziehen kann ich das leider nicht. Die Stimmung auf dem Album ist ruhig, melancholisch bis hin zu melodramatisch. Nichts anderes soll dabei wohl auch vermittelt werden, da die Instrumentierung der Stücke wie ein unglaublich starker Weichzeichner wirkt. Oder gibt es auch einen Weichhörer? Egal, die Lieder sind auf jeden Fall so etwas von unfassbar mit Streichern zugekleistert, dass es wahrlich nicht mehr schön klingt. Alles trieft irgendwie und man hat das dringende Bedürfnis, sich die Hände zu waschen, weil sich plötzlich alles schmierig und schmalzig anfühlt.

Nun, es ist allerdings nicht nur die Instrumentierung, die mich etwas ratlos zurücklässt. Es sind auch fehlende Melodien und nicht vorhandene spannende Einfälle, die diese Platte ausmachen. Da gibt es so gut wie nichts, was diesen gewissen Wiedererkennungswert besitzt. Alles plätschert einfach so dahin, plötzlich herrscht wieder völlige Stille, das Album ist ausgeklungen, aber war da was? Nein, war es nicht. Zwei Titel kann ich lediglich von dieser Kritik ausnehmen. Da ist das etwas flottere „Crawling Up A Hill”, an welches man sich vielleicht doch noch erinnert, wenn man es ein paar Mal gehört hat. Und es gibt auf „Call Off The Search” auch noch das wirklich schöne „Blame It On The Moon”. Sehr schöne Melodie und auch die Streicher werden nicht wieder mit der Gießkanne darüber ausgeschüttet. Das war es leider jedoch schon, die restlichen Nummern sind so etwas von süßlich, dass man schon beim Zuhören aufpassen muss, nicht zum Diabetiker zu werden.

Fazit: Sanfte und ruhige Musik bringt die hier noch 19 jährige Katie Melua ihren Hörerinnen und Hörern zu Gehör. Hierfür finden sich sicherlich viele Anhänger, denn aufregen, nein, das macht diese Musik nicht. Eher das Gegenteil, sie ist leider an vielen Stellen viel zu langweilig. Alles klingt so überzuckert, wie mit einer dicken Schicht Glasur überzogen. Die Streicher streichen sich hier oftmals einen Wolf und somit bedeutet das Durchhalten bei diesem Album – zumindest für einen Rock Freund – große mentale Stärke. Lediglich „Blame It On The Moon” sticht etwas hervor. Zwar auch sehr weich und etwas süßlich, dafür mit einer wunderschönen Melodie ausgestattet. Doch das reicht bei Weitem nicht, um dieses Album schön zu finden. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Blame It On The Moon