Mittwoch, 7. Oktober 2015

David Gilmour – About Face




David Gilmour – About Face


Besetzung:

David Gilmour – lead vocals, guitars, bass guitar


Gastmusiker:

Jeff Porcaro – drums, percussion
Pino Palladino – bass guitars
Ian Kewley – Hammond organ, piano
Steve Winwood – hammond organ on "Blue Light", piano on "Love On The Air"
Anne Dudley – synthesizers
Bob Ezrin – keyboards, orchestral arrangement
Luís Jardim – percussion
Ray Cooper – percussion
Jon Lord – synthesizer
The Kick Horns – brass
Vicki Brown – backing vocals
Sam Brown – backing vocals
Mickey Feat – backing vocals
Roy Harper – backing vocals
Steve Rance – fairlight cmi programming
Michael Kamen – orchestral arrangement
The National Philharmonic Orchestra


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: Rock


Trackliste:

1. Until We Sleep (5:16)
2. Murder (4:59)
3. Love On The Air (4:19)
4. Blue Light (4:35)
5. Out Of The Blue (3:35)
6. All Lovers Are Deranged (3:14)
7. You Know I'm Right (5:06)
8. Cruise (4:40)
9. Let's Get Metaphysical (4:09)
10. Near The End (5:37)

Gesamtspieldauer: 45:34




„About Face“ heißt das zweite Solo-Album des Pink Floyd Gitarristen David Gilmour und es erschien eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Pink Floyd Albums mit Roger Waters, „The Final Cut“. Zu einer Zeit also, als der Rechtsstreit mit eben jenem Roger Waters quasi zu explodieren schien und die Bandmitglieder nur noch über ihre Anwälte miteinander kommunizierten. Eindringliches Beispiel für dieses Eskalation ist auf „About Face“ die Nummer „You Know I’m Right“, die eine kleine Abrechnung, ach was, schon eine eindeutige Anklage auf das Gebaren des Roger Waters darstellt. Ob dieses Lied allerdings zum Streitschlichten taugte, das sei mal so dahingestellt.


Nun, auf „About Face“ ist Rock Musik zu hören. Kein Experimental Rock, kein Psychedelic Rock und auch kein Progressive Rock. Dabei überzeugen die zehn Lieder mal etwas mehr, mal etwas weniger – etwas Außergewöhnliches oder Besonderes stellen sie allerdings zu keiner Zeit dar. Gut gemachter Rock zwar, aber auch dies nicht in jedem Song. Solch eine Nummer wie „Blue Light“, hätte David Gilmour seinen Hörern auch ersparen können. Mit all diesen Bläsern passt so etwas auch eher zu Stevie Wonder, denn zum, zu dieser Zeit, Ex-Pink Floyd Gitarristen.

Apropos Pink Floyd. An diese Band erinnert auf „About Face“ der Gesang des David Gilmour sowie manch eines der Gitarrensoli, das war es dann allerdings schon. Doch lohnt sich auch dieser Rock hier. Überzeugende Beispiele auf der Scheibe ist die Nummer „Murder“, welche zart und sehr melodisch beginnt, dann in einen rockigeren Teil übergeht, um schließlich sehr kraftvoll auszuklingen. „Out Of The Blue“ weiß ebenfalls durch seine Melodiösität zu überzeugen, wohingegen das bereits erwähnte „You Know I’m Right“ nicht nur aufgrund seines Textes durchaus hörenswert ist. Die Akkordfolge zu Beginn brennt sich sofort in das Gehör ein und wenn da nicht dieser völlig missglückte Refrain wäre, wäre dieses Lied mit Abstand der Höhepunkt auf der Platte. Eie letzten beiden Titel lohnen ebenfalls gehört zu werden. Ist „Let's Get Metaphysical“ instrumental gehalten und klingt durch die Orchestrierung immer wieder so schön bombastisch, so ist das letzte Stück des Albums, „Near The End“, wieder eine kleine sanfte und melodiöse Nummer, die ebenfalls schnell ins Ohr geht.

Fazit: Zum Teil macht „About Face“ durchaus Spaß und klingt sehr überzeugend. Manche Titel sind allerdings auch ein klein wenig langweilig geraten und so richtig besonders ist im Grunde genommen nichts auf diesem zweiten Solo-Album des Davis Gilmour. Dafür gibt es allerdings auch, bis auf etwas zu viel Bläsereinsatz bei einer Nummer, keine Ausfälle auf der Scheibe zu beklagen. Wahrlich nicht schlecht also und „About Face“ wächst durchaus auch mit jedem Durchlauf. Einen Vergleich allerdings zu den richtig überzeugenden Pink Floyd Alben der 70er Jahre, hält „About Face“ keinesfalls stand. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Murder, Out Of The Blue, You Know I'm Right