Donnerstag, 1. Oktober 2015

Marilyn Manson – Antichrist Superstar




Marilyn Manson – Antichrist Superstar


Besetzung:

Marilyn Manson – vocals, guitar and pan flute
Daisy Berkowitz – lead and rhythm guitar
Twiggy Ramirez – lead and rhythm guitar, acoustic guitar, bass
Madonna Wayne Gacy – all keyboards, loops and other original pieces of 16-bit audio information
Ginger Fish – drums, programming


Gastmusiker:

Sean Beavan – guitar (2), guitar synthesizer
Trent Reznor – mellotron (6), guitar (7,9) rhodes piano (16)
Robin Finck – guitar
Danny Lohner – guitar (10,15)
Chris Vrenna – drums (11)


Label: Interscope


Erscheinungsdatum: 1996


Stil: Industrial Metal


Trackliste:

Cycle I: The Heirophant

1. Irresponsible Hate Anthem (4:17)
2. The Beautiful People (3:38)
3. Dried Up, Tied And Dead To The World (4:15)
4. Tourniquet (4:29)

Cycle II: Inauguration Of The Worm

5. Little Horn (2:43)
6. Cryptorchid (2:44)
7. Deformography (4:31)
8. Wormboy (3:56)
9. Mister Superstar (5:04)
10. Angel With The Scabbed Wings (3:52)
11. Kinderfeld (4:51)

Cycle III: Disintegrator Rising

12. Antichrist Superstar (5:14)
13. 1996 (4:01)
14. Minute Of Decay (4:44)
15. The Reflecting God (5:36)
16. Man That You Fear (6:10)
17. None-Musical Silence (0:04)
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97. None-Musical Silence (0:04)
98. None-Musical Silence (0:05)
99. Empty Sounds Of Hate (hidden track) (1:39)

Gesamtspieldauer: 1:21:42




„Antichrist Superstar“ heißt das zweite, offizielle Album der US-amerikanischen Rock Band Marylin Manson. Es erschien 1996 bei Interscope Records und wenn man ganz ehrlich ist, so wird man diese Musik wohl kaum mit dem Attribut „schön“ umschreiben können. Sehr viel Geschrei gibt es auf dieser Scheibe zu hören, die trotzdem in den amerikanischen Billboard Charts bis auf Platz 3 kletterte. Inzwischen wurden von dem Album weltweit über sieben Millionen Kopien abgesetzt und das Rolling Stone Magazin erklärte die Grunge Ära nach dem Erscheinen von „Antichrist Superstar“ für beendet. Ganz schön viel Aufmerksamkeit also für ein Album, angefüllt mit Industrial Metal Music, welches sogar Teil einer Trilogie darstellt. Obwohl zuerst veröffentlicht, bildet es angeblich den letzten Teil einer Trilogie mit den Alben „Mechanical Animals“ aus dem Jahr 1998 und „Holy Wood (In The Shadow Of The Valley Of Death)“ aus dem Jahr 2000. Eine in umgekehrter Reihenfolge veröffentlichte Trilogie? Na, wenn das mal nicht Satan seine Finger mit im Spiel hatte…

Die Musik auf „Antichrist Superstar“ ist natürlich pickelharter Industrial Metal, keineswegs was für Weicheier. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich anscheinend wohl auch etwas in diese Richtung bewege. Ich entdecke hier zwar auch die ein oder andere geniale Stelle, wo mich die Kraft dieser Musik durchaus packt und mitreißt, allerdings finden sich auch immer wieder sehr verstörende Titel auf der Scheibe. Dort kann ich dann zwar die Musik zumindest noch nachvollziehen, beim Gesang wird es allerdings wirklich deutlich schwieriger. Das grenzt dann schon mitunter sehr an Geschrei. Ach was, das ist dann Geschrei. Die Nummer „Little Horn“ wäre hierfür ein ganz nettes Beispiel.

Nun, jedoch gibt es auch einige wirklich sehr überzeugende Stellen auf dieser Scheibe, bei denen sich dann zu dem jetzt gelungenen Gesang, der Geschwindigkeit, der dieser Musik innewohnenden Kraft, auch noch eine wahrlich überzeugende Melodie gesellt. Das macht dann durchaus Laune. Oder so eine Nummer wie „Cryptorchid“, garantiert nicht zufälligerweise der nächste Titel nach „Little Horn“. Hier klingen Marilyn Manson nicht nur sehr ruhig, sondern auch wirklich witzig. Ein bisschen mehr solcher Abwechslung hätte der Scheibe garantiert nicht schlecht getan. 

Fazit: „Antichrist Superstar“ ist Industrial Metal. Ich glaube kaum, dass es viel „männlichere“ Musik auf dieser Welt gibt. Diese Art der Musik könnte das genaue Gegenstück zur Musik von zum Beispiel Enya sein, dazwischen liegen die restlichen Ausprägungen – geschlechtsspezifisch betrachtet – der musikalischen Genres Rock und Pop. Naja zumindest grob gesehen. Auf „Antichrist Superstar“ hört man also knallharten Rock, der gar nicht den Anspruch erhebt, schön zu klingen. Jedoch möchte diese Musik laut klingen und das macht sie auch. Und wenn man dann auch noch die ebenfalls harten und unverblümten Texte mag, dann steht dem Hörgenuss echt nichts mehr im Wege. Für die Harten, die mit dem Garten… Acht Punkte.

Anspieltipps: Cryptorchid, Mister Superstar