Dienstag, 22. September 2015

Enya – A Day Without Rain




Enya – A Day Without Rain


Besetzung:

Enya – instruments and vocals


Label: WEA Records


Erscheinungsdatum: 2001


Stil: New Age


Trackliste:

1. A Day Without Rain (2:38)
2. Wild Child (3:47)
3. Only Time (3:38)
4. Tempus Vernum (2:24)
5. Deora Ar Mo Chroí (2:48)
6. Flora's Secret (4:07)
7. Fallen Embers (2:31)
8. Silver Inches (1:37)
9. Pilgrim (3:12)
10. One by One (3:54)
11. The First Of Autumn (3:10)
12. Lazy Days (3:42)

Gesamtspieldauer: 37:34





„A Day Without Rain“ ist das sechste Album der Irin Enya, die im richtigen Leben eigentlich Eithne Patricia Ní Bhraonáin heißt. Im Jahr 2000 erschien diese Scheibe und verkaufe sich gar nicht mal so gut. Erst als ein Fernsehsender am 11. September 2001 unter die schrecklichen Bilder aus New York und Washington zur Untermalung die Nummer „Only Time“ legte, da starteten sowohl das Album sowie die Single durch.

New Age ist das Genre, was die Irin hier perfekt beherrscht. Unter ihre sanfte, sehnsüchtige und manches Mal auch irgendwie leidend klingende Stimme, mixt sie Lage über Lage von Synthesizer-Teppichen, die diese Musik zum Teil noch dramatischer, zum Teil noch trauriger klingen lässt. Entstanden ist das Ganze wie gesagt deutlich vor dem 11. September und ein Redakteur hat da sicher ein gutes Händchen gehabt, diese Musik zur Vertonung jener Bilder zu verwenden. Enya spendete übrigens die Erlöse aus dem Singleverkauf den Hinterbliebenen der Anschlagsopfer und den Feuerwehrleuten.

Hört man diese Platte heute, läuft es einem irgendwie manchmal kalt den Rücken hinunter. Jedoch nicht, wegen den Erinnerungen an diesen einen Tag. Klar klingt das alles sehr melodisch und harmonisch und die Nummern gehen auch ins Ohr. Jedoch ist die Musik so etwas von weich und süßlich, dass sie an manchen Stellen wie der Elbengesang aus dem nicht existierenden vierten Teil der Herr der Ringe Trilogie klingt. Für einen „normal“ interessierten Musikhörer mitunter echt harter Stoff, der zumindest auf Dauer manchmal schwer zu verdauen ist. Irgendwann während der knapp vierzig Minuten des Albums, fängt man ganz automatisch an, sich nach einer Gitarre, einem Schlagzeug oder irgendeinem Schrei zu sehnen. Jedoch kommt da einfach nichts, alles bleibt lieblich, sanft, weich, zärtlich, sentimental, melancholisch, traurig und eben auch süßlich – und zwar für immer!

Fazit: „A Day Without Rain“ ist ganz sicher tolle Musik, um irgendwelche Bilder zu untermalen und diese damit zu verstärken. So einfach zum Auflegen und anhören, taugt die Scheine nur bedingt. Da muss man schon eine große Sehnsucht nach einer Depression besitzen oder eben den Tag sehr melancholisch ausklingen lassen wollen, um hier tätig zu werden. Sie macht das gut, diese Enya, doch auf Dauer eben etwas zu einseitig bezogen auf die Stimmung. Acht Punkte.

Anspieltipps: Only Time