Freitag, 11. September 2015

Temple Of The Dog – Temple Of The Dog




Temple Of The Dog – Temple Of The Dog


Besetzung:

Jeff Ament – bass guitar
Matt Cameron – drums, percussion
Chris Cornell – vocals, banjo on "Wooden Jesus", harmonica on "Times Of Trouble", rhythm guitar
Stone Gossard – rhythm guitar, slide guitar, acoustic guitar
Mike McCready – lead guitars
Eddie Vedder – backing vocals on "Pushin Forward Back", "Your Saviour", and "Four Walled World", vocals on "Hunger Strike"


Gastmusiker:

Rick Parashar – piano on "Call Me A Dog", "Times Of Trouble", and "All Night Thing", organ on "All Night Thing"


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1991


Stil: Alternative Rock, Grunge


Trackliste:

1. Say Hello 2 Heaven (6:23)
2. Reach Down (11:13)
3. Hunger Strike (4:04)
4. Pushin' Forward Back (3:47)
5. Call Me A Dog (5:03)
6. Times Of Trouble (5:43)
7. Wooden Jesus (4:09)
8. Your Savior (4:03)
9. Four Walled World (6:54)
10. All Night Thing (3:53)

Gesamtspieldauer: 54:59




Chris Cornell, seines Zeichens Sänger bei Soundgarden, schrieb für seinen verstorbenen Freund Andrew Wood zwei Lieder, „Say Hello 2 Heaven“ sowie „Reach Down“. Andrew Wood, Sänger bei Mother Love Bone, war im März 1990 an einer Überdosis Heroin gestorben. Mit den Ex Mother Love Bone Mitgliedern Jeff Ament und Stone Gossard, die nun gerade dabei waren mit Mike McCready und Eddie Vedder das erste Pearl Jam Album „Ten“ einzuspielen, sowie dem Soundgarden Schlagzeuger Matt Cameron traf er sich im Studio, um diese beiden Titel zum Gedenken an Andrew Wood aufzunehmen. Im Zuge dieser Aufnahmen entstanden zahlreiche neue Songs, sodass man sich entschloss, dem Ganzen gleich einen eigenen Namen zu geben. Der Begriff „Temple Of The Dog“ wurde dabei dem von Andrew Wood stammenden Liedtext zu „Man Of Golden Words“ entnommen: „Seems I've Been Living In The Temple Of The Dog“: Leider sollte diese Scheibe das einzige Album dieser Formation bleiben. Die Musiker selbst konnte man aber natürlich weiterhin bei Pearl Jam und Soundgarden hören.

„Leider“ deshalb, weil „Temple Of The Dog“ von Temple Of The Dog eines der besten Grunge Alben überhaupt geworden ist – vielleicht liegt das jedoch auch daran, dass hier der Übergang zum Alternative Rock deutlich verschwimmt. Mitreißende Musik gibt es hier zu hören, die neben sehr überzeugenden Melodien auch ausgedehnte und wahrlich begeisternde Instrumentalpassagen für die Hörerinnen und Hörer bereithält. „Reach Down“ zum Beispiel ist eine über elfminütige Nummer, in der ausgedehnte Solopassagen zu hören sind, die wohl nur aus Improvisationen entstanden sein können. Diese werden hier so etwas von mitreißend umgesetzt, dass das Herz des Rock Freunds einfach höher schlagen muss. Wahrlich sehr überzeugend. Jedoch nicht nur hier, bei diesen langen Titel, auch sonst tragen gerade die Solopassagen mit zum überzeugenden Gesamteindruck der Scheibe bei.

Dann solch eine Nummer wie „Hunger Strike“. Gott, kann Grunge eingängig und melodiös sein und dazu noch rocken, dass kein Fuß mehr stillzuhalten ist. Absolut überzeugend. Weitere Höhepunkte sind das groovige und etwas verträumte „Times Of Trouble“, das mit einer tollen Schlagzeuglinie eingeleitete „Wooden Jesus“, sowie der kompromisslose Rocker „Your Savior“. Nun, Ausfälle gibt es auf dem gesamten Album „Temple Of The Dog“ nicht zu beklagen. Alles rockt und klingt, klingt und rockt. Das ist schon sehr überzeugend, was die Musiker um Jeff Cornell hier auf Platte gepresst beziehungsweise auf CD gebrannt haben.

Fazit: Sehr gelungenen und spielfreudigen Grunge gibt es auf „Temple Of The Dog von Temple Of The Dog zu hören. Was mich daran am meisten überzeugt ist der Umstand, dass man hier häufig keine Lieder findet, die nach dem Prinzip: Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Strophe – Refrain funktionieren. Hier werden jetzt auch mal, für dieses musikalische Genre nicht immer selbstverständlich, neue Wege gegangen. Dazu überzeugt die Musik absolut, sowohl von den Variationen her, den Melodien und auch den Texten, die hier auch niemals 08/15 sind. Das macht schon jede Menge Spaß. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Reach Down, Hunger Strike