Samstag, 4. Juli 2015

Billy Talent – II




Billy Talent – II


Besetzung:

Ben Kowalewicz – lead vocals
Ian D'Sa – guitar, vocals
Jon Gallant – bass, backing vocals
Aaron Solowoniuk – drums


Gastmusiker:

Gavin Brown – Tambourine


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: Rock, Alternative Rock


Trackliste:

1. Devil In A Midnight Mass (2:52)
2. Red Flag (3:16)
3. This Suffering (3:57)
4. Worker Bees (3:44)
5. Pins And Needles (3:11)
6. Fallen Leaves (3:19)
7. Where Is The Line? (3:49)
8. Covered In Cowardice (4:12)
9. Surrender (4:06)
10. The Navy Song (4:31)
11. Perfect World (3:06)
12. Sympathy (3:18)
13. Burn The Evidence (3:40)

Gesamtspieldauer: 47:06




Die kanadische Band Billy Talent schien ich vorher immer nur so nebenbei gehört zu haben. Schon ganz okay, aber auch nichts Besonderes irgendwie. Nun, als ich mir dann ihr zweites Album mit dem vielsagenden Titel „II“ zugelegt hatte, welches 2006 veröffentlicht wurde, hörte ich dies zunächst auch nicht allzu intensiv. Schade eigentlich, denn die vier Jungs aus Mississauga in Ontario haben wahrlich einiges zu bieten und überzeugen auf ihrer zweiten Veröffentlichung.

Auf „II“ bekommt man so eine Art „Gute-Laune-Alternativ-Rock“ geboten. Die Scheibe vermittelt eine irgendwie geartete Fröhlichkeit, nichts darauf klingt negativ oder trübsinnig. Nicht ganz können die Musiker ihre Wurzeln im Punk verbergen, mit dem sie zuvor noch unter dem Namen „Pezz“ unterwegs waren. Doch Punk hört man auf „II“ nur noch am Rande, vielmehr ist das richtig guter und eingängiger Gitarrenrock, der hier zu hören ist. Durchaus auch hart, jedoch nicht übertrieben. Alles konzentriert sich auf die Gitarre als das bestimmende Element in der Musik der Band, auf Keyboards oder andere Tasteninstrumente wurde dabei ganz verzichtet.

Stilprägend für die Musik von Billy Talent ist allerdings ohne Zweifel auch die Stimme von Sänger Ben Kowalewicz. Diese dürfte auch sicherlich nicht jeder Hörerin beziehungsweise jedem Hörer zusagen, da sie durchaus sehr markant ist. Wenn Ben Kowalewicz versucht zu schreien, dann klingt es auch nicht mehr unbedingt überzeugend. Bleibt dieser jedoch in seinen stimmlichen „Gefilden“, klingt das für mich äußerst überzeugend und passt perfekt zu dieser sehr mitreißenden Musik. Überhaupt der Gesang. Die Musiker überzeugen hier auch mit ihren mehrstimmigen Gesangs-Arrangements, an denen sich auch Gitarrist Ian D'Sa sowie Bassist Jon Gallant beteiligen. Dies ist durchaus überraschend und erwähnenswert, da es so etwas bei dieser Art von Musik nur selten zu hören gibt.

Fazit: Wer auf die etwas härteren Töne in der Musik steht, dem dürfte diese Platte mit ziemlicher Sicherheit gefallen. Auch findet sich keinerlei Ausfall auf der Platte, die frei von Füllmaterial ist. Deutsche Hörer scheinen sowieso ein Faible für Billy Talent zu haben, denn Deutschland ist eines der wenigen Länder neben Kanada, in denen das Album Platz 1 der Charts erklomm – in den USA reichte es zum Beispiel nur zu Platz 46. Der Rock, der auf der zweiten Platte von Billy Talent zu hören ist, ist kompromisslos und dabei trotzdem überaus melodiös. Eine Platte, die Spaß macht, die abwechslungsreich ist und zu jeder Gelegenheit gehört werden kann. Sehr überzeugend. Elf Punkte.

Anspieltipps: Devil In A Midnight Mass, Pins And Needles, Burn The Evidence