Dienstag, 30. Juni 2015

Peter Hammill – A Black Box




Peter Hammill – A Black Box


Besetzung:

Peter Hammill – vocals, guitar, keyboards


Gastmusiker:

David Jackson – saxophone, flute
David Ferguson – synthesizer, tambourine


Label: S-Type Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Golden Promises (2:56)
2. Losing Faith In Words (3:40)
3. Jargon King (2:43)
4. Fogwalking (4:04)
5. The Spirit (2:38)
6. In Slow Time (3:26)
7. The Wipe (1:45)
8. Flight (19:19)
     Flying Blind
     The White Cane Fandango
     Control
     Cockpit
     Silk-Worm Wings
     Nothing Is Nothing
     A Black Box

Gesamtspieldauer: 40:53




Ehrlich gesagt kenne ich keine Peter Hammill Platte, die sofort, beim ersten Hören, uneingeschränkt zündet und sofort absolut überzeugt. Na, vielleicht mit Ausnahme von „Fool’s Mate“, dem ersten Album des Engländers, welches wirklich sofort ins Ohr geht. Mit „A Black Box“, dem neunten Solo-Album Peter Hammills, ist das jedoch wie zumeist beim Sänger und Gitarristen von Van Der Graaf Generator, man benötigt einfach einige Durchgänge, um mit dieser Musik so richtig vertraut zu werden, sodass diese ihre ganze Fülle und auch Schönheit besser präsentieren kann.

Außerdem experimentiert Peter Hammill auf „A Black Box“ einmal mehr mit Sounds und den neuesten technischen Möglichkeiten und so sind auch die beiden Stücke „Jargon King“ und „The Wipe“ durchaus mit „experimentell“ ganz gut beschrieben. Eine tiefergehende Melodiösität liegt hier dann definitiv nicht vor. Ansonsten herrscht jedoch eher „Wohlklang“ auf „A Black Box“. Zwar ist das Ganze, wie bereits erwähnt, nicht sofort beim ersten Hören immer melodisch und eingängig, jedoch mit jedem weiteren Durchgang scheinen die einzelnen Titel zu wachsen und sich zu verfestigen. Manches Mal klingt das dann fast schon mystisch, vielleicht manchmal auch ein wenig verschroben, oftmals überraschend und immer spannend. Allgemein herrscht eine etwas düstere Stimmung auf der Platte vor, ohne dass diese Grundausrichtung jedoch überstrapaziert oder völlig ausgereizt werden würde.

Nun, eine Nummer muss hier natürlich noch Erwähnung finden, nämlich „Flight“. Dieses Stück gilt bei vielen Peter Hammilll Fans als das beste Lied, welches er jemals geschrieben hat. Und wahrlich „Flight“ ist wie ein Parforce-Ritt durch unterschiedlichste Stimmungen und Ausprägungen des Rock. Da klingt es mal lieblich und schön, dann wieder zerrissen oder gehetzt. Mal sehr eingängig, dann wieder kakophonisch. Mal laut und fordernd, ein anderes Mal sehr ruhig und beschwichtigend. Sehr hörenswert und eine Art kleine Reise durch das Leben eines Menschen, welches schließlich mit dem Tod und einer „Black Box“ endet. Wahrlich schön und überaus überzeugend.

Fazit: „A Black Box“ ist ein sehr überzeugendes Album geworden. Und das liegt nicht nur an dem Titel „Flight“, der ursprünglich die ganze zweite LP-Seite eingenommen hatte. Nein auch unter den ersten Nummern befinden sich sehr hörenswerte Titel, wie zum Beispiel das sehr plastische „Fogwalking“. Peter Hammill macht auf „A Black Box“ Musik zum Eintauchen. Peter Hammill hat bisher sage und schreibe 34 Solo-Alben veröffentlicht, „A Black Box“ gehört dabei definitiv mit zu seinen besten Scheiben. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Fogwalking, Flight