Dienstag, 23. Juni 2015

Iggy Pop – Blah Blah Blah




Iggy Pop – Blah Blah Blah


Besetzung:

Iggy Pop – vocals, backing vocals


Gastmusiker:

Kevin Armstrong – guitar, backing vocals
Erdal Kizilcay – synthesizer, bass, drums, string arrangements, backing vocals
Steve Jones – lead guitar solo on "Cry For Love"


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1986


Stil: Rock


Trackliste:

1. Real Wild Child (Wild One) (3:38)
2. Baby It Can't Fall (4:14)
3. Shades (5:57)
4. Fire Girl (3:33)
5. Isolation (4:36)
6. Cry For Love (4:28)
7. Blah-Blah-Blah (4:32)
8. Hideaway (5:01)
9. Winners & Losers (6:18)
10. Little Miss Emperor (3:50)

Gesamtspieldauer: 46:12




Nun, die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts waren musikalisch gesehen nur selten sehr überzeugend. Dies gilt leider auch für das siebte Solo-Album des Iggy Pop, „Blah Blah Blah“, welches im Jahr 1986 erschien. Zehn Lieder befinden sich auf der Scheibe, bei der ursprünglichen LP-Ausgabe des Albums fehlte übrigens der letzte Titel. Nun, von diesen zehn Titeln ist die erste Nummer „Real Wild Child (Wild One)“ eine Cover-Song, der bereits 1958 entstand und von Johnny O'Keefe interpretiert wurde. Drei Titel schrieb Iggy Pop zusammen mit Steve Jones, Ex-Mitglied der Sex Pistols und die restlichen sechs Nummern sind eine Koproduktion von Iggy Pop und David Bowie. Letzterer produzierte auch das gesamte Album.

Wenn man jetzt weiß und darüber nachdenkt, dass ein Jahr später David Bowies „Never Let Me Down“ veröffentlicht werden sollte – eines der schlechtesten, wenn nicht sogar das schlechteste Album Bowies – dann überrascht es nicht mehr unbedingt, dass das Songmaterial auch auf „Blah Blah Blah“ alles andere alles überzeugend ist. Irgendwie dem Zeitgeist der 80er Jahre geschuldet, klingt das alles poppig, mitunter tangiert das Gehörte sogar ziemlich deutlich den Synthie Pop. Vom früheren Punk des Iggy Pop war nichts mehr geblieben. Die einzelnen Titel plätschern so dahin, klingen manchmal sehr synthetisch und einprägsame Melodien findet man keine. Der Wiedererkennungswert dieser Musik geht dabei ganz deutlich gegen null.

Nun, dies trifft auf die Lieder zu, die Iggy Pop mit David Bowie schrieb. Oder war das umgekehrt? Egal, drei Titel verdienen trotzdem eine extra Erwähnung. Das wären „Real Wild Child (Wild One)“, weil diese Nummer wirklich ins Ohr geht und auch überaus bekannt ist, da sie wohl an die zwanzig Mal von den verschiedensten Musikern gecovert wurde. Und dann sind da noch zwei Titel, bei denen Steve Jones seine Finger mit im Spiel hatte. Zum einen ist das mit „Cry For Love“ endlich mal ein Titel, der dann doch hängenzubleiben versteht. Rockig und mit einer schönen Melodie ausgestattet, beinhaltet die Nummer auch ein wirklich gelungenes Gitarrensolo. Schließlich gibt es da noch den ehemaligen letzten Plattentitel „Winners & Losers“. Jetzt wird wirklich mal richtig gerockt, dabei werden immer wieder orientalische Akkorde eingestreut, was das Lied spannend und zu etwas Besonderem werden lässt. Neben „Cry For Love“ der Höhepunkt der Scheibe.

Fazit: Zehn Lieder sind auf „Blah Blah Blah“ vorhanden. Zweieinhalb davon sind wirklich gelungen. Der Rest ist zum Teil erträglich, jedoch überaus belanglos, manchmal jedoch noch nicht einmal das. Die Scheibe bescherte dem klammen Iggy Pop jedoch noch mal einen schönen Geldregen, da sie sich, nach den Flops zuvor, immerhin 27 Wochen in den US-Charts halten konnte, wenn sie auch nur Platz 75 als Höchstplatzierung erreichte. Sicherlich ist „Blah Blah Blah“ keines der besseren Alben des Iggy Pop. Die zwei bis drei gelungenen Titel reißen es da auch nicht mehr raus. Irgendwie ist das wirklich häufig ein wenig "Blah Blah Blah". Sieben Punkte.

Anspieltipps: Cry For Love, Winners & Losers