Dienstag, 31. März 2015

Eloy – Destination




Eloy – Destination


Besetzung:

Frank Bornemann – vocals, guitar
Michael Gerlach – keyboards


Gastmusiker:

Nico Baretta – drums
Klaus-Peter Matziol – bass on "Silent Revolution" and "Racing Shadows"
Detlev Goy – bass on "Jeanne d'Arc", "Fire And Ice" and "Call Of The Wild"
Helge Engelke – bass on "Destination", "Prisoner In Mind", rhythm-guitars on "Prisoner In Mind", acoustic-guitar and solo-guitar on "Fire And Ice"
Kai Steffen – solo-guitar on "Silent Revolution"
Lenny McDowell – Flute on "Destination" and "Call Of The Wild"
Classical Choir on "Jeanne d'Arc" arranged and conducted by Peter Chrastina


Label: ACI


Erscheinungsdatum: 1992


Stil: Melodic Rock, ArtRock, RetroProg


Trackliste:

1. Call Of The Wild (7:01)
2. Racing Shadows (7:12)
3. Destination (7:41)
4. Prisoner In Mind (4:27)
5. Silent Revolution (7:55)
6. Fire And Ice (5:12)
7. Eclipse Of Mankind (6:29)
8. Jeanne d'Arc (7:37)

Gesamtspieldauer: 53:37





Studio-Album Nummer 14, welches 1992 veröffentlicht wurde, nannten die beiden Musiker von Eloy „Destination“. Noch immer bestand die Band Eloy also, auch vier Jahre nach „Ra“, lediglich aus Frank Bornemann sowie Michael Gerlach. Dabei ließ sich dieses Duo nun einmal mehr in ihrer Musik von zahlreichen Gastmusikern unterstützen. Und wie bereits der Vorgänger, so gehört auch „Destination“ nicht zu den besten Werken der Band. Das klingt alles sehr nach Pop bis Mainstream Rock, etwas anbiedernd und manches Mal irgendwie auch zu konstruiert.

Ja, Eloy scheinen auf „Destination“ zu einer ganz normalen AOR Mainstream Band mutiert zu sein. Die Gitarren klingen durchaus härter, als noch zu den Anfängen der Band. Das Keyboard spielt zwar keine kleine Rolle, jedoch eine etwas reduziertere. Allerdings stimmt auch diese Aussage nicht uneingeschränkt. So ist das Titelstück, die Nummer „Destination“, fast schon dem Genre Synthie-Pop zuzurechnen. Zwar gibt es auch hier, besonders im Refrain, einen ausgeprägten Gitarrenteil, ansonsten wirkt dieses Lied jedoch äußerst konstruiert und einfach synthetisch. Dazu fällt bei diesem Titel noch auf, dass Frank Bornemann hier anscheinend Jon Anderson imitieren möchte. Dieser hohe Gesang passt nun überhaupt nicht zur Stimmanlage des Eloy-Sängers und klingt hier auch leicht deplatziert. Leider ist „Destination“ nicht das einzige Lied, bei dem Frank Bornemann diesem Gesang frönt. Da braucht man mitunter schon recht starke Nerven.

Auch die Melodien zünden irgendwie nicht so richtig. Klar werden sie vertrauter, wenn man die Scheibe immer und immer wieder hört, zu Freunden werden sie allerdings nicht – obwohl sie durchaus als eingängig zu bezeichnen sind. Noch am ehesten in die frühere Richtung geht die letzte Nummer der Platte, „Jeanne d’Arc“. Dieses Lied ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die sich sehr schön ergänzen, ein Chor ist mit eingebunden und jetzt schaffen es auch mal die Melodien zu überzeugen. Leider bewirkt diese Nummer, die auch keinen Hard Rock beinhaltet, jedoch nicht mehr, den Gesamteindruck von „Destination“ wesentlich zu verbessern.

Fazit: Ich mag irgendwie keinen Mainstream Rock hören, wenn ich mir eine Eloy-Platte auflege. Auch keinen Hard Rock – obwohl ich Hard Rock durchaus mag. Bei Eloy klingt das jedoch komisch und andere Bands können das einfach besser. Das ist kein Grund, um diese Platte zu verteufeln, denn es gibt wahrlich deutlich schlechtere Musik. Aber gut ist diese krude Mischung aus harten Rock Tönen und Synthie-Pop-Anlehen auch nicht – schon gar nicht mehr, wenn man sie mit früheren und auch späteren Platten von Eloy vergleicht. Im Grunde genommen ein wirklich sehr untypisches Album von Eloy, mit lediglich einem kleinen Höhepunkt. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Call Of The Wild, Jeanne d’Arc