Dienstag, 17. Februar 2015

Wovenhand – Refractory Obdurate




Wovenhand – Refractory Obdurate


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

David Eugene Edwards
Chuck French
Ordy Garrison
Neil Keener


Label: Deathwish


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Alternative Rock, Psychedelic Rock


Trackliste:

1. Corsicana Clip (4:47)
2. Masonic Youth (3:39)
3. The Refractory (4:53)
4. Good Shepherd (4:00)
5. Salome (5:19)
6. King David (4:47)
7. Field Of Hedon (3:33)
8. Obdurate Obscura (5:20)
9. Hiss (3:53)
10. El-bow (2:42)

Gesamtspieldauer: 42:58




„Refractory Obdurate ” heißt das achte Studioalbum von Wovenhand und wurde im April 2014 veröffentlicht. Natürlich muss ich zugeben, dass der Vorgänger, „The Laughing Stalk“, mich etwas weniger überzeugt hat. Kann man hier natürlich auch nachlesen. Das ist jedoch anders mit diesem Album, „Refractory Obdurate“. Diese Scheibe ist jetzt wieder so unglaublich spannend, sodass man wahrlich etwas verpassen würde, wenn man sie nicht kennt und auf Alternative Rock steht, der manchmal Ansätze zum Experimentellen aufweist.

Hier mag vielleicht ebenfalls wieder Alternative Country versteckt sein, jedoch man hört ihn nicht mehr so ohne Weiteres. Auch Folk ist das irgendwie nicht mehr so ganz. Auf „Refractory Obdurate“ hört man Rock-Musik, der mit tollen, mitreißenden Rhythmen und meist sehr viel Melodiösität ausgestattet wurde. Und genau dieser Rock wird auf der Platte so überaus spannend zelebriert, dass es eine Freude ist dem Ganzen zu lauschen. Der Stil der Lieder ist eine Mischung aus Progressive Rock Ansätzen, gepaart mit nun doch etwas unkonventionellen Folk-Rock-Kompositionen. Dazu gesellt sich eine Prise Hard Rock, die in kleinen Dosen daruntergemischt, dem Album noch eine zusätzliche Würze verleiht.

Herauszuheben sind besonders drei Titel. Der Opener „Corsica Clip“, eine Nummer die ganz beschwingt anfängt, dann jedoch, mit dem Einsetzen des Gesangs von David Eugene Edwards, wieder diesen leicht maroden Touch erhält, der natürlich auch auf „Refractory Obdurate“ seine religiösen Botschaften zum Besten gibt. „The Refractory“ startet fast schon folkig, um sich anschließend immer mehr zu einem Rock-Titel zu entwickeln. Beeindruckend hier sind vor allen Dingen die Instrumentalparts, die fast eine hypnotische Wirkung durch eine gewisse Redundanz ausstrahlen und mich persönlich etwas an das geniale „Your Russia (Without Hands)“ vom Album „Blush Music“ erinnern. Ebenfalls überaus gelungen ist die sechste Nummer „King David“. Klingt absolut typisch nach Wovenhand und die Gitarrenlinien setzen sich unverzüglich im Gehör des Hörers fest. Auch der Rest der Platte, den ich jetzt hier nicht ausdrücklich erwähnt habe, hat durchaus seine Stärken und weiß zu überzeugen, sodass man beim Hören von „Refractory Obdurate“ getrost die Fernbedienung aus der Hand legen kann.

Fazit: Es gibt sie nicht, die „schlechteren“ Lieder auf diesem achten Album von Wovenhand. Irgendwie scheint David Eugene Edwards auch wieder zu den Anfängen zurückzukehren, denn kein anderes Album dazwischen klingt so sehr nach den Anfängen der Band, wie eben dieses „Refractory Obdurate“. Dies bedeutet gleichzeitig, dass sich die Musik der Band auch wieder ein wenig der von Sixteen Horsepower anzunähern scheint. Nicht in großen Schritten, jedoch ein kleiner Schritt in diese Richtung stellt die Platte durchaus dar. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Corsicana Clip, The Refractory, King David