Sonntag, 15. Februar 2015

Porcupine Tree – In Absentia




Porcupine Tree – In Absentia


Besetzung:

Steven Wilson – vocals, acoustic & electric guitar, piano, keyboards, banjo
Richard Barbieri – analog synthesizers, mellotron, hammond organ, keyboards
Colin Edwin – bass guitar
Gavin Harrison – drums, percussion


Gastmusiker:

Aviv Geffen – backing vocals (on "The Sound Of Muzak" and "Prodigal")
John Wesley – backing vocals (on "Blackest Eyes", "The Sound Of Muzak", and "Prodigal"), additional guitar (on "Blackest Eyes")


Label: Lava Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Progressive Rock, Psychedelic Rock, Independent, Alternative


Trackliste:

1. Blackest Eyes (4:23)
2. Trains (5:56)
3. Lips Of Ashes (4:39)
4. The Sound Of Muzak (4:59)
5. Gravity Eyelids (7:56)
6. Wedding Nails (6:33)
7. Prodigal (5:32)
8. .3 (5:25)
9. The Creator Has A Mastertape (5:21)
10. Heartattack In A Layby (4:15)
11. Strip The Soul (7:21)
12. Collapse The Light Into Earth (5:54)

Gesamtspieldauer: 1:08:21




Als Nachfolger des grandiosen Albums „Lightbulb Sun“ musste es „In Absentia“, das inzwischen siebte „offizielle“ Studioalbum von Porcupine Tree, natürlich schwer haben. 2002 wurde diese Scheibe veröffentlicht und alle diejenigen, die hofften, dass auch diese Platte wie der Vorgänger überzeugen würde, all jene konnten sich gleich beim ersten Durchhören der Scheibe entspannt zurücklehnen. Auch „In Absentia“ weiß sofort, selbst beim allerersten Mal des Hörens, zu überzeugen. Und das eingedenk der Tatsache, dass Porcupine Tree Alben mit der Zeit immer noch zu wachsen verstehen.

Das ist wahrlich alles sehr begeisternd, was die Band hier ihren Hörern präsentiert. Da gibt es nun wirklich harten Rock neben wunderschönen Melodien. Jedoch dieser „harte Rock“, ist das wirklich Hard Rock? Nein, ist es nicht. Zwar greift Steven Wilson ordentlich in die Saiten, jedoch ist das, was auf „In Absentia“ zu hören ist, eher etwas mehr gitarrendominierter Progressive Rock, denn irgendein Auswuchs des Hard Rock. Und dabei bleibt es keineswegs. Vielmehr gibt es hier auch diese sanften, ruhigen Stücke, die den Hörer um den Finger wickeln und einfach nicht mehr loslassen. „In Absentia“ ist so unglaublich spannend, so abwechslungsreich, da man in diese Musik einfach eintauchen möchte, um sie ganz in sich aufzunehmen.

Meistens funktioniert das nicht nach der Devise Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Strophe – Refrain und Schluss. Trotzdem kann das durchaus so passieren. Konventionen gibt es und es gibt sie auch wieder nicht auf „In Absentia“. Es finden Ausflüge in viele verschiedene Stilarten der Musik statt, jedoch ist das niemals Pop, immer Rock in seinen durchaus unterschiedlichen Schattierungen. Da mag man so manches Mal das Haupthaar ordentlich durchschütteln, um im nächsten Moment wieder die Augen zu schließen, um sich auf jeden Ton einer wunderschönen Melodie noch mehr konzentrieren zu können. Genuss pur also, was nichts anderes bedeutet, als dass es im neuen Jahrtausend auch noch Psychedelic- oder Progressive Rock gibt, der absolut zu überzeugen weiß.

Fazit: Ein richtig cooles Album hat Steven Wilson da mit seinen „Begleitmusikern“ nachgelegt. Das ist wahrlich Progressive Rock des dritten Jahrtausends. Spannend und überzeugend. Fordernd und versöhnend. Jeder Titel auf „In Absentia“ wirkt und weiß zu überzeugen. Selbst wenn das ein oder andere dann doch beim ersten Hören noch verwirrend wirkt, der Nebel lichtet sich immer mehr. Mit Sicherheit eine der besten Platten des Jahres 2002. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Trains, Lips Of Ashes, Heartattack In A Layby, Collapse The Light Into Earth und Vieles andere mehr