Dienstag, 27. Januar 2015

Porcupine Tree – Signify




Porcupine Tree – Signify


Besetzung:

Steven Wilson – guitars, piano, organ, mellotron, samples, tapes, banshee guitar, drum programming, chimes, musical boxes, vocals
Richard Barbieri – synthesisers, hammond organ, prophet v/system 700 electronics, piano, tapes, texture, sequencers
Colin Edwin – electric bass, double bass
Chris Maitland – drums, cymbals, percussion, vocal harmonies on "Waiting Phase 1" and "Sever", drum loops, keyboards and voices on "Light Mass Prayers"


Gastmusiker:

Terumi – voices (track 1)


Label: Delerium (Original), Snapper (Wiederveröffentlichung)


Erscheinungsdatum: 1996 (wiederveröffentlicht mit Bonus CD 2003)


Stil: Progressive Rock, Psychedelic Rock


Trackliste:

CD1:

1. Bornlivedie (1:46)
2. Signify (3:26)
3. Sleep Of No Dreaming (5:24)
4. Pagan (1:38)
5. Waiting Phase One (4:24)
6. Waiting Phase Two (6:16)
7. Sever (5:30)
8. Idiot Prayer (7:37)
9. Every Home Is Wired (5:08)
10. Intermediate Jesus (7:29)
11. Light Mass Prayers (4:28)
12. Dark Matter (8:52)


CD2:

1. Wake As Gun I (3:29)
2. Hallogallo (3:37)
3. Signify (3:28)
4. Waiting (6:56)
5. Smiling Not Smiling (3:49)
6. Wake As Gun II (2:06)
7. Neural Rust (5:53)
8. Dark Origins (6:54)
9. Server Tomorrow (6:04)
10. Nine Cats (Acoustic Version) (4:08)

Gesamtspieldauer CD1 & 2(1:02:04 + 46:29): 1:48:34




„Signify“ heißt das fünfte Studio-Album der englischen Progressive Rockband Porcupine Tree. Im Jahr 1996 wurde die Scheibe ursprünglich veröffentlicht, 2003 gab es dann die Wiederveröffentlichung in einer 2 CD-Version, wobei sich auf CD 2 Demo-Aufnahmen befinden, die bereits größtenteils 1997 schon mal unter dem Titel „Insignificance“ veröffentlicht worden waren. Dazu allerdings gleich die Anmerkung, dass diese „Demos“ andere Bands unter Umständen durchaus als eigenständiges Album herausgebracht hätten. Wie Demos hört sich diese zweite CD nämlich überhaupt nicht an, eher wie ganz „normales“ Album.

„Signify“ stellt so etwas wie ein Übergangsalbum dar. Ein Zwischenstadium, welches die elektronisch, sphärisch, psychedelische Phase der Band mit der rockigen, jetzt deutlich mehr songstrukturierten und radiotauglicheren Phase verbindet. In welche Richtung es zukünftig gehen sollte, das lässt am besten beim Titelstück „Signify“ heraushören. Hier gibt es jetzt bereits die „schweren“ Gitarren zu hören, die Nummer kratzt ganz klar am Genre des Hard Rock. Auch lassen sich nun deutlich mehr Tendenzen hin, in Richtung zum Progressive Rock vernehmen. Die einzelnen Nummern funktionieren jetzt sehr viel häufiger mit einem Aufbau, der Strophe und Refrain beinhaltet. Zwar gibt es sie noch, diese sphärischen Stücke, wie zum Beispiel das überaus relaxte und ein wenig an Chill-Out Musik erinnernde „Light Mass Prayers“, aber die Tage früherer „Weltraumexkursionen“ waren nun definitiv beendet.

Leider können jedoch die einzelnen Stücke noch nicht so restlos überzeugen. „Sever” ist sicherlich ein sehr überzeugender Song und geht auch schnell ins Ohr, aber leider doch eine der Ausnahmen auf „Signify“. Eine andere ist sicherlich das letzte Stück „Dark Matter”, welches so ziemlich alles enthält, was man in der Musik von Porcupine Tree zu finden vermag. Diese sphärischen Abschnitte, rockige Parts, tolle Melodien und überraschende Wendungen. Diese Nummer allein macht das Album lohnenswert. Nun und der Rest bewirkt nun wahrlich nicht, dass „Signify“ ein schlechtes Album wäre, jedoch ist das, was da noch auf späteren Alben folgen sollte, schon deutlich überzeugender. Noch kurz ein Wort zu der zweiten CD. Wenn Wiederveröffentlichungen immer so ausgestattet werden, dann ist das wirklich ein Dienst am Kunden und Fan und dann lohnen sich auch Wiederveröffentlichungen – allerdings vor allem für jene Käufer, die die Originalscheibe noch nicht besaßen. Diese Veröffentlichungspolitik bei Porcupine Tree ist durchaus gewöhnungsbedürftig, auch wenn solch eine Zugabe wirklich sehr beeindruckend ist und sich vom musikalischen sehr gut an CD1 anpasst. Allerdings für all jene etwas ärgerlich, die sich bereits das Original-Album zugelegt hatten.

Fazit: Ein Übergangsalbum eben. Mit einigen Stärken, allerdings auch mit einigen Schwächen, das heißt nicht ganz so überzeugenden, zum Teil etwas langweiligeren Titeln. Trotzdem lohnt sich die Scheibe, die in dieser Ausgabe angefüllt ist mit Musik, für den Porcupine Tree Fan auf jeden Fall. Alle anderen werden hier sicherlich auch das ein oder andere für sich entdecken können, je nachdem, von welcher Seite man sich eben der Musik von Porcupine Tree nähert. Neun Punkte.

Anspieltipps: Signify, Sever, Dark Matter