Dienstag, 1. Dezember 2015

Rome – Masse Mensch Material




Rome – Masse Mensch Material


Besetzung:

Jerome Reuter – music & lyrics


Label: Trisol


Erscheinungsdatum: 2008


Stil: Experimental Folk, Neofolk


Trackliste:

1. Sonnengötter (4:18)
2. Der Brandtaucher (4:16)
3. Das Feuerordal (3:08)
4. Der tote Spielmann (1:49)
5. Wir Götter der Stadt (5:05)
6. Die Nelke (4:06)
7. Der Erscheinungen Flucht (3:30)
8. Die Brandstifter (3:32)
9. Kriegsgötter (3:09)
10. Wir Moorsoldaten (4:23)
11. Neue Erinnerung (3:55)
12. Nachklang (5:05)

Gesamtspieldauer: 46:22




Mystisch und geheimnisvoll beginnt es und hört es auch auf, das dritte Album von Rome. Rome, diese Band, die im Jahr 2008 nur aus Jerome Reuter bestand, dem Soundtüftler aus Luxemburg. Auf „Masse Mensch Material“ geht es allgemein wieder sehr geheimnisvoll zu, die Musik ist erneut sehr dunkel, düster, traurig und manchmal klingt es fast schon martialisch. Auf „Masse Mensch Material“ gibt es nur noch deutsche Lied-Titel, wohingegen der Gesang völlig in Englisch gehalten ist. Lediglich die meisten Sprechpassagen sind ebenfalls in Deutsch eingesprochen worden.

Irgendwie hat man manches Mal sogar das Gefühl, dass Jerome Reuter seine Stücke ganz nach Belieben noch düsterer und trauriger gestalten kann – bei diesem Umstand scheint es für den Luxemburger keinerlei Grenzen zu geben. Das Album „Masse Mensch Material“ wird erneut von der warmen und sonoren Stimme des Jerome Reuter dominiert, die so perfekt zu dieser Art des Neofolk passt. Und dabei wandert der Musiker nicht über eingetretene Pfade, sondern er kreiert seinen ganz eigenen und unverwechselbaren Sound. Das klingt immer spannend, manchmal sogar experimentell, weil es auch wahrlich ungewöhnlich ist, was man da zu hören bekommt. Eben noch wunderschöne, eingängige Abschnitte werden plötzlich zu sphärischen Klängen, die auf einmal plötzlich ganz andere Atmosphären transportieren.

Neben diesen sphärischen Parts gibt es allerdings eben auch wieder diese wundervoll harmonischen, melodiösen Abschnitte und Titel, die sofort ins Ohr gehen und sich dort festsetzen. Das ist wahrlich beeindruckend, wie Jerome Reuter es schafft, in dieser Häufigkeit, solch beeindruckende Musik zu komponieren, die einen wahrlich trifft – und das im allerpositivsten Sinn. Mit Rome testet Jerome Reuter Grenzen aus, überschreitet diese und fängt anschließend seine Hörer wieder mit sehr viel Wärme ein. Das ist durchaus etwas Besonderes.

Fazit: Tieftraurige, melodiöse, dann wieder sphärisch experimentelle Töne und durchaus auch progressive Ansätze gibt es auf „Masse Mensch Material“ zu hören. Das Ganze ist spannend aufbereitet, geht ins Ohr, lässt dann Hörerin und Hörer jedoch wieder mit ungewöhnlichen Klängen aufhorchen. Dazu immer wieder diese gesprochenen Einspielungen, die zusätzlich zur Spannung der Scheibe beitragen. Jerome Reuter macht auch auf „Masse Mensch Material“ Musik, die irgendwie mit nichts verglichen werden kann. Elf Punkte.

Anspieltipps: Der Brandtaucher, Das Feuerordal, Wir Götter der Stadt



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