Sonntag, 11. Oktober 2015

Lilium – Short Stories




Lilium – Short Stories


Besetzung:

Jean-Yves Tola – drums, percussion, piano
Pascal Humbert – bass, contrabass, guitar


Gastmusiker:

Kal Cahoone – vocals
Daniel Mc Mahon – vocals
David Eugene Edwards – vocals
Jim Kalin – vocals
John Grant – vocals
Kelly O'Dea – violin
Daana Colley – saxophone
Billy Conway – drums


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. If They Cheered (3:25)
2. Locked In Tight (3:41)
3. Whitewashed (5:19)
4. Lover (4:44)
5. Miles Away (2:35)
6. Sorry (4:42)
7. Sense And Grief (6:38)
8. Cavalcade (3:39)
9. The Trap (4:26)
10. Angels (5:51)

Gesamtspieldauer: 45:07




Sanft getragen und sehr, sehr traurig klingt das zweite Album von Lilium. Lilium bestand zur Zeit der Veröffentlichung aus den beiden Ex-16 Horsepower Mitgliedern Pascal Humbert und Jean-Yves Tola. Auf „Short Stories“, welches im Jahr 2003 bei Glitterhouse Records veröffentlicht wurde, hört man diese tiefe, melancholische Musik, die keinen auch nur annähernd lauten Ton aufweist.

Alles ist trüb und nachdenklich auf diesem Album. Alles ist sanft, fließt irgendwie sehr langsam vor sich hin, mal mit Gesang, mal instrumental gehalten. Passend zur herbstlichen Zeit wird hier tiefe schwermütige Atmosphäre transportiert, die zu Herzen geht. Dabei klingt die Musik an jeder Stelle, in jedem Takt überaus melodiös. Man möchte eintauchen in diese warmen Hörlandschaften, die sich da um einen herum ausbreiten.

Vorwerfen könnte man den Musikern lediglich, dass sie auf Abwechslung einfach mal völlig verzichteten. Alles ist im selben Stil gehalten, wurde mit der gleichen Düsternis versehen. Nein, besonders viel Abwechslung gibt es hier nicht zu hören, die Platte ist eher ein gleichförmiger Trip, eine dreiviertel Stunde der Erholung von jeglichem Stress, die nur die Entspannung der Hörerin beziehungsweise des Hörers im Sinn hat. Mitunter werden da Akkorde Mantra-artig wiederholt, sodass sie sich immer tiefer festsetzen und einen bei geschlossenen Augen leicht an diesen schmalen Horizont heranführen, der zwischen dem Wachsein und dem träumenden Schlaf liegt. Nun, jedoch langweilig ist „Short Stories“ jedoch wahrlich nicht, denn die Abwechslung kommt in Form verschiedener Sänger und einer Sängerin zum Tragen. Unter anderem hört man hier auch die unverwechselbare Stimme des David Eugene Edwards und fühlt sich sofort wieder an 16 Horsepower erinnert.

Fazit: Irgendwie trist ist das schon, was man da auf „Short Stories“ von Lilium geboten bekommt. Aber sehr schön traurig. Musik die einen packt und die nachdenklich macht. Perfekt für die stillen Stunden des Lebens geeignet, in denen alles plötzlich nicht mehr so wichtig zu sein scheint. Zehn Punkte.

Anspieltipps: If They Cheered, Whitewashed, Cavalcade



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