Sonntag, 28. Dezember 2014

Udo Lindenberg – Votan Wahnwitz




Udo Lindenberg – Votan Wahnwitz


Besetzung:

Udo Lindenberg – Gesang, Schlagzeug Bombastico
Thomas Kretschmer – Gitarra Forte
Helmut Franke – Gitarra Forte
Gottfried Böttger – Piano Forte
Steffi Stephan – Basso Fantastico
Keith Forsey – Schlagzeug Bombastico
Dieter Ahrendt – Schlagzeug Bombastico


Gastmusiker:

Elli Pyrelli – Coloratursopran
Inga Rumpf – Coloratursopran
Rale Oberpichler – Coloratursopran
Jean-Jaques Kravetz – ohne Instrumentenangabe
Peter Hesslein – ohne Instrumentenangabe
Rainer Rubnick – ohne Instrumentenangabe
Dieter Horns – ohne Instrumentenangabe
Ede Wolf – ohne Instrumentenangabe
Die Abhebe-Bläsercrew von Peter Herbolzheimer
Das Dixieland-Gebläse von Bruno’s Salon Band
Die Streicher des Kölner Gürzenich-Orchesters
Der Kinderchor Ur-Schrei unter der Leitung von Samuel Stimmbruch, Gerhard Gösebrecht und Albert Herbolzheimer


Label: Decca


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Deutsch Rock


Trackliste:

1. Der Dirigent (1:38)
2. Votan Wahnwitz (3:50)
3. Daniel's Zeitmaschine (4:32)
4. Da war So Viel Los (4:32)
5. Der Malocher (3:55)
6. Guten Tag, Herr Filmproduzent (2:21)
7. 0-Rhesus-Negativ (3:39)
8. Elli Pyrelli (3:53)
9. Alles Im Lot Auf Dem Riverboat (4:02)
10. Das Kann Man Ja Auch Mal So Sehen (4:32)
11. Jack (4:16)

Gesamtspieldauer: 41:14




Heute gilt es mal einen Musiker zu würdigen, der wie kaum ein Zweiter die Deutsche Rockmusik mitgeprägt hat: Udo Lindenberg. „Votan Wahnwitz“ ist das sechste Album des in Gronau, Westfalen geborenen Musikers und sicherlich eine seiner besten Platten. Dies gilt sowohl für die Musik, als auch für die Texte. Diese bewegen sich zwischen sehr witzig („0-Rhesus-Negativ“, „Guten Tag, Herr Filmproduzent“, „Alles Im Lot Auf Dem Riverboat“), nachdenklich machend („Da war So Viel Los“, „Der Malocher“) oder einfach nur traurig („Jack“).

Diese Abwechslung gilt ebenso für die Musik. Hier wird dem Hörer von klassischem Rock, über Funk, Big Band Sound und Pop auch eine ziemlich breite Palette geboten. Dazu gesellen sich wahrlich tolle Melodien, die manches Mal sehr berührend, ein anderes Mal eher mitreißend und treibend sind. Auf jeden Fall ist das alles zumeist überaus eingängig, mit einem gewissen Wiedererkennungswert versehen und oftmals auch mit Ohrwurmcharakter ausgestattet. Dazu kommt noch die etwas schnoddrige Sprache und der nuschelnde Gesang des Udo Lindenberg, und fertig ist eine Musik-Melange, die so absolut unverwechselbar Udo Lindenberg zugeordnet werden kann. Bezüglich der etwas nuschelnden Stimme ist noch anzumerken, dass dieses „Markenzeichen“ des Sängers hier noch nicht so ausgeprägt ist, wie es dies auf späteren Platten der Fall sein sollte.

Fazit: „Votan Wahnwitz“ ist ein großes Album des Deutschrock geworden. Auch befinden sich darauf einige Klassiker aus dem Songrepertoire des Udo Lindenberg. Dieser erzählt hier jede Menge Geschichten, mal zum Nachdenken, mal zum Schmunzeln. Die Inhalte werden mit toller Musik von sehr ruhig bis ordentlich rockend unterlegt. Dabei liegt es selbstverständlich in der Natur der Dinge, dass einem bei solch einer breiten Spannweite an musikalischen Stilen dies oder jenes besser gefällt, anderes dann wieder weniger. Geschmackssache eben. Und auch wenn es mir genauso geht, mich manche Titel absolut begeistern, bei anderen ich jedoch nicht ganz so den Zugang finde, so möchte ich doch keines dieser Lieder missen. Sie gehören zu „Votan Wahnwitz“, einem Gesamtkunstwerk. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Der Dirigent, Der Malocher, Elli Pyrelli, Jack