Donnerstag, 24. Juli 2014

System Of A Down – System Of A Down




System Of A Down – System Of A Down


Besetzung:

Serj Tankian – lead vocals, keyboards, samples
Daron Malakian – guitars, vocals
Shavo Odadjian – bass, backing vocals
John Dolmayan – drums


Gastmusiker:

Rick Rubin – extra piano


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Alternative Metal


Trackliste:

1. Suite-Pee (2:32)
2. Know (2:57)
3. Sugar (2:34)
4. Suggestions (2:45)
5. Spiders (3:35)
6. Ddevil (1:43)
7. Soil (3:26)
8. War? (2:41)
9. Mind (6:16)
10. Peephole (4:04)
11. Cubert (1:49)
12. Darts (2:43)
13. P.L.U.C.K. (3:38)

Gesamtspieldauer: 40:42




Das ist schon starker Tobak, den System Of A Down auf ihrem ersten und selbstbetitelten Album dem Hörer darbieten. Die Musik ist dabei ein Gemisch aus Nu Metal, Heavy Metal, Thrash Metal, Hard Rock, progressiven Ansätzen und auch armenischer Folklore. Letzteres muss nicht weiter verwundern, da die Musiker armenischer Herkunft sind, alle jedoch in Kalifornien leben. Schlagzeuger Ontronik "Andy" Khachaturian verließ die Band 1997, da er Schwierigkeiten mit der Hand bekam und wurde durch John Dolmayan ersetzt, mit dem auch die Aufnahmen zum ersten Album durchgeführt wurden.

Die Musik auf dem Album „System Of A Down” ist geprägt vom kraftvollen Gesang des Serj Tankian, der seine Texte zum Teil herausschreit, als ob er gerade in sehr großen Schwierigkeiten wäre, im nächsten Moment jedoch fast schon wieder lieblich klingt. Selbstverständlich darf bei dieser Art der Musik auch das „Growlen“ nicht fehlen, bei dem der Gesang noch aggressiver und skurriler hevorgeschrieen wird. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, begeistert jedoch durchaus eine ganze Menge Metal-Fans.

Genau wie der Gesang, so schwankt auch die Musik zwischen ultraaggressiv und lieblich verspielt. Hier werden Rhythmuswechsel in atemberaubendem Tempo vollzogen, sodass man es sich in der Musik von System Of A Down nie irgendwie einrichten kann. Da geht auch nichts mehr mit Headbanging, denn wenn man hier, bei den schnelleren Passagen, den Takt würde halten wollen, würde das zwangsläufig als Konsequenz eine Gehirnerschütterung nach sich ziehen. Trotzdem, man kann beileibe nicht behaupten, dass die Musik von System Of A Down“ auf ihrem Debüt-Album – bei aller Härte – nicht auch melodiös wäre. Ganz im Gegenteil sogar, obwohl hier gerockt wird bis in das Extreme, so lassen sich hier immer wieder tolle Riffs und schöne Melodien entdecken, allerdings muss man dieser Musik ein klein wenig Zeit zum Reifen geben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Nummer „War?“, die praktisch alle Elemente der Musik von System Of A Down in sich vereint. Hier gibt es diese schnellen und gesanglich geschrieenen Passagen, genau wie tolle Gitarreneinlagen, ruhige Abschnitte und Teile, die mit einer Art Choralgesang unterlegt wurden – und dies alles auf zwei Minuten und einundvierzig Sekunden Laufzeit.

Erwähnenswert sind auch die Texte, die im Booklet nachzulesen sind. Häufig kritisch und mit einer Botschaft versehen, sucht man hier den häufig üblichen 08/15-Liebesschmalz glücklicherweise vergeblich. Das Album-Cover entstammt einem Bild Helmut Herzfelds, alias John Heartfield, der dieses für ein Plakat der kommunistischen Partei in Deutschland anfertigte, noch vor der Machtübernahme durch die Nazis.

Fazit: Interessant ist dieses Debut-Album von System Of A Down auf jeden Fall, obwohl hiermit wohl nur echte Heavy Metal Fans richtig etwas anfangen werden können. Da wird schon sehr oft etwas „lauter gesungen“, das klingt alles äußerst energiegeladen. Allerdings passt das in Verbindung zu den langsameren Abschnitten immer bestens zusammen. Die leiseren Parts bieten Erholung und wahrlich schöne Melodien, sodass diese Platte durchaus sehr spannend und hörenswert geworden ist. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Suggestions, Spiders, War?