Sonntag, 25. Mai 2014

Genesis – And Then There Were Three




Genesis – And Then There Were Three


Besetzung:

Tony Banks – piano, organ, mellotron, synthesizers
Phil Collins – lead and backing vocals, drums, percussion
Mike Rutherford – basses, guitars, bass pedals


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Progressive Rock, Pop


Trackliste:

1. Down And Out (5:26)
2. Undertow (4:48)
3. Ballad Of Big (4:50)
4. Snowbound (4:31)
5. Burning Rope (7:10)
6. Deep In The Motherlode (5:16)
7. Many Too Many (3:32)
8. Scenes From A Night's Dream (3:30)
9. Say It's Alright Joe (4:21)
10. The Lady Lies (6:08)
11. Follow You Follow Me (3:57)

Gesamtspieldauer: 53:29




„And Then There Were Three” stellt sicherlich einen Einschnitt in der Musik von Genesis dar. Nicht nur, dass nach Peter Gabriel nun ebenfalls Gitarrist Steve Hackett die Band verlassen hatte, auch die Musik selbst war jetzt einem deutlichen Wandel unterzogen worden. Stand bisher immer der Progressive Rock im Vordergrund, so gibt es diese Ansätze zwar zumindest noch ansatzweise auf diesem neunten Studioalbum der Band zu hören, jedoch ist alles auch mit einem deutlichen und doch auch belanglosen Pop-Einschlag versehen.

Für alle Genesis-Fans der frühen Bandgeschichte war dieses Album natürlich ein wenig enttäuschend. Zwar erinnern immer wieder Passagen an frühere Tage, im Zentrum des Schaffens von Genesis steht jetzt jedoch ganz klar die eingängige Pop-Musik. Nicht weiter überraschend daher auch, dass die Band hier mit „Follow You Follow Me“ einen ersten Erfolg in den Single-Charts erzielte. Hilft allerdings auch irgendwie nichts, denn das Album wirkt auf seine Weise für Fans der früheren Veröffentlichungen überaus belanglos und läuft einfach so durch, ohne irgendwelche großartigen Spuren zu hinterlassen. War da was?

„Undertow” und „Say It's Alright Joe” klingen schon schwer nach dem Singsang und Gesäusel, mit dem Phil Collins kurze Zeit später eine überaus erfolgreiche Solo-Karriere starten sollte. Eingängiger und häufig auch schmachtender Pop, der wahrlich leicht anzuhören ist, oftmals allerdings schon nach kurzer Zeit überaus nervt. Am ehesten in die Richtung der vorherigen Platten geht da noch „Burning Rope“. Aus mehreren Passagen zusammengesetzt, kommt hier zumindest so eine gewisse Stimmung auf, die sich nicht nur beim ersten Hören als einnehmend herausstellt. Kein Vergleich zwar mehr zu den Platten mit Peter Gabriel, trotzdem noch der Höhepunkt des Albums.

Fazit: Schon schade, was aus diesem einstigen Flaggschiff der progressiven Rockmusik geworden war. Radiotaugliches Gedudel wurde nun die Spezialität der Band. Dabei soll hier allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass die Verkaufszahlen von Genesis ab jetzt in bisher nicht gekannte Dimensionen vorstießen. Den Massenmarkt hatten sie also erobert, viele Fans der ersten Stunde jedoch verloren – aber letzteres wird die drei Musiker wohl eher weniger tangiert haben. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Burning Rope, Follow You Follow Me, Many Too Many