Mittwoch, 30. April 2014

Led Zeppelin – Houses Of The Holy




Led Zeppelin – Houses Of The Holy


Besetzung:

John Bonham – drums, backing vocals
John Paul Jones – bass guitar, mellotron, synthesiser, organ, piano, grand piano, harpsichord, synthesiser bass
Jimmy Page – acoustic, electric and pedal steel guitar, theremin on "No Quarter"
Robert Plant – lead vocals


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Rock


Trackliste:

1. The Song Remains The Same (5:30)
2. The Rain Song (7:39)
3. Over The Hills And Far Away (4:50)
4. The Crunge (3:17)
5. Dancing Days (3:43)
6. D'yer Mak'er (4:23)
7. No Quarter (7:01)
8. The Ocean (4:31)

Gesamtspieldauer: 40:54




Nach ihrem Meisterwerk „IV“ ließen es die Jungs von Led Zeppelin erst mal ein wenig langsamer angehen und veröffentlichten ihr fünftes Studio-Album „Houses Of The Holy“, zwei Jahre nach „IV“ im Jahr 1973. Und sie haben wieder ein wenig experimentiert, so ist der Umstand nicht weiter überraschend, dass sich auf dieser Scheibe nun auch ganz andere, für Led Zeppelin bisher nicht angetestete Musikstile finden lassen.

Einer dieser bisher ungewohnten Stilrichtungen ist so eine Art Funk-Jazz, wie es ihn im Song „The Crunge“ zu hören gibt. Der andere ähnelt dem Reggae und kommt im Titel „D'yer Mak'er“ zum Tragen. Beide Nummern sind bei Fans einigermaßen umstritten, wobei „D'yer Mak'er“ eigentlich sogar richtig gut gelungen ist. Zwar ungewöhnlich für Led Zeppelin, aber die Nummer geht ins Ohr und klingt auf ihre Art und Weise auch witzig. Nein, bei „The Crunge“ ist das anders. Zwar ist das Lied mit knapp über drei Minuten das kürzeste des gesamten Albums, allerdings ist der Titel so unfassbar schlecht, dass man automatisch nach der Fernbedienung sucht, um hier möglichst schnell drüber hinweg zu kommen. Und das wiederum liegt am Gesang, der Gitarren- und der Synthesizer-Linie. Eine Melodie gibt es hier sowieso nicht. Nur John Bonham scheint nichts dafür zu können, denn die Drums klingen zumindest gut und kraftvoll. Allerdings ist er, genau wie seine drei Kollegen, Co-Autor dieses Stücks.

Aber es gibt natürlich auch Höhepunkte auf „Houses Of The Holy“. Da ist zum einen „The Rain Song”, eine sehr abwechslungsreiche Ballade, die das Herz erweicht. Und schließlich gibt es da noch den „Mörder-Song“ des Albums schlechthin und einen der besten Titel, den Jones, Page und Plant jemals geschrieben haben: „No Quarter“. Inspiriert wurde der Text angeblich durch die „Herr der Ringe“-Trilogie. Die Musik ist düster und schwermütig und vor allem John Paul Jones am Piano sowie Jimmy Page an der E-Gitarre sowie am Theremin, tragen viel zu dieser beeindruckenden Atmosphäre bei. Ein Lied, welches so gar nicht in eine Schublade passen möchte, etwas verzerrter Gesang und auch der Gitarren-Sound klingt alles andere als rein. Dazu verschiedene Abschnitte, die mal sehr sphärisch, dann wieder äußerst kraftvoll wirken. Wahrlich klasse gemacht.

Die restlichen vier Titel kommen nicht ganz an diese Höhepunkte heran und stellen gut gemachte Rock-Nummern dar, bei denen jeder Hörer sicherlich ganz andere Favoriten für sich entdecken kann. „The Song Remains The Same” ist dabei einer der Klassiker von Led Zeppelin, der auf keinem Konzert fehlen durfte und sowohl der 1976 veröffentlichte Dokumentarfilm über die Band, sowie der dazugehörige Soundtrack tragen diesen Namen im Titel.

Fazit: An „IV“ kommt „Houses Of The Holy“ nicht heran, das alleine verbietet sich schon durch das Vorhandensein eines so unfassbaren Titel wie „The Crunge”. Auch gibt es auf diesem Album nicht ganz die gleiche Anzahl an Höhepunkten, wie noch auf der Vorgängerscheibe. Trotzdem ist „Houses Of The Holy“ ein gutes Album geworden, welches immer wieder auch begeistern kann und mit „No Quarter“ eine wahre Perle der Rock-Musik aufweist. Zehn Punkte.

Anspieltipps: No Quarter, D'yer Mak'er, The Rain Song