Mittwoch, 5. März 2014

Roger Waters – The Pros And Cons Of Hitch Hiking




Roger Waters – The Pros And Cons Of Hitch Hiking


Besetzung:

Roger Waters – bass guitar, rhythm guitar, tape effects, lead vocals


Gastmusiker:

Eric Clapton – lead guitar, backing vocals, roland guitar synthesizer
Ray Cooper – percussion
Andy Newmark – drums, percussion
David Sanborn – saxophone
Michael Kamen – piano
Andy Bown – hammond organ, 12-string guitar
Madeline Bell – backing vocals
Katie Kissoon – backing vocals
Doreen Chanter – backing vocals
The National Philharmonic Orchestra – orchestration


Label: Columbia


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: Blues-Rock, Art Pop


Trackliste:

1. 4:30AM (Apparently They Were Travelling Abroad) (3:12)
2. 4:33AM (Running Shoes) (4:08)
3. 4:37AM (Arabs With Knives And West German Skies) (2:17)
4. 4:39AM (For The First Time Today, Part 2) (2:03)
5. 4:41AM (Sexual Revolution) (4:49)
6. 4:47AM (The Remains Of Our Love) (3:10)
7. 4:50AM (Go Fishing) (7:00)
8. 4:56AM (For The First Time Today, Part 1) (1:38)
9. 4:58AM (Dunroamin, Duncarin, Dunlivin) (3:04)
10. 5:01am (The Pros And Cons Of Hitch Hiking Hiking) (4:37)
11. 5:06AM (Every Strangers Eyes) (4:49)
12. 5:11AM (The Moment Of Clarity) (1:29)

Gesamtspieldauer: 42:14




„The Pros And Cons Of Hitch Hiking” ist das erste „wahre” Solo-Album des Roger Waters, da es sich bei dem 1970 entstanden Album „Music From The Body“ um eine Gemeinschaftsproduktion mit Ron Geesin handelte. Musikalisch ist die Platte dabei eine irgendwie geartete Mischung aus „The Wall“ und „The Final Cut“ von Pink Floyd, was durch die zeitliche Nähe dieser Veröffentlichungen gar nicht mal so überraschend erscheint. Roger Waters hatte geistig mit seiner Band abgeschlossen, wenn er diese auch erst ein Jahr nach „The Pros And Cons Of Hitch Hiking”, im Jahr 1985 offiziell für aufgelöst erklärte. Das dem dann doch nicht so war ist eine andere Geschichte.

„The Pros And Cons Of Hitch Hiking” ist ein Beißer. Die Musik ist zwar ähnlich den beiden letzten Pink Floyd Platten mit ihm als Bassisten und Komponisten, allerdings längst nicht so eingängig. Dazu muss man sagen, dass man hier der Musik eine gewisse Reifezeit einräumen muss. Als ich die Scheibe wenige Jahre nach dem Erscheinen gekauft habe war das irgendwie ernüchternd. Die Melodien wollten einfach nicht so ins Ohr gehen, zündeten nicht. Dieser aufgesetzte, anklagende oder aber verzweifelte Gesang nervte irgendwie, Eric Clapton machte seine Sache zwar gut, aber überzeugender wurde die Scheibe dadurch auch irgendwie nicht.

Ab und an erneut eingelegt, entdeckt man schließlich nicht immer nur mehr Parallelen zu den bereits erwähnten Pink Floyd Alben, sondern es finden sich auch deutlich mehr eingängige Stellen, die dann doch ein wenig mehr zu überzeugen wissen. Wahrscheinlich müssen sich erst irgendwelche Verknüpfungen im Gehirn bilden, die den Hörer offener werden lassen. Trotzdem bleibt das fade Gefühl, dass es sich bei „The Pros And Cons Of Hitch Hiking” um eine Art Restverwertung handelt. Alles was schon da war und sich nicht den Weg auf ein Pink Floyd Album gebahnt hatte, das wurde hier reaktiviert. Lediglich die Texte wurden adaptiert und diese sind – wie immer bei Roger Waters – durchaus geistreich und hörenswert.

Fazit: „The Pros And Cons Of Hitch Hiking” ist das am wenigsten überzeugende Solo-Album Roger Waters’. Irgendwie scheint man alles schon mal gehört zu haben, jedoch wesentlich überzeugender, eingängiger, melodiöser. Wem die letzte Phase Pink Floyds mit Roger Waters gefallen hat, dem könnte auch diese Scheibe gefallen, allerdings erst nach einigen bis vielen Durchläufen und einer gewissen Reifezeit. Acht Punkte.

Anspieltipps: 4:41AM (Sexual Revolution), 4:47AM (The Remains Of Our Love), 4:50AM (Go Fishing)