Dienstag, 23. Dezember 2014

King Crimson – Lizard




King Crimson – Lizard


Besetzung:

Robert Fripp – guitar, mellotron, synthesizer, organ, devices
Peter Sinfield – lyrics, VCS3
Mel Collins – saxophone, flute
Gordon Haskell – bass guitar, vocals
Andy McCulloch – drums


Gastmusiker:

Keith Tippett – acoustic and electric pianos
Robin Miller – oboe, cor anglais
Mark Charig – cornet
Nick Evans – trombone
Jon Anderson – vocals


Label: Island Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Cirkus (including Entry Of The Chameleons) (6:27)
2. Indoor Games (5:37)
3. Happy Family (4:22)
4. Lady Of The Dancing Water (2:47)
5. Lizard (23:25)
a. Prince Rupert Awakes
b. Bolero - The Peacock's Tale
c. The Battle Of Glass Tears
I. Dawn Song
II. Last Skirmish
III. Prince Rupert's Lament
d. Big Top

Gesamtspieldauer: 42:30




Noch im selben Jahr wie „In The Wake Of Poseidon” wurde im Dezember 1970 auch das dritte King Crimson Album unter dem Titel „Lizard“ veröffentlicht. Und diese Platte ist ein würdiger Nachfolger der ersten beiden Alben. Auch hier gibt wieder wunderbare Melodien zu entdecken, denen es sich zu lauschen lohnt. Andererseits allerdings auch Abschnitte, die nicht mehr so ohne weiteres angehört werden können. Damit meine ich, dass der Musikhörer durchaus einen Zugang zur etwas „abgefahreneren“ Seite des Progressive Rock benötigt, ansonsten bleibt da wohl nur Kopfschütteln, Erstaunen oder gar die Flucht.

Für die liebliche und melodische Seite von King Crimson stehen auf „Lizard“ die Titel „Cirkus“, „Lady Of The Dancing Water“ und auch das Hauptstück des Albums, der Titeltrack „Lizard“, der ursprünglich die gesamte zweite Seite der Schallplatte einnahm. Allerdings stimmt dies auch nur zum Teil. Denn dieses Stück ist mit seiner über 23-minütigen Spieldauer so etwas wie eine Achterbahnfahrt aus melodischen und frickeligen und unfassbaren Abschnitten. Ein Meisterwerk des Progressive Rock, für Leute, die damit nicht ganz so viel anzufangen wissen, allerdings eher ein Tanz auf der Rasierklinge, bei dem man sich von einer nicht ganz so „scharfen“ Stelle auf die nächste rettet.

Dann gibt es da auch noch „Indoor Games“ und „Happy Family“. Zwei Titel, mit denen ich zunächst so gar nichts anzufangen wusste. Grauselig, zerstörerisch und irgendwie irre klang das für mich zunächst. Aber ich habe nicht aufgegeben, die Scheibe immer und immer wieder gehört und siehe da, auf einmal schien das alles irgendwie logisch zu sein, genau so klingen zu müssen und machte plötzlich Spaß. Gut, ich weiß, mit dieser Meinung steht man zunächst mal ganz alleine da, denn das ist wirklich keine „normale“ Musik. Anstrengend ist sie auch, gewiss und lohnend wird sie erst später, jedoch sicherlich nicht für jeden. Trotzdem lohnt es sich immer wieder, sich manches Mal Musik auch zu erarbeiten. Unter Umständen erhält man schließlich ein Geschenk.

Fazit: „Lizard” ist einfach ein cooles Album geworden. Eines jener Scheiben, die ganz viel Zeit benötigen, um endlich beim Hörer angekommen zu sein. Nicht durchgängig, denn die Nummern und Abschnitte, die bereits beim zweiten Hören einen Volltreffer landen, die gibt es auch auf „Lizard“. Nun, beim Rest kann es dann allerdings durchaus Jahre dauern, bis diese auch endlich durchstarten. Dann enthält die ganze Platte sehr bereichernde Musik. Mensch habe ich ein Glück, dass ich durchgehalten habe… Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Lizard



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