Samstag, 21. Dezember 2013

Oceansize – Frames




Oceansize – Frames


Besetzung:

Mike Vennart – vocals, guitar
Gambler – guitar, keyboards
Steve Durose – guitar, vocals
Steven Hodson – bass, keyboards, cymbals
Mark Heron – drums, percussion


Gastmusiker:

Paula Simpson – violin
Justin Lingard – violin
Semay Wu – cello


Label: Superball Music


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Alternative, Post Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Commemorative T-Shirt (8:37)
2. Unfamiliar (6:32)
3. Trail Of Fire (8:07)
4. Savant (8:07)
5. Only Twin (7:22)
6. Old Friend Of The Christy's (10:20)
7. Sleeping Dogs And Dead Lions (6:42)
8. The Frame (10:09)

Gesamtspieldauer: 1:05:56




„Frames“ ist das dritte Studioalbum der britischen Band „Oceansize“ aus Manchester. 2007 veröffentlicht, kommt diese Platte dem Genre Progressive Rock doch ziemlich nahe und darauf deuten nicht nur die Liedlängen von bis über zehn Minuten hin. Langsam, immer ganz langsam werden die einzelnen Titel gesteigert, was jeweils zu einem sehr spannungsreichen Aufbau der Nummern beiträgt. Das wiederum kommt bei den Kritikern dieses Albums nicht allzu gut an, die meist anmerken, dass die einzelnen Stücke sich jeweils zu lange „entwickeln“, zu viel Zeit benötigen, um den Hörer zu treffen. Da ist dann auch schon mal von Langeweile die Rede.

Nun, das kann man natürlich auch ganz anders sehen. Zugegebenermaßen passiert bei einem Stück wie „Old Friend Of The Christy's“ nicht allzu viel. Und dann ist die Nummer auch noch ein Instrumentalstück, kommt ohne Worte aus. Aber genau hier liegt auch der springende Punkt. Die Lieder von Oceansize auf „Frames“ leben von der Atmosphäre, von der Stimmung, die sie zu vermitteln wissen - und die ist überaus gelungen. Kaum hat man sich allerdings in diese verträumte Stimmung eingehört, folgt mit „Sleeping Dogs And Dead Lions“ ein Titel, der zumindest zu Beginn fast schon an Heavy Metal erinnert und auch mit etwas schrägeren Tönen nicht zu geizen weiß. Da wird geschrien „was das Zeug hält“. Von Langeweile in Bezug auf den vorherigen Song also keine Spur. Ganz im Gegenteil, das ist fast schon ein Stilbruch, den man gar nicht unbedingt hätte haben müssen. Allerdings steht dieses Lied auch gerade durch seine Rhythmusfraktion ein wenig exemplarisch für den Progressive Rock.

Und was gibt es sonst noch zu hören? Da ist zum einen der letzte Titel „The Frame“. Erneut einmal mehr sich ganz langsam steigernd, sehr schön melodiös, manches Mal fast schon ein wenig getragen wirkend und von Beginn bis zum Ende sehr eingängig. Nicht viel anderes kann man über den Opener „Commemorative T-Shirt“ sagen, wobei dieser Titel noch deutlich rockiger ist und die Steigerung hier auch sehr viel stärker ausfällt. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte das Lied Nummer 3 „Trail Of Fire“. Eigeleitet mit perlenden Pianoklängen entwickelt auch dieses Stück in seinem weiteren Verlauf eine sehr dichte und atmosphärische Stimmung, die den Hörer einzufangen versteht. Dann wird es auch hier rockiger und kraftvoller, sodass hier auch Leute mit einem Hang zu härteren Tönen auf ihre Kosten kommen dürften.

Fazit: Es gibt einige Höhepunkte auf „Frames“ zu vernehmen. Die Platte macht Spaß und erweist sich alles andere als langweilig. Zugegebenermaßen muss man den Liedern allerdings auch die Zeit geben, im Ohr des Hörers reifen zu können. So wächst die Scheibe mit jedem weiteren Lauschen und entwickelt sich zu einem Album, welches man immer wieder gerne einlegen wird. Elf Punkte.

Anspieltipps: Trail Of Fire, Old Friend Of The Christy's, The Frame