Donnerstag, 5. Dezember 2013

Gong – Angel’s Egg




Gong – Angel’s Egg


Besetzung:

Daevid Allen – vocals, guitars
Gilli Smyth – vocals, space whisper
Didier Malherbe – saxophone, flute, vocals
Steve Hillage – guitars
Tim Blake – keyboards
Mike Howlett – bass
Pierre Moerlen – drums, percussion, vibraphone, glockenspiel


Gastmusiker:

Mireille Bauer – percussion


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Spacerock, Jazzrock


Trackliste:

1. Other Side Of The Sky (7:39)
2. Sold To The Highest Buddha (4:28)
3. Castle In The Clouds (1:12)
4. Prostitute Poem (4:54)
5. Givin My Luv To You (0:47)
6. Selene (3:43)
7. Flute Salad (2:10)
8. Oily Way (3:38)
9. Outer Temple (1:09)
10. Inner Temple (2:34)
11. Percolations (0:46)
12. Love Is How Y Make It (3:29)
13. I Never Glid Before (5:38)
14. Eat That Phone Book Coda (3:14)


Bonus Tracks:

15. Other Side Of The Sky (Single Version) (4:36)
16. Ooby-Scooby Doomsday Or The D-day DJ's Got The D.D.T. Blues (5:11)
17. Love Is How Y Make It (1973 Vocal Mix) (2:32)
18. Eat That Phone Book Coda (Early Version) (3:09)

Gesamtspieldauer: 1:00:48




Von Rock, der sich mal sphärischer, mal auch ein wenig progressiv anhört, über Trinklieder und Walzer-Klänge, bis hin zum Jazz gibt es auf “Angel’s Egg” von Gong eine ganze Menge verschiedenartigster Musik zu hören. Das Album ist der zweite Teil der „Radio Gnome Invisible“ Trilogie und hält dabei Allerlei für den Hörer parat. Das kann mitunter melodiös klingen, ein anderes Mal allerdings auch schon ein wenig verstörend. Dabei sind Gong die sphärischen Space Rock Titel wohl am ehesten gelungen. Als Beispiel hierfür steht stellvertretend der Opener „Other Side Of The Sky”. Aber auch, wenn es mal völlig anders klingt wie bei „Prostitute Poem“, kann man hier schöne und interessante Momente in der Musik von Gong entdecken. Bei letztgenannten Titel hört man jedoch keinen Space Rock, sondern eher Zirkusmusik, die im Walzertakt wiedergegeben wird.

Im Vordergrund auf „Angel’s Egg“ steht die Instrumentierung selbst. Klasse schwebende und sehr atmosphärische Momente gibt es hier zu erhören und wer den Einsatz eines Saxophons oder der Querflöte in der Rockmusik liebt, auch der wird auf „Angel’s Egg“ auf seine Kosten kommen. Glockenspiel und Vibraphone sorgen dabei neben dem Schlagzeug für die überzeugende rhythmische Instrumentierung der einzelnen Songs.

Einheitlich ist allerdings nichts auf diesem Album, sodass es nicht weiter verwunderlich sein dürfte, dass man als Hörer kaum in die Situation gerät, alles klasse auf dieser Platte zu finden. Dazu sind die Stile einfach zu unterschiedlich, manchmal fast experimentell, dann wieder jazzig, um beim nächsten Lied schließlich deutlich melodiöser und poppig bis rockig zu klingen. Auf dem Album wird eine Geschichte erzählt, die man auch im Booklet nachlesen kann und genau dieser Tatsache wird hier Rechnung getragen. Die Musik passt sich an die Szenen der Geschichte an, die eben verschiedene Stimmungen und Situationen wiedergeben. Dies wiederum bewirkt, dass man sich „Angel’s Egg“ wohl am besten mit der dazugehörenden Geschichte zu Gemüte führt, da die Lieder für sich alleine manchmal nicht wirken. Allerdings wirken sie in ihrer Gesamtheit, sodass ein einzelner Song, isoliert gehört, wohl meist nur Verwunderung beim Hörer zurücklässt - im Kontext der Gesamtheit der Stücke auf dem Album jedoch zu wirken weiß.

Fazit: Man muss sich reinhören und reindenken in diese Scheibe, die hier so überaus abwechslungsreich und variantenreich dargeboten wird. Sicherlich keine einfache Kost, zumal die melodiösen, sofort ins Ohr gehenden Abschnitte äußerst rar gesät sind. Alleine wirken die einzelnen Titel häufig nicht, in ihrer Gesamtheit gewinnen sie jedoch an Fülle und Ausstrahlung. Trotzdem weist diese Platte auch immer wieder Stellen auf, die mitunter schwerverdaulich, da entweder langweilig oder aber überaus atonal geraten sind. Und da interessiert es dann wenig, an welcher Stelle der Geschichte sich man gerade befindet. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Other Side Of The Sky, Prostitute Poem, Selene, Outer Temple