Sonntag, 8. September 2013

Rheingold – Rheingold




Rheingold – Rheingold


Besetzung:

Bodo Staiger – Gesang, Gitarre
Brigitte Kunz – Keyboards


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Elektronische Musik, Neue Deutsche Welle


Trackliste:

1. Rein (1:09)
2. Fluss (4:50)
3. Graffitis (3:44)
4. Himmelgeist (5:02)
5. Dreiklangsdimensionen (5:54)
6. Pirata (4:21)
7. International (3:53)
8. Rendezvous (4:02)
9. Rheingold Extra (4:21)
10. 'Raus (1:30)


Bonus Tracks:

11. River (Englische Version) (4:53)
12. Triad Dimensions (Englische Version) (6:27)
13. Rheingold (Single) (4:09)
14. Staiger Walzer (Single B-Seite) (3:40)
15. Dreiklangsdimensionen (Single) (3:39)

Gesamtspieldauer: 1:01:33




Mit dem Debut-Album der „Band“ Rheingold aus dem Jahre 1980 bewegt man sich im Umfeld der Neuen Deutschen Welle. Wobei das Wort „Band“ deshalb in Anführungsstrichen gehalten ist, da diese Formation hauptsächlich aus Bodo Staiger bestand, der sich auch für alle Kompositionen auszeichnete. Brigitte Kunz unterstützte ihn auf der Veröffentlichung an den Keyboards und Lothar Manteuffel zeigte sich für den überwiegenden Anteil der Texte verantwortlich, ohne jedoch selbst auf dem Album zu hören zu sein.

Was Rheingold ein wenig von anderen Neue Deutsche Welle Bands unterscheidet ist die Tatsache, dass hier durchaus auch mal Instrumentalnummern zu hören sind, wie dies bei „Rein“, „Himmelgeist“, „Pirata“, „Rheingold Extra“ und „‘Raus“ der Fall ist. Dabei handelt es sich zum Teil um recht eingängige Stücke, im Falle von „Pirata“ und „‘Raus“ klingt das Ganze dann jedoch schon sehr synthetisch und kann kaum noch überzeugen. Womit man bei dieser Art der Musik natürlich immer leben muss, ist die Tatsache des Fehlens eines Schlagzeugs. Und dieses synthetische „Geklacke“ der Rhythmusmaschine hat hier, auf dieser Veröffentlichung, immer eine sehr exponierte Stellung. Das kann auf Dauer überaus nervenaufreibend klingen, ist allerdings dem damaligen Zeitgeist in der Musik geschuldet und wirkt heute mitunter äußerst seltsam.

Höhepunkt des Albums ist sicherlich auch der Hit der Scheibe: „Dreiklangsdimensionen“. Das Lied besitzt einen tollen Groove, steigert sich und auch die Melodie ist eine derjenigen, die sich festsetzt und diesen uneingeschränkten Wiedererkennungswert besitzt. Sicherlich einer der Höhepunkte der Neuen Deutschen Welle Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Der Rest der Platte erreicht nicht mehr die Qualität dieses Aushängeschilds von Rheingold. „Fluss“ ist noch eine ganz nette und treibende Nummer, die melodisch auch in die Kategorie „Gelungen“ eingeordnet werden kann. Ein Siegel, welches man für „Graffitis“ kaum noch zu vergeben ist, da es sich, sowohl textlich als auch musikalisch, eher nach einem Kinderlied anhört. Die beiden weiteren mit Text versehenen Titel „International“ und „Rendezvous“ bewegen sich dabei eher im Graubereich der Musik, wobei zweitgenanntes Lied zumindest eine gewisse Eingängigkeit nicht abgesprochen werden kann. Zudem unterscheidet sich dieses Lied durch Mehrsprachigkeit und einen zweistimmigen Gesang - wer die Dame am Mikrophon ist, geht aus den Credits allerdings nicht hervor. Diese Abwechslung lässt das Lied positiv aus den restlichen Synthieklängen hervorstechen.

Auf der remasterten Fassung des Albums gibt es noch fünf Zugaben, wobei es sich um zwei Single-Versionen und zwei englischsprachige Alternativen bereits auf dem Album enthaltener Titel handelt. Komplettiert werden diese Bonus Lieder noch von „Staiger Walzer“, einer schönen eingängigen Nummer, die wohl auch dadurch wächst, dass hier keine Rhythmusmaschine zu hören ist.

Fazit: Der Höhepunkt des Albums ist ganz klar das Lied „Dreiklangsdimensionen“, ein Titel der wirklich gelungen ist. Der ganze Rest der Platte bewegt sich irgendwo zwischen den Bewertungen „ganz nett“ und „das hätte jetzt wirklich nicht mehr sein müssen“. Das liegt zum Teil an der Instrumentierung, die dann doch allzu künstlich klingt oder aber am Fehlen zündender Ideen, die den einen oder anderen Titel äußerst langweilig erscheinen lässt. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Himmelgeist, Dreiklangsdimensionen, Rendezvous, Staiger Walzer