Samstag, 24. August 2013

New Model Army – Lost Songs




New Model Army – Lost Songs


Besetzung:

Justin Sullivan – ohne Instrumentenangabe
Robert Heaton – ohne Instrumentenangabe
Nelson – ohne Instrumentenangabe
Dave Blomberg – ohne Instrumentenangabe
Dean White – ohne Instrumentenangabe
Michael Dean – ohne Instrumentenangabe
Joolz – Voice on “Song To The Men Of England”


Label: Attack Attack Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Independent, Alternative Rock


Trackliste:

CD1:

1. Brother (5:59)
2. Sunset (3:30)
3. Southwest (3:50)
4. Song To The Men Of England (4:48)
5. Refugee (4:05)
6. Higher Wall (4:22)
7. Far Better Thing (5:15)
8. Rainy Night 65 (4:58)
9. Caslen (1:33)
10. BD7 (3:22)
11. F (Sharp) NY (3:16)
12. See You In Hell (5:44)


CD2:

1. Freedom '91 (3:42)
2. Wanting (3:40)
3. Still Here (3:14)
4. If You Can't Save Me (3:07)
5. Falling (4:16)
6. Trees In Winter (4:13)
7. Knife (3:33)
8. Burning Season (3:26)
9. Coming Up (3:23)
10. Over The Wire (4:10)

Gesamtspieldauer CD1 & 2: 1:27:27




Nachdem Justin Sullivan bereits 1994 eine CD mit dem Titel „B-Sides & Abandoned Tracks“ veröffentlichte, die angefüllt war mit eben B-Seiten und Songs von EP’s, wiederholte er das 2002 und stellte zusammen mit Michael Dean die Doppel-CD „Lost Songs“ zusammen. Auf dieser befinden sich ebenfalls Bonus-Titel, rare Songs und bisher unveröffentlichtes Material. Zweiundzwanzig Stücke schafften es auf diese Doppel-CD, die aus Liedern besteht, welche zwischen dem Album „Love Of Hopeless Causes“ und eben dem Jahr 2002, also dem Jahr der Veröffentlichung von „Lost Songs“ entstanden.

Somit ist auch dieses Album wieder kein „offizielles“ Album und man kann sich einmal mehr fragen und wundern, warum aus diesem Material nicht eine „normale“ CD gefertigt wurde, denn auch hier befinden sich wieder einige Perlen aus dem Songkatalog von New Model Army.

Welche Lieder hiervon besonders erwähnenswert sind, liegt natürlich mal wieder ganz am und im Ohr des Hörers. Die einzelnen Titel sind allerdings alle im Stile gehalten, der zwischen den Alben „Love Of Hopeless Causes“ und kurz vor „Carnival“ liegt. Wer also mit jener Phase der Band etwas anfangen kann, der kann mit dieser Platte hier auch nicht viel falsch machen. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das kurze Instrumentalstück „Caslen“, welches nur mit akustischer Gitarre eingespielt wurde. Eine wunderschöne ruhige Melodie besitzt dieser Track, nur ist er leider mit lediglich etwas mehr als eineinhalb Minuten Spieldauer ein wenig zu kurz geraten.

„Sunset“ groovt gut und das Banjo klingt ein wenig Country-mäßig, völlig ungewohnt für New Model Army. Jedoch eine wirklich gute Nummer. Diese ist auch „Song To The Men Of England“, bei der überraschenderweise Joolz, die auch für zahlreiche Cover-Gestaltungen der Band zuständig ist, sprechenderweise durch das Lied führt. Auch etwas, was es sonst so von New Model Army noch nicht zu hören gab. „Higher Wall“ ist eine wunderschöne akustische Nummer, manchmal richtiggehend balladesk, bei der der Gesang des Justin Sullivan wieder sehr gut zur Geltung kommt.

Auf „Freedom '91“ gibt ebenfalls Sprechgesang zu hören. Dieses Mal ist es allerdings Justin Sullivan selbst, der mit sehr tiefer Stimme seinen Text präsentiert. Dazu gibt es einen wahrlich fast hymnischen Refrain, bei dem ein ganzer Chor das Wort „Freedom“ singt. „Trees In Winter“ ist erneut eines jener verträumten Stücke, für die New Model Army eben auch manchmal steht und „Over The Wire“ stellt eine tolle Mid-Tempo-Nummer dar, sehr eingängig.

Die restlichen Lieder sind alles ziemlich „typische“ New Model Army Songs, bei denen natürlich jeder Hörer seinen eigenen Favoriten entdecken wird. Mal etwas härter gespielt, mal etwas ruhiger und nachdenklicher. Auf jeden Fall alles keine Ausschussware.

Fazit: Das Album lässt mich dahingehend etwas ratlos zurück, weil ich nicht verstehe, dass dies alles Lieder sein sollen, die es nicht auf „normale“ Alben geschafft haben. Der einzige Unterschied den ich hier entdecke ist der, dass es sich um ein Doppel-Album handelt, welches New Model Army bisher noch nicht als „normales“ Studio-Album veröffentlicht hat. Auf „Lost Songs“ gibt es genauso überzeugende Tracks, wie auf den herkömmlichen Platten und natürlich auch mal Stücke, die einem etwas weniger zusagen. Trotzdem sind die beiden CD’s randvoll mit guter Musik, die in keiner New Model Army Sammlung fehlen sollten. Denn wenn das wirklich Ausschussware sein soll, dann ziehe ich meinen Hut aber ganz, ganz tief vor Justin Sullivan. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Caslen, Song To The Men Of England, Sunset, Trees In Winter