Freitag, 9. August 2013

New Model Army – B-Sides & Abandoned Tracks




New Model Army – B-Sides & Abandoned Tracks


Besetzung:

Alle Musiker, die bis zu diesem Zeitpunkt an New Model Army beteiligt waren. Keine Auflistung der einzelnen Namen in den Credits des Album-Booklets.


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Independent, Alternative Rock


Trackliste:

1. Heroin (5:27)
2. Adrenalin (3:47)
3. No Sense (2:44)
4. Trust (2:29)
5. Brave New World (12'' Gregovich Mix) (5:16)
6. R.I.P. (4:12)
7. Brave New World II (3:23)
8. Ten Commandments (3:43)
9. Courage (3:18)
10. Lights Go Out (US Mix) (6:31)
11. Deadeye (4:51)
12. Prison (4:13)
13. Curse (3:56)
14. Ghost Of Your Father (3:24)
15. Modern Times (3:39)
16. Drummy B (4:02)
17. Marry The Sea (4:46)
18. Sleepwalking (2:58)

Gesamtspieldauer: 1:12:49




Wie der Name schon aussagt ist „B-Sides & Abandoned Tracks“ kein offizielles Album von New Model Army. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung von Single-B-Seiten sowie Liedern, die bisher nur auf EP’s erschienen sind. Und das sind 1994 schon eine ganze Menge gewesen, denn immerhin achtzehn Titel wurden auf diese Platte gepresst. Viele der Songs sind noch von den Anfangsjahren der Band geprägt, also geradliniger Rock, der zum Teil nahe am Punk vorbeischrammt.

Allerdings verstecken sich unter den achtzehn Titeln auch ein paar richtige Perlen. „No Sense“ wäre da zu nennen. Eine klasse groovende Nummer. Dann „Brave New World 2“, eine wunderschöne langsame Ballade, bei der der Gesang Justin Sullivans nur vom Piano begleitet wird. “Herzerweichend“ schön. „Courage“ ist ein toller Rocker, klasse Tempo, klasse Arrangement und auch sehr eingängig. Der Tiel „Prison“ ist ebenso überaus gelungen.

Und dann warten ganz am Ende des Albums noch drei richtige Höhepunkte auf den Hörer. „Drummy B“ ist eine nur zart mit dem Keyboard und der Mundharmonika instrumentierte Nummer, die vor allem von den Drums lebt, die zwar omnipräsent sind, sich trotzdem irgendwie im Hintergrund halten. Ein Widerspruch in sich, aber genau so wirkt dieses Lied. „Marry The Sea“ ist ein sehr verträumtes und langsames Stück. So wie dieses Lied stellt man wohl am ehesten „schöne“ Musik vor. Alles ist sanft, alles klingt und Justin Sullivan haucht so wunderbar seinen Gesang ins Mikro. Und dann wäre da ganz zum Schluss noch „Sleepwalking“. Fast schon eine Schande, dass dieses Lied sonst nirgendwo auf einem Album auftaucht. Es ist eine Instrumentalnummer, die es bei New Model Army ja eigentlich gar nicht gibt. Wunderschöne Gitarrenlinie und Keyboardklänge, die irgendwo zwischen Streichern und Flöten liegen. Absolut genial. Wäre der traumhafte Abschluss für einen sehr traurigen Film.

Fazit: Nun, wenn das alles B-Seiten sind und Songs, die nur auf kleinen EP’s erschienen sind, dann ist das wirklich schade. Aus diesen Liedern kann man eine klasse Platte machen. Okay, haben sie ja auch, aber leider ist die im Moment nur sehr teuer zu bekommen. Als Einstieg in die Musik der Band natürlich nicht geeignet, aber wenn man als Fan die Möglichkeit hat, diese CD irgendwie günstig – und sei es auch gebraucht – zu bekommen, dann kann ich dazu nur raten. Gerade eben weil man hier New Model Army auch mal hört, wie sie sonst nicht klingen. Und das richtig gut. Zehn Punkte.

Anspieltipps: No Sense, Brave New World 2, Courage, Prison, Drummy B, Marry The Sea, Sleepwalking