Dienstag, 7. Mai 2013

Nektar – …Sounds Like This




Nektar – …Sounds Like This


Besetzung:

Allan “Taff” Freeman – keyboards, vocals
Roye Albrighton – lead vocals, guitars
Derek “Mo” Moore –bass, vocals
Ron Howden – drums, percussion


Label: Bellaphon / Bacillus Records


Erscheinungsjahr: 1973


Stil: Hard Rock, Blues Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Good Day (6:47)
2. New Day Dawning (5:04)
3. What Ya Gonna Do? (5:25)
4. 1-2-3-4 (12:47)
5. Do You Believe In Magic (7:19)
6. Cast Your Fate (5:45)
7. A Day In The Life Of A Preacher (13:03)
     a. Preacher
     b. Squeeze
     c. Mr. H
8. Wings (3:48)
9. Odyssee (14:31)
     a. Rons On
     b. Never, Never, Never
     c. Da-Da-Dum

Gesamtspieldauer: 1:14:29



Na, was ist denn da passiert? „…Sounds Like This“ hört sich so ganz anders an, als die beiden zuvor veröffentlichten Alben der damals in Deutschland lebenden Briten. „Anders“ bedeutet hier leider freilich, dass das Album nicht besser als „Journey To The Centre Of The Eye“ oder „A Tab In The Ocean“ klingt, sondern wirklich anders und sehr viel weniger spannend. Und so möchte man Nektar beim Lesen des Titels des Albums zurufen: „Stimmt doch gar nicht!“ - zumindest bisher war das nicht der Fall. Auf „…Sounds Like This“ ist kein progressiver Rock mehr zu hören – oder zumindest nur noch marginal. Diese ehemalige Doppel-LP ist vollgestopft mit harten Rock-Liedern. Hard-Rock basierend auf Blues, ganz in der Tradition der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Die Scheibe wurde live im Studio eingespielt und danach auch nicht mehr großartig verändert. Die vier Musiker konnten sich dabei an ihren Instrumenten ausleben. Immer wiederkehrende Soli, die zum Teil fast schon nach ausufernden Jam-Sessions klingen, lassen hier die Spielfreude aufblitzen.

Stark gitarrenorientiert ist der Sound, es wird gerockt „auf Teufel komm raus“. „Norwegian Wood“ von den Beatles wurde auch mit verwurstet und ausschnittsweise in einer groovigen Version dargeboten (New Day Dawning). So ist dieses Album angefüllt mit Hard Rock und auch bluesigen Passagen. Am besten klingt das Gehörte immer dann, wenn es konsequent in diese bereits erwähnten jamartigen Passagen mündet. Dann klingen Nektar zwar immer noch nicht progressiv, doch zumindest sehr viel spannender. Dies – wen wundert es – ist natürlich besonders gut bei den drei über zwölf-minütigen Stücken zu hören.

Fazit: „Nektar Sounds Like This?” Nö, auf diesem Album klingen sie allerdings hard-rockig beziehungsweise sogar etwas bluesrockig. Das wiederum machen sie gar nicht mal so schlecht, aber dafür gibt es jede Menge andere Bands. Dieser progressive Ansatz in der Musik von Nektar war auf „…Sounds Like This“ leider verloren gegangen. Trotzdem, wer Hard-Rock mit langen Jam-Einlagen in Form ausgedehnter Soli mag, der wird viel Spaß mit dieser Platte haben. Für Freunde der ersten Alben oder Proggies jedoch nur noch am Rande geeignet. Sieben Punkte.

Anspieltipps: 1-2-3-4