Mittwoch, 1. Mai 2013

Kasabian – West Ryder Pauper Lunatic Asylum




Kasabian – West Ryder Pauper Lunatic Asylum


Besetzung:

Tom Meighan – vocals
Sergio Pizzorno – guitar, vocals
Chris Edwards – bass
Ian Matthews – drums


Gastmusiker:

Tim Carter – guitar, keyboard, percussion
Wired Strings – strings
Jason Mehler – guitar
Dan Ralph Martin – guitar
Rosario Dawson – vocals


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Underdog (4:37)
2. Where Did All The Love Go (4:17)
3. Swarfiga (2:18)
4. Fast Fuse (4:10)
5. Take Aim (5:23)
6. Thick As Thieves (3:06)
7. West Ryder Silver Bullet (5:15)
8. Vlad The Impaler (4:44)
9. Ladies And Gentlemen, Roll The Dice (3:33)
10. Secret Alphabets (5:07)
11. Fire (4:13)
12. Happiness (5:16)

Gesamtspieldauer: 52:06




“Abwechslung” oder “Variety” wäre auch ein guter Titel für das dritte Album der englischen Band Kasabian aus Leicester gewesen. Denn abwechslungsreich sind die Lieder auf „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ wahrlich, für deren Entstehung sich hauptsächlich Gitarrist Sergio Pizzorno auszeichnet. Hier gibt es Pop und Rock zu hören, New Wave Klänge, Punk und HipHop. Hier bekommt man auch „Western“- wie „Eastern“-Musik kredenzt. Und dabei lässt sich trefflich darüber streiten, welches dieser Genres die Band am besten bedient, denn irgendwie schafft es Kasabian sich in allen diesen Stilen sicher zu bewegen.

Allerdings ist diese Platte ein Paradebeispiel für ein Album, welches mit der Zeit wächst. Beim ersten Hören ist da noch gar nichts eingängig, vielleicht höchstens mal „ganz nett“ oder „interessant“. Doch mit jeder wiederholten Umdrehung der Scheibe im CD-Spieler wird „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ noch interessanter, noch spannender und gebiert sich plötzlich überaus eingängig. Und dann ist da eben auch noch diese Abwechslung, die einen auch beim zehnten Mal Hören immer wieder positiv überrascht. Scheint man das eine Mal die Doors (Thick As Thieves) herauszuhören, so ist es ein anderes Mal Kula Shaker (West Ryder Silver Bullet). Und wenn HipHop immer so klingen würde wie auf „Vlad The Impaler“, dann könnte ich mich sogar damit anfreunden.

Gegen Ende des Albums lässt die Qualität der Lieder leider ein wenig nach. Zwar immer noch „nicht schlecht“, aber eben nicht mehr ganz so mitreißend wie zu Beginn der Platte. Aber zumindest wird hier der Stilmix noch weiter ausgebaut. Wenn es allerdings etwas allgemein zu bemängeln gibt auf „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“, dann ist es immer wieder die mitunter etwas gewöhnungsbedürftige Rhythmusgenerierung. Auf das manchmal vorhandene Geklatsche oder auf eine überaus nach Plastik klingende Drum-Maschine muss man sich erst mal geistig einstellen und es akzeptieren. Ein Umstand, mit dem sich sicherlich nicht jeder Freund der Rock-Musik so schnell anfreunden kann.

Fazit: „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ von Kasabian ist ein Stilmix. Ein richtig gutes gemachtes Potpourri verschiedener Musikstile, die unter der ganz groben Überschrift „Von Pop bis Rock über…“ vereint werden können. Das Album macht Spaß, ist nie langweilig und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken beziehungsweise zu erhören. Die Platte wächst mit dem wiederholten Hören, sodass man ihm durchaus mehrere Chancen einräumen kann. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Where Did All The Love Go, Fast Fuse, Thick As Thieves, West Ryder Silver Bullet, Vlad The Impaler