Donnerstag, 21. März 2013

Aereogramme – My Heart Has A Wish That You Would Not Go




Aereogramme – My Heart Has A Wish That You Would Not Go


Besetzung:

Craig B – vocals, guitar
Ian Cook – guitar, programming
Campbell McNeil – bass
Martin Scott – drums


Gastmusiker:

Martin Doherty – additional piano, keyboards and vocals
Graham McGeoch – violin solo, track 2


Label: Chemikal Underground Records


Erscheinungsdatum: 2007


Trackliste:

1. Conscious Life For Coma Boy (4:30)
2. Barriers (4:55)
3. Exits (4:16)
4. A Life Worth Living (5:58)
5. Finding A Light (3:46)
6. Living Backwards (6:54)
7. Trenches (4:08)
8. Nightmares (4:05)
9. The Running Man (3:33)
10. You’re Always Welcome (5:08)

Gesamtspieldauer: 47:13




Die dritte und letzte Veröffentlichung von Aereogramme aus dem Jahr 2007 unterscheidet sich sehr von seinen beiden Vorgängern. „Schreiparts“ wie auf „A Story In White“ findet man hier vergebens. Und auch die etwas mehr experimentellen Ansätze; wie SICH auf „Sleep And Release“ vermehrt zu finden waren, lassen sich hier nicht ausmachen beziehungsweise hören. Beim Album „My Heart Has A Wish That You Would Not Go“ wurde sehr viel Wert auf Stimmung gelegt. Stimmung zum Träumen und zum Relaxen. Und diese Atmosphäre wird konsequent die ganze Platte über durchgezogen.

Das erste Stück, „Conscious Life For Coma Boy”, beginnt dabei fast schon schmalzig. Das Ganze wird allerdings im Verlauf des Songs durch die Instrumentierung aufgefangen. Track Nummer 2, „Barriers“, stellt dann schon einen Höhepunkt des Albums dar und ist wohl das bekannteste Lied von Aereogramme. Diese Nummer wurde auch als Single ausgekoppelt und brachte den vier Musikern zumindest ein wenig Renomée ein. Das zugehörige Video transportiert dabei die Stimmung des Liedes sehr gut.

Die Stücke des Albums fließen. Sie fließen ineinander. Die Musik ist nicht aufregend, sie ist „nur“ schön. Das ist Musik, die man hören sollte, wenn es draußen eiskalt ist und man es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hat, eine heiße Tasse Kaffee, Tee oder Glühwein in den Händen haltend. Es fällt auch schwer weitere Lieder herauszuheben. Am einfachsten geht das vielleicht noch bei Song Nummer 8, „Nightmares“, welcher schwer an Muse erinnert - ohne diese Band zu kopieren. Ähnlichkeiten sind jedoch vorhanden.

Fazit: Alle Lieder auf „My Heart Has A Wish That You Would Not Go“ sind hörenswert, es gibt auf dem Album keinen einzigen Ausfall. Wer gerne auch mal ruhigere und schwebende, durch den Gesang des Craig B fast schon zerbrechlich klingende Musik hört, kann mit „My Heart Has A Wish That You Would Not Go“ nichts falsch machen. Mag sein, dass es dem einen oder anderen vielleicht zu weichgespült daherkommt, aber für die romantischen und sehnsüchtigen Momente gibt es kaum eine bessere Untermalung. Waren auf dem Vorgängeralbum „Sleep And Release“ noch Progansätze zu vernehmen, so fehlen diese hier völlig. Trotz oder aufgrund (?) dieses erneuten Stilwechsels und des kleinen Erfolgs mit „Barriers“, ging es für die vier Schotten nicht mehr weiter und sie lösten sich im Anschluss an die Veröffentlichung der Platte auf. Graig B und Iain Cook brachten inzwischen übrigens eine neue Platte unter dem Titel „The Unwinding Hours“ heraus. Sicher ist die Musik auf „My Heart Has A Wish That You Would Not Go“ nichts Neues und alles schon mal dagewesen, aber die Stimmung macht’s einfach aus, die ist überaus gelungen. Zehn Punkte.

Anspieltipps Barriers, Nightmares