Montag, 24. Dezember 2012

Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway




Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway


Besetzung:

Tony Banks – keyboards, piano
Phil Collins – drums, percussion, vibraphone, backing vocals
Peter Gabriel – vocals, flute, oboe
Steve Hackett – guitars
Mike Rutherford – bass, twelve-string guitar, bass pedals


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. The Lamb Lies Down On Broadway (4:48)
2. Fly On A Windshield (2:47)
3. Broadway Melody Of 1974 (2:11)
4. Cuckoo Cocoon (2:11)
5. In The Cage (8:14)
6. The Grand Parade Of Lifeless Packaging (2:46)
7. Back In NYC (5:44)
8. Hairless Heart (2:09)
9. Counting Out Time (3:42)
10. Carpet Crawlers (5:14)
11. The Chamber Of 32 Doors (5:39)


CD2:

1. Lilywhite Lilith (2:45)
2. The Waiting Room (5:21)
3. Anyway (3:08)
4. Here Comes The Supernatural Anaesthetist (2:59)
5. The Lamia (6:56)
6. Silent Sorrow In Empty Boats (3:06)
7. The Colony Of Slippermen (8:13)
     a. The Arrival
     b. A Visit To The Doctor
     c. Raven
8. Ravine (2:04)
9. The Light Dies Down On Broadway (3:32)
10. Riding The Scree (3:57)
11. In The Rapids (2:30)
12. It (4:14)

Gesamtspieldauer: 1:34:05




„The Lamb Lies Down On Broadway“ ist die letzte Platte, die Genesis in der Konstellation Peter Gabriel, Steve Hackett, Tony Banks, Michael Rutherford und Phil Collins aufnahm. Das progressive Line-Up der Band Genesis schlechthin. Nach Fertigstellung des Albums verließ Peter Gabriel Genesis, um sich seiner Solo-Karriere zu widmen. Anschließend veröffentlichten die verbleibenden vier Musiker nur noch zwei Alben, die ebenfalls das Label „progressive Rockmusik“ tragen konnten. Danach war die Band, nun letztendlich zum Trio geschrumpft, nachdem auch Steve Hackett andere Wege gehen wollte, beim Mainstream-Pop angekommen.

„The Lamb Lies Down On Broadway“ erschien 1974 und ist bereits das sechste Album der britischen Band. Die Ideen, die die fünf Musiker in dieser Zeit entwickelten, waren schier grenzenlos und so wurde aus dieser Platte sogar ein Doppelalbum. Und „The Lamb Lies Down On Broadway“ ist nicht nur ein Musik-Album. „The Lamb Lies Down On Broadway“ ist eine Reise, eine musikalische Reise durch eine zugegebenermaßen reichlich wirre Story, in der ein gewisser Rael, ein puertorikanischer Junge, einiges Mögliche und Unmögliche in New York erlebt, während er seinen Bruder John zu retten versucht. Dabei entsteht musikalisch eine so dichte Stimmung, solch eine packende Atmosphäre, die einen in die Musik eintauchen lässt, die einen packt, beschäftigt und nicht mehr so ohne weiteres loslässt. Auf „The Lamb Lies Down On Broadway“ gibt es Musik zu hören, die einen bewegt. Musik, die nicht oder nur kaum im Radio laufen kann, da sie dort nicht wirken würde. Es geht hierbei also nicht um einen einzelnen Titel, es geht um das Ganze, es geht um ein Gefühl, welches nur wenige Musikwerke in ihrer Gesamtheit in einem Menschen zu erwecken befähigt sind.

Somit ist „The Lamb Lies Down On Broadway“ ein Konzeptalbum mit einer Geschichte und damit auch genau in dieser Art und Weise am besten zu genießen. Im Ganzen nämlich. Zwar gibt es jede Menge Höhepunkte auf diesem Doppelalbum zu erhören, am besten wirkt das Gehörte allerdings wirklich nur dann, wenn man sich die Zeit nimmt, es in einem durchzuhören. Ich kenne kein Lied, welches eindringlicher klingt als „The Lamia“. Es gibt sicherlich nicht viele Lieder die sich schöner anhören als „Carpet Crawlers“, „Anyway“ oder „The Light Dies Down On Broadway“. Und es gibt wohl kaum eine Platte, die abwechslungsreicher gestaltet ist, mit eingängigen wie fast schon experimentellen Klängen, mit verschrobenen wie auch sphärischen Elementen, die genau dann ihre Wirkung erzielen, wenn sie im Kontext des Ganzen gehört werden.

Fazit: Ich kenne in meinem Musikverständnis nichts, was besser klingt als diese Platte. Ein paar wenige Alben haben es noch mit auf genau diese Stufe geschafft. Besser, das geht aber nicht, denn das, was hier zu hören ist, das ist perfekt, obwohl es nicht perfekt ist. Nicht alle dreiundzwanzig Titel auf „The Lamb Lies Down On Broadway“ sind fünfzehn Punkte Lieder. Kann gar nicht sein. Aber dieses Album strömt so eine Atmosphäre aus, bereitet solch eine Stimmung, die einen wärmt, umschlingt, in die man eintauchen möchte und die es ermöglicht, einem das Leben zu versüßen. Dies schafft gute Musik immer wieder mal, aber selten in solch Konsequenz und solcher Intensität und auch solcher Länge. Über eineinhalb Stunden Wahnsinn. Wahrlich ein Meisterwerk. Fünfzehn Punkte.

Anspieltipps: Alles