Sonntag, 25. November 2012

Wishbone Ash – Wishbone Ash




Wishbone Ash – Wishbone Ash


Besetzung:

Andy Powell – lead guitar and vocals
Ted Turner – lead guitar and vocals
Martin Turner – bass and vocals
Steve Upton – drums


Label: MCA Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Rock


Trackliste:

1. Blind Eye (3:45)
2. Lady Whiskey (6:13)
3. Errors Of My Way (6:58)
4. Queen Of Torture (3:26)
5. Handy (11:36)
6. Phoenix (10:27)

Gesamtspieldauer: 42:24




„Wishbone Ash“ taufte die gleichnamige englische Band 1970 ihr Debut-Album. Und auf dieser Platte hört man relativ straighten und geradlinigen Rock. Dieser ist meist ein Vertreter der etwas härteren Art. Das Besondere an der Musik von Wishbone Ash ist das Vorhandensein zweier Leadgitarristen und damit auch zweier gleichzeitig gespielter Lead-Gitarren. So etwas hatte es bis zur damaligen Zeit noch nicht gegeben.

Zur Musik ist dabei folgendes festzustellen: „Blind Eye“,der erste Titel, rockt. Nicht viel anders verhält es sich bei „Lady Whiskey“. Allerdings ist dieses Stück bereits deutlich interessanter, da verschachtelter. Und man muss es zugeben, die Sache mit den zwei Lead-Gitarren hat was. Das klingt irgendwie interessant, auch wenn die Stücke selbst einen noch nicht zu sehr in den Bann ziehen.

Das schafft dann allerdings „Errors Of My Way“. Hier gibt es schöne Melodien zu hören, einen klasse abgestimmten mehrstimmigen Gesang und wieder dieses doppelte Lead-Gitarren-Spiel. Dazu gesellen sich lange Passagen mit Gitarren-Soli, die allerdings auch in die Richtung „Harmonie“ gehen, ohne zu frickelig zu sein. Das Stück reicht schon stark in das Genre progressive Rock-Musik hinein und ist sehr gut mit dem Adjektiv „schön“ zu umschrieben.

Nun, bei „Queen Of Torture“ sind wir dann wieder beim klassischen Rock. Dieses Mal sogar wieder der härteren Fraktion dieser Musikrichtung zugehörig. Nichts Besonderes heutzutage mehr, damals, 1970 aber sicherlich noch nicht ganz so alltäglich. Anschließend folgen die beiden etwas längeren Lieder. Beide im zweistelligen Minutenbereich und ehemals die komplette zweite Seite der Platte füllend. „Handy“ wirkt dabei sehr bluesig, ohne dieses Genre zu übertreiben oder zu überakzentuieren. In der Mitte wird das Lied dann ein wenig treibender – in einem durchaus packenden Instrumentalpart. Wer gitarrenorientierten Rock mag, der wird sich hier sehr wohl fühlen. Wer progressiven Rock bevorzugt, kann hier durchaus auch etwas für sich entdecken. Schließlich geht „Handy“ in ein Drum-Solo über, um anschließend fast schon einen Swing darzubieten. Da ist Fingerschnipsen angesagt. Schließlich kommt es noch zu sinnfreiem Gesang, bei dem nur noch Laute von sich gegeben werden, sodass das Ende des Stücks nicht mehr so richtig überzeugen kann.

„Phoenix“ heißt der nächste und letzte „Longtrack“. Das Stück beginnt wieder sehr bluesig, wird im weiteren Verlauf ein wenig rockiger, setzt seinen Schwerpunkt auf das Gitarrensolo, um schließlich auch wieder verstärkt und noch intensiver loszurocken. Das muss man mögen. Allerdings sei hier auch mal das Bass-Spiel des Martin Turner erwähnt, der seine Sache wirklich klasse macht. Treibender kann ein Bass kaum klingen.


Fazit: Ein wahrlich gelungenes Rock-Debut von Wishbone Ash. Wer auf gut gemachten Rock steht, der nicht alltäglich klingt, der wird dieses Album lieben. Freunde des progressiven Rocks haben am ehesten Spaß an “Errors Of My Way”. Das war sicherlich kein schlechtes Debut von Wishbone Ash. Der tolle, bisher unbekannte Sound der Instrumentierung und der immer wieder treibende Groove der Lieder machen das Debut der Engländer zu einem durchaus hörenswerten Album. Neun Punkte.

Anspieltipps: Errors Of My Way, Phoenix